ein frischgebackenes Brot

Schlank ohne Brot? Was eine Ernährungsexpertin empfiehlt

Arnie-Sohn Christopher Schwarzenegger hat 40 Tage auf Brot verzichtet und dabei knapp 14 Kilo abgenommen. Aber ist das empfehlenswert?

Schlank und fit  – so präsentierte sich Christopher, der Sohn von Arnold Schwarzenegger, kürzlich bei einer Podiumsdiskussion über Fitness in Kalifornien. Jahrelang kämpfte der 27-Jährige gegen sein Übergewicht. Bereits in seiner Schulzeit habe er darunter gelitten. "Ich habe mich wie ein Sonderling gefühlt", klagt er auf der Veranstaltung.

Laut eigenen Angaben hat er während der Fastenzeit fast 14 Kilo abgenommen. Im Gegensatz zu vielen Hollywoodstars setzte er nicht auf die Abnehmspritze Ozempic, sondern verzichtete lediglich auf ein bestimmtes Lebensmittel. "Ich weiß nicht, ob hier jemand katholisch ist, aber ich habe in der Fastenzeit auf Brot verzichtet", offenbarte er. 

40 Tage lang ohne das kohlenhydrathaltige Gebäck sollen für den größten Teil seines Kiloverlusts verantwortlich gewesen sein. Er betont: "Das war meine einzige Regel. Ich sagte mir: 'Ich werde die Fastenzeit nicht brechen.' Und so habe ich allein dadurch fast 14 Kilo abgenommen."

Aber kann man tatsächlich durch den Verzicht auf Brot Gewicht verlieren? Ernährungswissenschafterin Katharina Bruner gegenüber KURIER: "Es kommt stark darauf an, wie man sich vor der Abnahme ernährt hat. War es eine klassische amerikanische Kost mit fünf Burger pro Tag? Dann ist das gut möglich." Für eine kurzfristige Gewichtsabnahme sei es oft nicht entscheidend, worauf man verzichtet, stellt Bruner klar. Die einfache Regel lautet: Sobald man ein Kaloriendefizit hat, nimmt man ab. 

"Brot ist kein Dickmacher"

Auf Brot generell zu verzichten, empfiehlt die Ernährungsberaterin nicht. Langfristig nehme man auf diese Weise nicht ab. Es kommt eher zu einem Jojo-Effekt. Abgesehen davon, hat Brot "in vielerlei Hinsicht einen zu Unrecht schlechten Ruf." So sei ein gutes Sauerteigbrot oder ein ballaststoffreiches Brot sehr wohl "gesund" und alles andere als ein "Dickmacher". Auch Gebäck mit Körnern und Samen sei empfehlenswert. 

"Brot ist nur dann nicht 'gut', wenn es etwa mit starkverarbeitetem Mehl hergestellt worden oder sehr ballaststoffarm ist." Auch Weißbrot per se ist generell nicht ungesund. "Es gibt Weißbrote, die mit hochwertigem Bio-Weißmehl hergestellt werden. Der Qualitätsunterschied zu einer Semmel um 15 Cent ist groß."

Zudem komme es immer auf die Menge an, wie viel Kohlenhydrate man pro Tag zu sich nimmt: "Isst jemand zwei Scheiben Brot zum Frühstück, einen Riesenteller Carbonara zu Mittag und am Abend nochmal drei Stück Gebäck, ist das in Summe vielleicht zu viel", sagt Bruner. Ideal seien vier Portionen Kohlenhydrate am Tag, dazu zählen neben Brot auch Beilage. Eine Portion entspricht der Größe eines Handtellers. 

Bei der Gelegenheit kommt Bruner auch auf den Hype zu sprechen, dass immer mehr Menschen sich glutenfrei ernähren wollen und deswegen auf Brot verzichten. "Tendenziell wird die Glutenunverträglichkeit überschätzt." Oft steckt hinter der Unverträglichkeit ein ganz anderer Grund: "Das hängt mit der Backdauer zusammen. Viele Brote haben keine lange Gehzeit mehr und werden nicht mehr ordentlich gebacken. Das betrifft vor allem Schnellbackwaren aus dem Supermarkt. Sie sind oft nicht so gut verträglich", erklärt Bruner. 

Manche Menschen greifen zu Brot-Alternativen wie Mais- oder Reiswaffeln. Davon hält Bruner nichts. Sie rät, Brot dann lieber selbst zu backen, zum Beispiel mit Buchweizen-, Hirse- oder Hafermehl.

Essenziell beim Brot sei aber der Belag. "Es ist ein Unterschied, ob ich mir ein Brot mache - mit 50 Gramm Salami, Käse und Butter drunter oder ein Brot mit Avocado und einem pochierten Ei." Letzteres sei viel gesünder. Die Ernährungswissenschafterin rät, grundsätzlich mehr zu fleischlosen Belägen zu greifen. "Es kann auch einfach ein Butter-Brot mit Schnittlauch sein."

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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