Ofen kocht selber: So funktioniert eine smarte Küche

Das Internet der Dinge ist längst auch schon in die Küche eingezogen.

Gerade in einer Küche steckt heute sehr viel Technik. Smarte Lösungen werden immer beliebter und auch ausgereifter. Fast alle Anbieter haben eine große Palette an smarten Produkten im Programm. Diese sind zum einen benutzerfreundlich und praktisch, zum anderen sorgen sie für eine höhere Energieeffizienz und tragen somit auch zum Umweltschutz bei.

Von KI (künstliche Intelligenz) gesteuerte Technologie gestaltet das Leben zu Hause noch bequemer und individueller. Die praktischen Features lassen sich mittels Apps über das Smartphone steuern. Um die smarten Küchengeräte nutzen zu können, sind neben den Geräten selbst lediglich WLAN sowie ein Smartphone oder Tablet notwendig.

Ob Herd, Geschirrspüler oder Kühlschrank, alles lässt sich smart bedienen und kontrollieren, einige Geräte sogar mit Sprachassistenten wie Alexa oder Google Home.

Hey Google, guten Morgen

Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt beispielsweise Miele. Mit der Aufforderung "Hey Google, guten Morgen" könnte folgendes passieren: Der Kaffeeautomat heizt automatisch vor, die Dunstabzugshaube schaltet dezentes Stimmungslicht ein und das Soundsystem streamt die Lieblingssongs in die Küche. Dies und noch viel mehr ist mit vernetzten Hausgeräten und der Sprachsteuerung über Google-Assistant-fähige Geräte möglich.

Google Home übermittelt Informationen zu Programmabläufen und gibt Benachrichtigungen, wenn ein Gerät fertig ist. Programme können auf Kommando gestartet oder gestoppt werden. Schon in Kürze soll es laut Miele auch möglich sein, das Aufheizen des Backofens oder das Öffnen der Backofentür auf Zuruf zu bewerkstelligen. Alle smarten Anwendungen werden durch das System Miele@home ermöglicht.

Für die erste Jahreshälfte 2023 plant Miele seine "Smart Food ID" einzuführen. Dabei nimmt eine hochauflösende Kamera im Backofen ein Foto der Speise auf. Über Bildinterpretation (Computer Vision) erkennt die KI das Gargut und schlägt das passende Programm vor; für den Start braucht es dann nur noch die Bestätigung am Gerät.

Aktuell erkennt das System rund 25 verschiedene Speisen. Mittels Cook Assist, einer Anwendung für Miele-Induktionskochfelder, werden über die App Schritt-für-Schritt-Kochanleitungen gegeben. Das Programm kann zusätzlich mit der Sprachassistenz von Amazon, Alexa, verbunden werden.

Livebilder aus dem Ofen

Intelligentes Kochen ist auch bei AEG ein Thema. So regelt etwa die Steamify®-Technologie im Dampfbackofen die richtige Menge Dampf. Man wählt die Temperatur und der Ofen fügt automatisch die richtige Menge an Dampf hinzu. Mit der Cook View Kamera erhält man ein Live-Bild aus dem Ofen direkt auf das Smartphone und kann so mittels der My AEG Kitchen App punktgenau den Garvorgang ohne den wiederholten Gang zum Ofen beenden, die Temperatur erhöhen oder reduzieren und vieles andere. Das alles ist auch per Sprachsteuerung über den Google Assistant möglich.

Kochfeld erkennt den Topf

Im Inneren der smarten Beyond-Produkte von Beko stecken interessante Technologien und intelligente Features. So findet sich in den meisten Beyond-Backrohren die innovative "Aero Perfect"-Technologie, die von Flugzeugturbinen inspiriert wurde. Die Beko Grundig Österreich AG arbeitet mit Home Whiz. Mit der HomeWhiz App lassen sich Geräte über das Smartphone steuern. Smarte Induktionskochfelder von Beko und Elektrabregenz etwa erkennen selbst, wenn kein Kochtopf mehr auf der Platte steht und schalten sich dann selbst ab.

Ein weiteres Feature: Die flexible Kochstelle erkennt automatisch den Durchmesser und die Position des aufgesetzten Kochgeschirrs und gibt dort die gewünschte Temperatur ab. Und das auch bei ungewöhnlichen Formen des Geschirrs. Mit HobToHood® passt die Abzugshaube dank  oben und unten angebrachter Infrarotsensoren die Ventilationsstufe nur an die aktiven Kochzonen an. Dunst und Dampf werden schnell und mit optimalem Energieverbrauch eliminiert.

Ein intelligentes Feature im Bereich Kühlen ist Harvest Fresh (Beko) bzw. Ernte Frisch (Elektrabregenz). Dabei werden drei effektive Farben (Grün, Blau und Rot) verwendet, die den natürlichen Lichtzyklus des Tages, einschließlich einer dunklen Nachtphase, imitieren. Durch diesen 24-Stunden-Tag-Nacht-Zyklus wird ein natürliches Lebensumfeld für Obst und Gemüse geschaffen, Vitamine können so länger konserviert werden, Obst und Gemüse bleiben länger frisch.

Ofen kocht selber

Samsung hat mit Smart Things Home Life ebenfalls ein innovatives System auf den Markt gebracht. Der Konnektivitäts-Hub verbindet wichtige Home-Services wie Kochen oder Energieverbrauch miteinander. Der Bespoke-Backofen etwa bietet über die Smart Things App vernetzte Funktionen, die das Kochen einfacher und effizienter machen. Die KI-Funktion Pro Cooking™ erkennt Zutaten, kann entsprechend Einstellungen optimieren und die Speisen während des Garvorgangs überwachen, um zu verhindern, dass sie über- oder untergaren. Mit Smart Things wird der Family Hub™ Kühlschrank zur Kommandozentrale für den Haushalt.

Via Sprachassistent Bixby oder über den Touchscreen können smarte Geräte gesteuert, Einstellungen angepasst, TV, Musik und Video gestreamt, aber auch der Stromverbrauch kann optimiert werden. Mit der Funktion Food Cam behält man stets den Überblick, welche Lebensmittel noch zur Verfügung stehen, da eine Kamera das Innere des Family Hub™ Kühlschranks aufzeichnet und auf dem Smartphone genau anzeigt, was gebraucht wird.

Oliver Scheiber

Über Oliver Scheiber

Geboren im Salzburger Pinzgau hat es mich zwecks Studium nach Wien verschlagen. Seit 2004 beim Kurier, zuerst in der Chronik als Producer und Gerichtsberichterstatter tätig, später Chef vom Dienst. Seit 2016 im Ressort Thema, seit September 2020 Ressortleiter.

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