Reise mit Hund

Mit dem Haustier in den Urlaub fliegen: Darauf muss man achten

Wann ein Hund bzw. eine Katze mit in die Kabine darf, mit welchen Kosten man rechnen muss und welche Unterlagen man dafür braucht.

Wer mit seinem Haustier in den Urlaub fliegen will, muss einiges beachten. Wir haben dafür bei Lara M. Petritsch, Pressesprecherin von Austrian Airlines nachgefragt.

Grundsätzlich dürfen nur Hunde und Katzen mitfliegen. "Voraussetzung für die Beförderung eines Hundes/einer Katze als zusätzliches Handgepäck in der Fluggastkabine oder auch im Frachtraum sind Platzverfügbarkeit und Verlademöglichkeit auf dem jeweiligen Flug", erklärt sie gegenüber freizeit. Das gibt man in der Regel vorab per Kontaktformular bekannt.

    Was euch in dieser Geschichte erwartet

    • Regeln für Kabine und Frachtraum
    • Sonderregelungen in bestimmten Ländern
    • Was man beachten muss, wenn man ein Tier vom Ausland adoptiert und diesen ins Heimatland transportieren will
    • Wertvolle Tipps für Fliegen mit Hund oder Katze
    • Was tun, wenn der Hund bzw. die Katze "ein Häufchen" hinterlässt?

    Regeln für die Kabine

    In die Kabine dürfen Haustiere nur unter speziellen Bedingungen sowie bis zu einem Höchstgewicht von 8 Kilogramm und mit einem adäquaten Transportbehältnis mitfliegen. Diese Box muss weich, bissfest, auslaufsicher und geruchsisolierend sein. Auch im geschlossenen Zustand muss sie über ausreichend Luftzufuhr verfügen und darf während des gesamten Fluges nicht geöffnet werden. Zudem muss sich das Tier in seiner natürlichen Haltung stehen, liegen und drehen können in der Tasche.

      Außerdem darf das Gesamtgewicht des Tieres und des Weichschalenbehälters nicht über 8 Kilogramm liegen, die maximale Größe beträgt 118 cm Gesamtumfang (55 x 40 x 23 cm) bzw. 47 Zoll (22 x 16 x 9 Zoll), damit dieser problemlos unter Ihrem Vordersitz verstaut werden kann. Und der Transport ist kostenpflichtig. Die Bezahlung erfolgt am Check-in. Zusätzlich wird meist eine Ticket-Service-Gebühr eingehoben, die je nach Abflugort unterschiedlich berechnet wird. 

      Welche Unterlagen man braucht

      Folgende Unterlagen sind notwendig: ein Gesundheitszertifikat (EU-Pass/Heimtierausweis) vom Tierarzt und ein Impfnachweis, der während der Reise mitgeführt werden muss. Zudem gilt es, alle relevanten Ein- und Ausreisebestimmungen einzuhalten. Die Tierschutzbestimmungen für das Tier liegen während der gesamten Reise beim Besitzer des Tieres. 

      Regeln für den Frachtraum

      Für den Transport per Frachtraum heißt es: Die Transportbox darf die Abmessungen 125x75x85cm nicht überschreiten. "Wir behalten uns vor, für bestimmte Strecken oder Flugzeugtypen gegebenenfalls restriktivere Maße geltend zu machen!", betont Petritsch. Besondere Transportregelungen gelten zudem für Listenhunde bzw. Listenhundmischlinge.

      Sonderregelungen in bestimmten Ländern 

        Grundsätzlich gilt: 

        • das Haustier muss mindestens zwölf Wochen alt sein und der Passagiere muss der Besitzer sein
        • In manchen Ländern gibt es komplette Embargoes z.B.: Great Britian können Tiere nur per Fracht importiert werden
        • In manchen Ländern gelten Einreiserestriktionen, gegebenenfalls striktere Regeln für bestimmte Strecken 

        Wenn man ein Tier im Ausland adoptiert

        Noch komplizierter wird es, wenn man ein Tier im Ausland adoptiert und dieses ins Heimatland transportieren will: "Das zieht einen längeren Prozess mit sich. Für die Einfuhr aus einem EU-Mitgliedsstaat wie der Heimtierausweis und aus einem Drittland ist eine Tiergesundheitsbescheinigung erforderlich. Zusätzlich muss das Tier gegen Tollwut geimpft sein, diese ist erst 21 Tage nach der eigentlichen Impfung gültig (Impfnachweis). Bei bestimmten Ländern ist noch dazu eine Titerbestimmung notwendig. Wenn hier Tiere frisch geimpft wurden, muss man 30 Tage warten, bis der Titer bestimmt werden kann und die Blutprobe muss darüber hinaus nochmals drei Monate vor Antritt der Reise erfolgen." 

        Tipps für Fliegen mit Haustier

        1. Gewöhnt euer Tier nach Möglichkeit bereits zu Hause an den Transportbehälter, indem ihr das Tier mehrfach einige Stunden in den verschlossenen Transportbehälter setzt und es anschließend belohnt.
        2. Viele Tiere sind vor und während einer Flugreise sehr nervös. Solltet ihr überlegen, das Tier mit Medikamenten ruhigzustellen, sprecht hierzu bitte mit eurem Tierarzt. Die Reaktionen des Tieres sind oftmals nicht abzusehen und es kann zu Kreislaufproblemen kommen.
        3. Legt eine Decke mit einem gewohnten Geruch und das Lieblingsspielzeug in den Transportbehälter, um das Tier zu beruhigen.

        Was tun, wenn ein Malheur passiert? 

        Für Service Animals (Blindenhunde, etc.) gibt es eine Bescheinigung, dass sich der Hund nicht in der Kabine erleichtern darf. Für normale "Pets in cabin" wird dies nicht benötigt, da der Hund/die Katze ohnehin in einem Weichschalenbehältnis ist, empfehlenswert ist eine auslaufsichere Decke.

        Liisa Mikkola

        Über Liisa Mikkola

        Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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