Trendsport Rucking: Fitnesstrainerin erklärt, worauf man achten soll
Beim Rucking wird Laufen und Gehen mit Krafttraining kombiniert. Doch die Sportart ist nicht ungefährlich.
Wer beim Militär war, kennt es wahrscheinlich: Rucking. Es handelt sich um das kilometerweite Marschieren oder Laufen mit einem schweren Rucksack. Er wird auch Leistungsmarsch genannt. Das Ziel dabei ist es, Kraft und Ausdauer aufzubauen.
Der Vorteil: Es ist unkompliziert und einfach durchführbar. Das heißt, man braucht nicht viel Equipment und kann quasi vor der Haustüre starten. In flacheren Gegenden kann man durch Rucking seine Läufe anspruchsvoller gestalten und seine Gesäß- und Beinmuskulatur sowie die Core Muskeln stärker fordern. Außerdem sind die Läufe mit Rucksack intensiver und dadurch meist kürzer und zeitsparender.
Was euch in dieser Geschichte noch erwartet:
Die Risiken von Rucking
Für welche Personen diese Sportart (nicht) geeignet ist
Tipps für Anfänger
Besonders fortgeschrittene und ambitionierte Läufer können mit Rucking ihre Leistung enorm verbessern. Allerdings ist Vorsicht geboten. Denn die Sportart kann zu körperlichen Problemen führen.
Die Risiken
Fitnesstrainerin Verena Ullmann warnt im Gespräch mit freizeit: "Vor allem Anfänger, die keine gut trainierte Core Muskulatur haben, können durch die Zusatzlast Rückenschmerzen bekommen. Wenn man einen schweren Rucksack trägt, zieht man meist unbewusst die Schultern nach oben, was zu Nackenverspannungen und -schmerzen führen kann."
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Zusätzlich kann es durch die Zusatzlast zu Schmerzen und Problemen im Kniebereich kommen. Die Expertin sagt: "Die wenigsten Läufer haben eine gute Lauftechnik und die schwere Zusatzlast verschlimmert diese noch zusätzlich."
Alternative Sportarten
Auch Übergewichtige sollten von der Sportart besser die Finger lassen: "Sich zusätzlich noch beim Laufen einen schweren Rucksack umzuschnallen und dadurch die Gelenke noch mehr zu belasten, halte ich für nicht besonders sinnvoll." Verena empfiehlt statt Rucking, ein Krafttraining mit Gewichtswesten und Rucksäcken auszuprobieren, um die Muskulatur zu trainieren. Hierbei ist die Belastungsdauer viel kürzer und die Gelenke werden somit nicht so beansprucht wie beim Rucking. Für die Ausdauer eignen sich schnelle Spaziergänge, Wandern, Radfahren, Schwimmen oder Laufen (ohne Rucksack), Intervalltraining, Fahrtspiele, Wechseltempoläufe und Hügelläufe. Je nach Vorlieben und ärztlicher Absprache.
Tipps von der Expertin
Wer mit Rucking trotzdem beginnen möchte, sollte folgende Tipps berücksichtigen:
- Zuerst die Muskeln kräftigen und an der Grundlagenausdauer arbeiten
- Mit dem Rucksack lieber wandern oder flott spazieren gehen, anstatt zu laufen
- Mit moderatem Gewicht beginnen und langsam steigern
- Statt zum Rucksack zu einer Gewichtsweste greifen
- Am besten nur ergänzend einsetzen, zum Beispiel einmal pro Woche oder jede zweite Woche ins Training einbauen
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