
7 Orte in Österreich, wo die Lavendel-Blüte am schönsten ist
Wunderschöne Felder, ätherische Öle in jedem Pflanzenteil, beruhigende Wirkung: Es gibt gute Gründe, Lavendel zu feiern.
Was haben Fotografen in der Provence, Bienen und Gestresste auf der Suche nach Beruhigung gemeinsam? Sie lieben Lavendel.
Von Mitte Juni bis Mitte August blüht er in voller Pracht und verströmt den intensiven Duft, der jährlich Touristenmassen zu den provenzalischen Feldern zieht. Was wenige wissen, ist, dass die größten Anbaugebiete Europas eigentlich in Bulgarien liegen.
Auch in Österreich besinnt man sich zunehmend wieder auf die Pflanze. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurden die Blüten auf Wiens Straßen noch von den sogenannten Lavendelweibern verkauft.
Inzwischen bekommt man lokalen Lavendel wieder vermehrt angeboten. Von Freitag, den 13., bis Sonntag, den 15.6., etwa feiern die Blumengärten Hirschstetten ihre Lavendeltage mit Programmpunkten wie einem Lavendelblüten-Barfußweg oder Schaudestillieren von Lavendelöl.
Heilende Wirkung
Es gibt auch jede Menge Lavendelprodukte zu kaufen, denn jeder Teil der krautigen Pflanze enthält ätherische Öle. Daraus werden unter anderem Lavendelöl und Tee gemacht. Ihnen wird in der Naturheilkunde eine beruhigende Wirkung zugeschrieben und sie sollen schlaffördernd wirken.
Motten-Schreck und Bienen-Freund
Lavendel, verpackt in Duftkissen oder als Seifen, werden auch gern zwischen die Wäsche oder in Vorratsschränke gelegt. Ihr Duft hält Motten und Spinnen ab. Auf dem Feld blühend leistet er einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität, wie der Lavendelexperte der Wiener Stadtgärten dem KURIER erklärte. "Seine Blüten sind ein Magnet für zahlreiche Insekten wie Bienen, Hummeln, Wildbienen und Schmetterlinge, die von Nektar und Pollen profitieren."
In Kosmetikprodukten verarbeitet wirkt der Lavendel antiseptisch, beruhigt gereizte Haut und hemmt Entzündungen, weshalb der Lavendel 2020 auch Arzneipflanze des Jahres wurde. Als Sirup schließlich versüßt er nicht nur Wasser, sondern im Sommer auch den Spritzer.
Der Lavendel ist ein echter Alleskönner, der sich, gerade jetzt in der Blüte, gut vermarkten lässt. Lavendelbauern bieten Fotoshootings in den Feldern oder Workshops, Lavendeltage und -feste sowie eigene Onlineshops an.
Lavendel selbst anzubauen, zahlt sich ebenfalls aus. Die meisten Produkte (Lavendelsäckchen!) kann man selbst herstellen. So hat man jedes Jahr aufs Neue die Blütenpracht im eigenen Garten oder auf dem Balkon.
Lavendelfelder in Wien, Niederösterreich, Burgenland und Steiermark
Lavendeltage in den Blumengärten Hirschstetten
Quadenstraße 12,1220 Wien
park.wien.gv.at
Lavendelpeter
Hauptstraße 224, 2124 Oberkreuzstetten
Lavendelpeter.at
Wunsum Lavendelmanufaktur
Greith 17, 8442 Kitzeck im Sausal
wunsum.com
Steppenduft
Maria Weitner-Platz 28,7132 Frauenkirchen
steppenduft.at
Parndorfer Provence
7111 Parndorf
Parndorfer Straße (neben Rochuskapelle)
shop.lavendeldesign.eu
Die Lavendelfrau
Murradweg R2 zwischen Werndorf und Großsulz
dielavendelfrau.at
Lavendel-Dorf Unterdürnbach
3712 Maissau
lavendeldorf.at

Andreas Zeinzinger, Gärtnermeister bei den Wiener Stadtgärten ist Lavendelexperte in den Blumengärten Hirschstetten.
Expertentipps vom Gärtnermeister:
Damit man viel Freude am eigenen Lavendel hat, sollte beim Anpflanzen besonderes Augenmerk auf den Boden und den richtigen Standort gelegt werden: Lavendel benötigt einen sonnigen Standort sowie kalkhaltigen, kiesigen, steinigen oder sandigen Boden.
Wichtig ist zudem ein ausreichender Pflanzabstand, damit Feuchtigkeit gut abtrocknen kann. Lavendel wird nur sparsam gegossen und kommt meist mit dem natürlichen Niederschlag gut zurecht.
Der ideale Pflanzzeitpunkt liegt im März. Um ein Verholzen zu vermeiden, sollte Lavendel zweimal jährlich zurückgeschnitten werden. So behält er seinen kompakten Wuchs und seine schöne Form. Der erste Rückschnitt erfolgt im Frühjahr, idealerweise vor dem Austrieb und sobald keine Dauerfröste mehr zu erwarten sind. Der zweite Rückschnitt folgt nach der Blüte im Juli oder August: Dabei werden die verblühten Blütenstände entfernt, damit die Pflanze keine Energie in die Samenbildung steckt. Ein früher Sommerschnitt kann zusätzlich neue Blütentriebe bis zum Herbst fördern.
Als Orientierung für den Rückschnitt dient die „Ein-Drittel-zwei-Drittel-Regel“: Nach der Blüte werden die Triebe um etwa ein Drittel, im Frühjahr um etwa zwei Drittel zurückgeschnitten.
Welche Sorte wo wächst
Für Balkon oder Terrasse eignet sich besonders die winterharte Art Lavandula angustifolia, zum Beispiel in den Sorten „Hidcote Blue“, „Ellagance Snow“ oder „Blue Rider“. Diese winterharte Lavendelart übersteht den Winter gut im Freien. Bei längeren Frostperioden sollten sie jedoch mit Stroh- oder Kokosmatten abgedeckt werden. Weniger winterharte Arten wie Schopf- oder Speiklavendel sollten in Töpfe gepflanzt und an geeigneten Standorten überwintert werden.
Die beste Zeit für die Ernte ist von Mitte Juli bis Anfang August. Ideal sind sonnige Tage, da dann der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist. Die Stängel werden etwa 10 cm unter den Blüten abgeschnitten.
Rezept für Lavendelsirup:
- 1 l Wasser
- 1 kg Zucker
- 1 unbehandelte Zitrone
- 2 Bund Lavendel
- 10 g Zitronensäure
1 / Wasser mit Zucker aufkochen und abkühlen lassen
2 / gewaschene Zitrone in Scheiben, Lavendelblüte und Zitronensäure untermischen
3 / Nach zwei Tagen abseihen, nochmal aufkochen und noch heiß in saubere Flaschen abfüllen
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