Was mit dem Körper passiert, wenn man täglich Mittagsschlaf macht
Schlafen ist essenziell für den Körper. Doch was passiert mit uns, wenn wir täglich zur Mittagszeit ein Nickerchen einlegen?
Mittagsschlaf kennen die meisten sicherlich noch aus ihren Kindertagen. Noch zu jung, den Wert des Schlafes zu verstehen, haben wir uns eher quergestellt, als diese seltenen Chancen zum Ausruhen auszuschöpfen. Erst mit dem Alter stolpern wir letztendlich wieder über die Bedeutung eines gepflegten Mittagsschlafs. Doch ist das gesund? Was passiert eigentlich mit unserem Körper, wenn wir täglich ein Schläfchen einlegen? Wir klären auf.
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Was euch erwartet:
- Wer macht eigentlich Mittagsschlaf?
- Verschiedene Arten von Mittagsschlaf
- Mittagsschlaf rund um den Globus
- Auswirkungen von Mittagsschlaf auf den Körper
- Tipps für den perfekten Mittagsschlaf
Wer macht eigentlich Mittagsschlaf?
Ein gepflegtes Schläfchen zur Mittagszeit machen hierzulande vor allem Babys, Kleinkinder und Senioren. Gerade im jüngsten Alter haben die Kinder ein hohes Schlafbedürfnis und noch keinen festgesetzten Schlaf-Wach-Rhythmus wie Erwachsene. Aber auch Senioren, deren nächtlicher Schlafdruck nachlässt, nutzen ihr Freizeit-Kontingent gerne für eine ausgiebige Ruhepause.
Natürlich hängt es nicht nur mit dem Alter zusammen, ob jemand für Mittagsschlaf prädestiniert ist. Auch die körperliche Aktivität, der Beruf oder die Gesundheit sind Faktoren, die eine zwischenzeitliche Ruhephase rechtfertigen.
Verschiedene Arten von Mittagsschlaf
Mittagsschlaf ist aber nicht gleich Mittagsschlaf. Auch hier unterscheidet man zwischen verschiedene Formen. Im Großen und Ganzen lassen sich die Ansätze in drei grobe Kategorien unterteilen:
Powernap (Dauer 10 bis 20 Minuten): Bei einem Nickerchen von weniger als 20 Minuten verbleibt man in der Leichtschlafphase. Der Körper bleibt wahrnehmungsfähig, doch viele körperliche Prozesse werden runtergefahren. Am besten lässt sich dieser Kraftschlaf übrigens im Sitzen abhalten.
Nickerchen (30 bis 60 Minuten): In dieser Phase ist der Schlaf zwar noch erholsamer als beim Powernap, doch um diese Grenze herum tritt man in die erste Tiefschlafphase. Nach dem Aufwachen ist es also nicht unüblich, sich platt zu fühlen und Mühe zu haben, auf das körperliche und mentale Leistungsniveau zurückzufinden. Doch Entwarnung: Nach rund einer Stunde lassen die negativen Auswirkungen nach und die positiven Effekte machen sich bemerkbar.
Siesta (zirka 90 Minuten): Der menschliche Schlafzyklus dauert rund 90 Minuten und ist unterteilt in mehrere Schlafphasen – von der Einschlafphase und Leichtschlafphase über die Tiefschlafphase bis hin zum REM-Schlaf. Wer 90 Minuten schläft, bietet seinem Gehirn die Möglichkeit, Erlebtes zu verarbeiten und mental abzuspeichern.
Mittagsschlaf rund um den Globus
Während in Österreich vor allem Kleinkinder und Senioren Mittagsschlaf machen, ist er auf anderen Teilen der Welt fester Bestandteil des Tagesablaufs. Im Mittelmeerraum beispielsweise pflegen die Menschen eine Siesta-Kultur. Die heißen Stunden des Nachmittags werden hier mit einem ausgiebigen Nickerchen überbrückt.
Und auch in Japan, wo der Mittagsschlaf Inemuri (übersetzt: anwesend sein und schlafen) genannt wird, trifft man auf zahlreiche Vertreter. Die arbeitende japanische Bevölkerung erledigt ihn sogar in der Öffentlichkeit – ob in U-Bahnen, Bussen oder auf einer Parkbank, jede Gelegenheit wird genutzt, kurz einmal die Augen zuzumachen.
China setzt dem Ganzen nochmal einen drauf: Hier wurde der Mittagsschlaf sogar in die Verfassung aufgenommen. Das Xiu Xi (übersetzt: sich ausruhen) ist laut Artikel 43 ein Grundrecht, das der arbeitenden Bevölkerung gesetzlich zusteht.
Auswirkungen von Mittagsschlaf auf den Körper
Für Verfechter des Mittagsschlafs folgen jetzt gute Nachrichten, denn die Ruhepause birgt mehr Vorteile als vermutlich angenommen – auch im Erwachsenenalter. So fühlen wir uns nach dem Mittagsschlaf wacher und können uns besser konzentrieren, begründet durch die Regeneration des Gehirns, die während des Schlafens einsetzt. Auch zeigt eine Studie aus den Vereinigten Staaten, dass dadurch die Leistungs- und Reaktionsfähigkeit gesteigert werden kann. Dabei reicht schon ein kleines Nickerchen bis zu 20 Minuten aus, Energie für den restlichen Tag zu tanken.
Darüber hinaus soll sich Mittagsschlaf auch positiv auf die Gedächtnisleistung und das Stressempfinden auswirken.
Außerdem hat eine Studie der US-Universität Harvard herausgefunden, dass sich regelmäßiger Mittagsschlaf positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann. Laut den Forschenden können Menschen, die tagsüber schlafen, das Risiko für Herzerkrankungen um 30 Prozent senken.
Mittagsschlaf soll laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2021 auch die Kreativität anregen. Grund dafür sehen die Wissenschaftler darin, dass wir kurz nach dem Einschlafen besonders kreativ sind, weswegen wir nach einem kurzen Powernap vor Ideen nur so sprudeln.
Tipps für den perfekten Mittagsschlaf
Den perfekten Mittagsschlaf gibt es natürlich nicht wirklich, da sich von Mensch zu Mensch die Bedürfnisse unterscheiden. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die ihr bei eurem Nickerchen beachten könnt:
1. Zum einen ist die optimale Schlafdauer maximal 20 Minuten.
2. Wer unmittelbar vor dem Mittagsschlaf einen Kaffee trinkt, wird laut einer Studie nach dem Nickerchen noch wacher sein, da das enthaltende Koffein Zeit genug hat, um im Körper zu wirken.
3. Damit ihr abends trotzdem einschlafen könnt, solltet ihr den Mittagsschlaf vor 14 Uhr beendet haben.
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