
Wie man Wasser in der Gartengestaltung einplant
In der Gartengestaltung kann das Element Wasser Orte zum Entspannen und Abschalten schaffen.
Ohne Wasser kein Leben. Für Hobbygärtner ist das selbstverständlich, denn erst die Bewässerung lässt die Stauden, Rabatten oder auch Paradeiser und Salat im Hochbeet wachsen und gedeihen. Als Gestaltungselement gewinnt es erst in letzter Zeit an Bedeutung. „Das Schöne am Element Wasser ist die Tatsache, dass man es in allen Größen im Garten umsetzen kann“, sagt dazu Peter Baumgarten, Projektleiter beim Gartengestaltungsunternehmen Die Begründer. „Sei es als einzelner Topf mit einer Seerose, seien es richtige Wasserspiele oder ein großzügiges Wasserbecken.“
Abkühlung bei Hitze
Warum Wasser in jedem Garten seinen Platz finden sollte, ist schnell erklärt. Es erfüllt vielerlei Zwecke – als Schwimmteich trägt es dazu bei, an heißen Tagen schnelle Abkühlung zu finden. Auch ein kleiner Bach, der sich durch den Garten schlängelt, sorgt für Erfrischung. Denn er kühlt die heiße Luft in seiner direkten Umgebung merklich ab. So kann man sich kühle Inseln schaffen, die etwa als Sitzplätze ideal sind. Wer nur wenig Platz hat, dem sei zu einem sogenannten Miniteich geraten. Installiert man dazu noch einen kleinen Brunnen, dann kommt man in den Genuss des sanften Plätscherns, was eine ungemein beruhigende Wirkung haben kann.

Eine Frage des Platzes
Wer sich überlegt, die größte Variante anzulegen, sollte genau planen. Ein Schwimmteich ist üblicherweise in eine Schwimmzone und eine Regenerationszone für die Pflanzen unterteilt. Eine Trennwand, die bis kurz unter die Wasseroberfläche reicht, verhindert, dass die Pflanzen in das Schwimmbecken hineinwachsen. Die Regenerationszone erfüllt nicht nur optische Ansprüche: Die Pflanzen übernehmen nämlich die Reinigung des Wassers. Somit kommen Gartenbesitzer immer in den Genuss eines kristallklaren Schwimmbereichs, ohne dass sie dafür Chemie einsetzen müssen, wie es bei klassischen Pools der Fall ist. Besonders geeignet sind Seggen, Binsen und Röhricht-Arten, da sie Nährstoffe aufnehmen und Sauerstoff abgeben und dabei auch noch Schadstoffe filtern. Aber natürlich können die Regenerationszonen nach Lust und Laune gestaltet werden. Je natürlicher sie gestaltet werden, desto besser fügen sie sich in den Garten ein. Damit das Badevergnügen auch ungetrübt bleibt, müssen Schwimmteiche allerdings eine gewisse Größe aufweisen: 60 Quadratmeter, so die Faustregel, sind das Minimum. Denn damit die Regenerationsfläche auch wirklich ihre Arbeit verrichten kann, muss sie 60 Prozent davon betragen. Bei der genannten Größe bleiben also rund 24 Quadratmeter Platz zum Plantschen. Und noch ein Tipp: Da Schwimmteiche im Bau wirklich Know-how benötigen, ist es ratsam, Profis für die Umsetzung des Projekts heranzuziehen.
Über Stock und Stein
Einen Bachlauf anzulegen, kann hingegen jeder wagen. Zunächst gilt es, den Verlauf festzulegen. Dabei sollte man durchaus optische Überlegungen einfließen lassen. Sie können nämlich verschiedene Gartenbereiche harmonisch miteinander verbinden – oder auch trennen. Bei einem Naturgarten bietet sich ein geschwungener Verlauf an, gradlinige Bäche hingegen sind optimal für formal gestaltete Bereiche. Prinzipiell lässt sich das Bett ganz einfach in Form einer Folienrinne anlegen. Dabei ist eine sogenannte Kapillarsperre ratsam: Sie verhindert, dass die Pflanzen am Ufer nicht in den Bachlauf hineinwachsen und ihm dann das Wasser entziehen.
Am einfachsten sind Wasserverläufe natürlich auf Grundstücken mit leichter Hanglage anlegen. Ein Gefälle von drei Zentimetern auf 100 Meter reicht bereits aus, um das Wasser von alleine zum Fließen zu bringen. Damit ein geschlossener Kreislauf entsteht, wird am tiefsten Punkt eine Bachlaufpumpe installiert. Sie befördert das Wasser durch einen Schlauch wieder zum Austritt zurück. Um ein schönes Ergebnis zu erzielen, empfiehlt es sich, diesen mit einem Quellstein oder einer Tonamphore zu kaschieren. Zu guter Letzt wird noch das Ufer so mit Steinen und Kies ausgelegt, dass die Folie nicht mehr zu sehen ist, bepflanzt. Geeignet sind Exemplare, die auch in der Natur an Bächen wachsen, etwa Japanische Sumpfiris, Zwergbinse oder Sumpfprimeln.

Auf kleinstem Raum
Selbst in winzigen Gärten oder auf Balkonen kann sich im Sommer die Sonne auf der Wasseroberfläche spiegeln. Geeignet sind alle Gefäße, die dicht sind – von flachen Steinschalen über alte Zinkbadewannen bis hin zu mit Folie ausgekleideten Fässern. Allerdings sollten Miniteiche niemals in der prallen Sonne stehen, denn sie erwärmen sich rasch, was wiederum die Algenbildung anregt. Für sie ist ein halbschattiger Bereich ideal. Nach dem Befüllen mit Wasser werden die Gefäße bepflanzt. Von sehr wüchsigen Exemplaren ist dabei abzusehen, aber viele Wasserpflanzen gibt es auch in Zier- und Miniaturformen. Sie werden in spezielle Körbe gesetzt, damit ihre Rhizome sich nicht allzu breit machen können. Wer davor noch eine Wasserspielpumpe einsetzt, sorgt für Bewegung und ein angenehmes Plätschern direkt beim Sitzplatz.
Ob Teich, Bach oder nur eine winzige Wasserfläche: Das Element trägt zur visuellen Schönheit jedes Grünraums bei. Und es bietet idyllische Oasen der Entspannung – und was unserer Seele guttut, sollte eigentlich einen Fixplatz haben.

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