So ist das "MA2412"-Revival: Der graue Vokuhila sitzt, das Toupet natürlich nicht
„Weber & Breitfuß“ kehren am 18.12. in den ORF zurück.
Der Neustart beginnt mit einer radebrechenden Ministerin, die einige Staatsdiener in die Frühpension verabschiedet – darunter Weber und Breitfuß, die einander schwören, sich nie mehr über den Weg laufen zu wollen.
Das Schicksal – und freilich das Konzept der Neuauflage „Weber & Breitfuß“, bei der Harald Sicheritz wieder Regie führte – will es anders. So sehen sich die beiden in der ersten Folge „Auf Reha“ (Sonntag, 18. Dezember, 20.15 Uhr) bald wieder. Zunächst weiß das Duo nichts vom gleichzeitigen Aufenthalt in der Reha-Klinik – denn Weber befindet sich als vermeintlicher Klassepatient im Luxustrakt, bevor aufgedeckt wird, dass er noch überhaupt keine Beiträge eingezahlt hatte.
Bei der adretten Mitarbeiterin (Nina Proll) fruchten alle Beschwichtigungsversuche nicht, Weber wird der gestrengen Oberschwester der Holzklasse (auch Nina Proll) übergeben. Dort kommt es – relativ spät – zum widerwilligen Wiedersehen mit Breitfuß.
Unter der Leitung des kettenrauchenden Klinikchefs (Gregor Seberg) spielt sich Seltsames ab, Patienten verschwinden plötzlich. Diese Mystery-Anklänge haben Potenzial, leider endet die Folge relativ abrupt.
Trash-Horrordreh
Die zweite Folge „Beim Film“ bringt mehr Skurrilität auf den Boden. Die beiden verdingen sich als Komparsen für einen Trash-Horrordreh auf einer Burg: Breitfuß, weil der Terminkalender ach so leer ist; Weber, um dort sein Drohnenkamera-Business voranzutreiben.
Rasch wird das Duo für höhere Weihen im Zombie- und Vampir-Darstellertum entdeckt. Den Grund dafür missverstehen die eitlen Ex-Beamten. Freilich endet dies mit reichlich Chaos am Filmset, was Andrea Händler als argwöhnische Aufnahmeleiterin gar nicht freut. Bei der Grundidee zu dieser Folge stand die Eröffnungssequenz der Peter-Sellers-Komödie „Der Partyschreck“ Pate.
Nostalgiker werden vielleicht das Amtsambiente vermissen, wenngleich Monica Weinzettl einen netten Auftritt als Vampir-Darstellerin hat. Ein reiner Neuaufguss wäre aber sinnlos gewesen, und das neue Konzept gibt den Machern einige Freiheiten.
Doppel-Special
ORF1 zeigt die beiden Folgen am 18. Dezember ab 20.15 Uhr als Doppel-Special. Danach läuft die Doku „Filmgeschichte(n)“ über „MA 2412“ (22 Uhr). ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz bezeichnet es als "Lange Nacht" für die Kultserie, von der sie sich in Kombination mit dem WM-Finale (16 Uhr) "einen der stärksten Tage für ORF1" erhofft.
Auf weitere 45-minütige Folgen muss man noch warten. Zwei Folgen sind bei der MR-Film in Entwicklung, erklärte Groiss-Horowitz bei einem Pressetermin. Insgesamt zwölf Ideen haben Düringer und Dorfer als Autoren vorgelegt: Das Duo strandet nach Angaben Düringers etwa in einem Märchenwald oder taumelt durch eine Stadt, in der es nur Frauen gibt. Diese absurden Ansätze klingen vielversprechend. Umgesetzt werden sollen sie jeweils von anderen Regisseurinnen oder Regisseuren. Eine Ausstrahlung dieser weiteren Episoden ist in loser Reihenfolge an besonderen Tagen im Jahreslauf vorgesehen.
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