Wie stellt man seine Ernährung am besten um? Expertin gibt Tipps
Was sind bei einer Ernährungsumstellung die häufigsten Fehler? Und wie hält man durch?
Mit einer Diät abnehmen und langfristig sein Gewicht auch zu halten, ist schwierig. Ernährungsexperten raten daher meist zu einer generellen Ernährungsumstellung. So auch Dr. Marianne Thuy.
Einfach sei es allerdings nicht, betont sie: "Studien zufolge benötigt man 66 - 90 Tage, bis man eine neue Gewohnheit in den Alltag integriert hat. Man braucht wirklich viel Geduld und Motivation, um eine Routine in das neue bzw. gesündere Ernährungsverhalten zu bekommen."
Denn Menschen sind Gewohnheitstiere. "Der Körper bevorzugt das, was er schon kennt, doch wir müssen uns an neue Geschmäcker herantasten lernen und wirklich schrittweise mit kleinen Änderungen starten, damit wir unser gewünschtes Ziel erreichen können", erklärt die Ernährungsberaterin.
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Was euch in dieser Geschichte erwartet:
- Was man bei einer Ernährungsumstellung beachten sollte
- Was eine Ernährungsumstellung bewirkt
- Wie lange der Prozess dauert
- Wovor die Expertin warnt
Was man beachten sollte
Zunächst sollte man offen für Neues sein, das heißt für neue Geschmäcker und Rezepte. Und man sollte großteils selbst kochen.
Die größte Herausforderung bei einer Ernährungsumstellung sei für viele die richtige Balance zu finden, also nicht zu wenig zu essen und gleichzeitig nicht auf zu viel zu verzichten: "Natürlich scheitern viele daran, weil sie dann einfach nicht satt werden, schlecht nährstoffversorgt sind und dann natürlich auch rasch der Heißhunger kommt."
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Thuy rät auch, sich immer zu überlegen, ob die Änderungen, die man sich Schritt für Schritt vornimmt, auch auf Dauer "durchzuhalten" seien. Daher sei lieber geraten, "Süßes bewusst in den Tagesplan einbauen und die Mahlzeiten unbedingt vorzuplanen."
Was eine Ernährungsumstellung bewirkt
Grundsätzlich hat eine Ernährungsumstellung viele Vorteile: "Die gesunde und ausgewogene Ernährung kann tatsächlich sehr viel zu unserem Wohlbefinden und zu unserer Gesundheit bis ins hohe Alter beitragen. Sei es etwa bei einer nicht alkoholischen Fettleber, die man in den Anfangsstadien durch eine Ernährungsumstellung wieder rückgängig machen kann. Oder, wenn man an Diabetes mellitus Typ II (Zuckerkrankheit) erkrankt ist und rechtzeitig zur Ernährungsberatung geht, kann man seine Zuckerwerte wieder in die Norm bekommen."
Wann sieht man Erfolge?
Oft macht sich die Umstellung bereits nach ein paar Tagen bemerkbar: "Hier müssen noch gar keine Kilos gepurzelt sein. Es geht viel mehr um die bessere Nährstoffversorgung. Man nimmt seinen Körper bewusster wahr und die Signale des Körpers werden wieder gespürt, wie das einfache Hunger- und Sättigungs-Gefühl."
Davor warnt die Ernährungsberaterin
Sich Tipps von Influencern oder generell von Nutzern aus dem Netz zu holen, sei übrigens keine gute Idee. "Man sollte sich wirklich gut informieren und nicht irgendwelche Quellen mit Ernährungsempfehlungen umsetzen, nur weil es aktuell der Trend ist. Leider kursiert in den sozialen Medien sehr viel Unsinn zum Thema Ernährung", ärgert sich die Expertin.
Wie man eine Ernährungsumstellung am besten umsetzt
Auch vom "Selbst-Herumexperimentieren" rät Thuy ab. Stattdessen lieber Tipps von einem Profi holen. Ein Ernährungsberater kann auf die speziellen Bedürfnisse des Klienten eingehen und zum Beispiel dessen persönlichen Eiweißbedarf berechnen. Idealerweise hat der Experte ein BIA- Messgerät (Bioimpedanz-Analyse), um regelmäßige Messungen der Körperzusammensetzung (Körperfettmasse, Muskelmasse, Körperwasser, Ernährungszustand der Zellen) zu machen und somit den Verlauf bzw. Erfolg schwarz auf weiß zu dokumentieren.
Thuy betont: "Selbst wenn es nur eine 'kurze' Betreuung ist, profitiert man auf jeden Fall davon."
Über Liisa Mikkola
Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.
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