Diese 5 Denkweisen verhelfen zu einer gesünderen Ernährung

Die Entscheidung sich gesünder zu ernähren, erfordert auch einen Wandel der Denkweise. Die Psychologinnen Gia Marson und Danielle Keenan-Miller haben fünf Gedanken zusammengetragen, die dieses Vorhaben unterstützen.

Auf die Ernährung und Gesundheit zu achten, ist mühsam. Verzicht, Sport, noch mehr Verzicht und noch mehr Sport - das stimmt natürlich nicht ganz. Nicht jede gesunde Lebensweise besteht aus Verzicht oder körperlicher Aktivität. Was aber allen Modellen innewohnt: die richtige Denkweise. Denn eine gesündere Ernährung erfordert auch eine gesundes Mindset. Ernährungsdenken wird oft mit Starrheit, Selbstvorwürfen und Versagungsgefühlen in Verbindung gebracht. Gedanken wie diese, können demotivieren. Sie erzeugen Druck, das Selbstwertgefühl wird geschwächt und letztendlich verliert man die Kontrolle über das Essverhalten. Die Psychologinnen Gia Marson und Danielle Keenan-Miller raten dazu, die Denkweise stattdessen durch angeregte, praktische und liebevolle Gedanken zu ersetzen. Diese fünf haben sie aufgeführt.

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1. "Ich bin ein gesunder Esser“

Der erste von den empfohlenen Denktypen basiert auf der Forschung von Justina Paluckaitè: Die Theorie des Selbstschemas oder der Selbstidentität. Sie soll ein möglicher Weg zur Erleichterung einer gesunden Ernährung sein. Ausgelöst durch verstärkte positive und dennoch sanfte Kontrolle.

Diese Art des Denkens verschiebt den Schwerpunkt in Richtung Identität. So befasst sich der erste Teil dieser Theorie mit der Frage, wie Identität durch Selbstgespräche beeinflusst wird. In diesem Zusammenhang ist der Gedanke "Ich bin ein gesunder Esser“ eine Möglichkeit, sich darin zu bekräftigen, gesund zu essen. Grund der positiven Wirkung: Menschen kategorisieren gerne sich und andere, um die überwältigende Menge an Informationen tagtäglich zu navigieren. Sprich: Wenn man sich selbst in die Kategorie gesunder Esser einordnet, löst dies eher hilfreiche Handlungspfade im Gehirn aus.

2. "Gesunde Ernährung ist wichtig“

Werte sind ein weiterer Weg, der mit dem Selbstschema verbunden ist. Wem es schwerfällt, sich selbst als gesunder Esser zu überzeugen, sollte versuchen, den zweiten Aspekt des Selbstschema-Denkens anzuwenden: Macht euch bewusst, dass ihr eine gesunde Ernährung wertschätzt, weil es euch wichtig ist – und nicht, weil es andere von euch verlangen.

3. "Was würde [Name] tun?“

Der dritte Gedankentyp basiert auf den Untersuchungen von Celina Furman. Manche Menschen empfinden es als konfrontativ, sich mit ihrer Identität und Überzeugungen auseinanderzusetzen. Deswegen könnten Selbstgespräche helfen, die eine Distanz zum eigenen Selbst schaffen. Die sogenannten distanzierten Selbstgespräche beinhalten Verwendungen von Ich-Pronomen und Namen. Anstatt also zu fragen: "Was werde ich essen?“ könnte eine selbst ausgedachte, fiktive Person diese Frage stellen. Furman stellte in seiner Studie fest, dass Teilnehmer, die ein distanziertes Selbstgespräch führten, gesündere Lebensmittel wählten.

4. "Dieser Apfel ist knackig, kalt und saftig“

Achtsame Gedanken können ebenfalls ein wirksames Mittel für eine gesund Ernährung sein. Indem man sich in den Moment hineinversetzt, fördert man die Haltung die Ernährung zu genießen und gesündere Entscheidungen zu treffen. Eine Möglichkeit achtsamer zu werden, ist die sensorische Beobachtung über ein Lebensmittel während des Verzehrs. Zum Beispiel "Ich spüre, wie dieser kühle Apfelsaft meinen Hals hinunterläuft.“

5. "Ich bin nett zu mir selbst“

Selbstmitgefühl ist ein weiteres hilfreiches Konzept, das einen gesunden Ernährungsstil unterstützt. Das Selbstmitgefühl konzentriert sich darauf, negative Selbstgespräche zu erkennen und darauf zu achten, die belastenden Gedanken durch eine freundliche Sprache zu ersetzen. In der Arbeit von Missba Hussain wurde Selbstfreundlichkeit mit der Wahl des Traubenkonsums bei Teilnehmenden verknüpft, die wenig Obst und Gemüse konsumierten.

Es zeigte sich, dass es zu keinen Auswirkungen bei den Probanden hatte, die sich bereits gut ernährten. Doch für Neulinge, die auf dem Weg zur gesunden Ernährung sind, konnten die Gedanken der Selbstfreundlichkeit, die Aufnahme dieser Lebensmittel steigern.

Zum Abschluss fassen die beiden Psychologinnen noch einmal zusammen, dass die Gedanken zu ändern, eine aktive und lohnenswerte Übung sei. Der Zweck besteht demnach nicht daran, den Appetit zu kontrollieren, sondern viel mehr darin, eine gesunde Beziehung zum Essen aufzubauen.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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