Wie gesund sind Müsli- und Proteinriegel wirklich? Eine Expertin klärt auf

Müsli- oder Proteinriegel als Zwischenmahlzeit? Eine Ernährungsberaterin verrät uns, was man dabei beachten sollte.

Grundsätzlich gilt: "Je länger die Zutatenliste eines Produktes, umso schlechter ist es“, sagt Ernährungswissenschafterin  und -Beraterin Marianne Thuy gegenüber freizeit. Bei jedem Müsliriegel empfiehlt es sich daher unbedingt einen Blick in die Nährwerttabelle zu werfen.

Oft bestehen die Riegel nämlich zu mehr als 50 Prozent aus ZuckerUnd das ist definitiv zu viel. Diese sind daher als Süßigkeit zu betrachten. Dazu kommen oft noch Konservierungsmittel, Farbstoffe, zu wenig Ballaststoffe etc. Gesund sei das nicht, so die Expertin.

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Was euch in dieser Geschichte noch erwartet:

  • Was man stattdessen essen sollte
  • Ein Rezept
  • Ob Protein- und Low-Carb-Riegel gesund sind

Gerade bei Kindern solle man aufpassen. Ihr Tipp daher: Müsliriegel lieber selber zubereiten. Im Netz findet man unzählige, einfache Rezepte. Wer aber gerade unterwegs ist und keine Zeit zum Essen hat, soll sich natürlich einen Riegel gönnen, sagt Thuy. Idealerweise hat der Snack unter einem Drittel Zucker und eine kurze Zutatenliste.

Was man statt Proteinriegeln essen kann

Und wie schaut’s aus bei Proteinriegeln? "Jeder Mensch hat einen individuellen Eiweißbedarf. Aber einen Riegel braucht man dafür nicht, um diesen zu decken."  Man könne zum Beispiel Buttermilch oder Kefir trinken oder eine Handvoll Nüsse, Hülsenfrüchte wie Bohnen oder eine Topfencreme essen. Auch Fleisch hat viel Protein.

Proteinriegel eignen sich am ehesten noch für Sportler. Wann man sie essen sollte? "Die meisten Menschen essen zwischen 12 und 13 Uhr zu Mittag und gehen dann um 17 oder 18 Uhr zum Training. Idealerweise isst man ihn innerhalb einer Stunde vor dem Sport. Sonst trainiert man auf Kosten der Muskelmasse." 

Mehr als ein Riegel ist meist nicht nötig (abhängig vom Eiweißgehalt). Unser Körper kann nämlich nur eine begrenzte Menge an Eiweiß pro Mahlzeit verwerten - etwa 30 Gramm. "Zu viel Eiweiß bringt nichts. Ein Zuviel wird nämlich über die Niere einfach wieder ausgeschieden." 

Das Gleiche gilt für Proteindrinks, allerdings sind diese oft besser verdaulich. 

Low-Carb-Riegel meiden

Von sogenannten Low-Carb-Riegeln, also Riegeln mit wenig Kohlenhydraten, hält Dr. Thuy gar nichts. "Viele Menschen glauben, dass es gesund sei, dauerhaft auf Kohlenhydrate zu verzichten. Man denke nur an die Low-Carb- oder an die ketogene Ernährung. Aber wir brauchen Kohlenhydrate fürs Denken, den Aufbau von Knochen, Knorpeln oder Schleimstoffen, die Sättigung, aber auch für die Muskeln. Das viele Eiweiß, das man stattdessen zu sich nimmt, schlägt langfristig auf die Nieren. Ich kenne einige 20-Jährige, die sich lange ketogen bzw. low-carb ernährt haben und jetzt mit Nierenproblemen zu kämpfen haben."

Rezept: Müsliriegel selbstgemacht

Zutaten:

  • 2 reife Bananen
  • 2 Äpfel
  • 100g Mandeln (gerieben oder fein gehackt)
  • 50g Leinsamen
  • 200g Haferflocken
  • 100g Cranberries
  • Saft einer Zitrone

1 / Bananen schälen, mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Saft einer Zitrone vermischen

2 / Äpfel schälen und mit einer Küchenreibe fein reiben

3 / Bananen- und Apfelmasse miteinander vermischen

4 / Die Cranberries fein hacken und dazugeben

5 / Die Mandeln und Leinsamen unter die Masse mischen

6 / Haferflocken hinzufügen

7 / Die Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech ca. 1 cm dick aufstreichen und für 45 Minuten im Backofen bei 150 Grad Umluft goldbraun backen

8 / Die fertig gebackenen (noch warmen) Riegeln in rechteckige Riegeln schneiden und auskühlen lassen

Liisa Mikkola

Über Liisa Mikkola

Digital Producer bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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