Smarte Fitnessuhren messen die Herzfrequenz.

Warum eine hohe Herzfrequenz bei vielen Sportarten wichtig ist

Was passiert, wenn ich während des Trainings in den aeroben bzw. anaeroben Bereich gelange? Ein Sportmediziner klärt auf.

Wer eine Fitnessuhr beim Sport trägt, wird sich wahrscheinlich schon einmal gefragt haben: Welche Herzfrequenz ist ideal? Und was passiert, wenn ich während des Trainings in den aeroben bzw. anaeroben Bereich gelange? Zur Erklärung: Letzterer liegt bei 80 bis 90 Prozent der maximalen Herzfrequenz ohne Sauerstoff. Das anaerobe Training ist demnach eine Belastungsform, die sehr hoch ist und die der Körper nur eine sehr kurze Zeit aushalten kann. "Das ist meistens im Sekundenbereich", erklärt Sportmediziner Alexander Mildner.  

Was beim anaeroben Training im Körper passiert

Bei explosiven Belastungen im Sekundenbereich wird die Energie aus der Aufspaltung von ATP (Adenosintriphosphat) gewonnen und es findet die anaerobe Glykolyse statt, also die Aufspaltung von Zucker ohne Sauerstoffeinwirkung. Das führt zu einer Anhäufung von Laktat, auch bekannt als Milchsäure. Der Sportmediziner erläutert: "Das ist nicht so schädlich, wie man geglaubt hat. Für den Herzmuskel ist das sogar ein Brennstoff." Beim Intervalltraining ist es sogar wichtig, dass man in den anaeroben Bereich kommt. Es soll einem also buchstäblich die Puste ausgehen. Das sind hohe Herzfrequenzen ab 160 bzw. 170 Schlägen pro Minute aufwärts. 

Das erhöht die aerobe Belastungsfähigkeit, bei der die Sauerstoffaufnahme gegeben ist, um Fette und Glykogen aufzuspalten. Diese Energiebereitstellung braucht man für lange Belastungen, wie zum Beispiel für einen Marathon. Oft ist das auch Ziel des Trainings: "Im Fußball ist es beispielsweise wichtig, gewisse anaerobe Kapazitäten bewusst zu trainieren." Gleichzeitig sollte man aber nicht nur in einen anaeroben Bereich hineintrainieren. "Das ist nicht zielführend für die Grundlagenausdauer. Im schlechtesten Fall hat man einen abbauenden Effekt." Ob die Energie, die man während des Trainings benötigt, aus aeroben oder anaeroben Prozessen stammt, hängt von der Intensität und Dauer sowie von der Art der verwendeten Muskelfasern ab.

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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