Halbwissen adé: So gesund sind Smoothies wirklich

Viel Zucker, hoher Kaloriengehalt? Eine Expertin deckt auf, was tatsächlich im Trendgetränk steckt.

Seit Jahren pürieren immer mehr Menschen Gemüse und Obst zu bunten Getränken. Die Rede ist von Smoothies, deren Rezepte teilweise genauso vielfältig sind wie die Aussprachen des Wortes selbst. In der Netzwelt werden sie für den hohen Vitamingehalt gefeiert, der hohe Zucker- und Fruktoseanteil wirft aber Fragen nach der tatsächlichen Gesundheit des Trend-Getränks auf. Eine Ernährungsexpertin antwortet.  

Eigentlich gilt der Smoothie bei einer gesunden Ernährungsweise als fast unverzichtbar. Egal ob rot oder grün, als Hauptspeise oder Snack. Seine Zutaten bestehen aus Obst und Gemüse, was kann daran schon ungesund sein? Die Entgegnung: „Den Kalorien- und Zuckergehalt in Smoothies sollte man nicht unterschätzen und es ist auch kein Mahlzeitenersatz“, erklärt Diätologin Birgit Lötsch. Gänzlich auf Smoothies verzichten, muss man aber nicht. Diese Tricks gilt es aber zu beachten.  

Lektion 1: Die Mischung macht’s

In Smoothies fehlen Proteine und Fette. Wer zum Frühstück also nur Smoothies zu sich nehmen möchte, der sollte etwa Leinsamen oder Nüsse ergänzen. Ansonsten ist er nur als Zwischenmahlzeit geeignet. „Statt den zwei empfohlenen Obstportionen am Tag kann man dann einmal einen Smoothie trinken“, weiß sie. Generell gilt aber: Mehr Gemüse als Obst. Außerdem sollte man das Getränk nicht literweise trinken. Die Expertin rät: „Es ist ein Viertel Liter pro Tag zu empfehlen.“

Um gesunde Smoothies herzustellen, sollte man auf die Zutaten achten. 

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Lektion 2: Nicht alles ist genießbar

Smoothie-Rezepte gibt’s in den verschiedensten Variationen. Blindlings nachmachen sollte man das aber nicht. Lötsch warnt vor Inhaltsstoffen, die eigentlich giftig sind. „Manche geben die skurrilsten Sachen hinein, von Tannenzweigen bis ganzes Steinobst. Das ist nicht gesund. Die Kerne von Steinobst, wie Äpfel, enthalten viel Blausäure – das ist giftig“, erklärt sie.

Lektion 3: Püriert heißt nicht gleich gesünder

Den hohen Vitamingehalt von Obst und Gemüse kann man nicht absprechen. In pürierter Form aber schon. Den mit dem Mixen verfallen die Vitamine. Wenn man den Smoothie lange stehen lässt, gehen sie ebenso verloren.  „Es ist daher anzuraten auch wirklich ganzes Obst und Gemüse zu essen“, appelliert Lötsch. Bei gekauften Smoothie-Packungen wird der Verfall zwar durch das Pasteurisieren gestoppt, doch obwohl hier oft mehr Vitamine enthalten sind, werden statt frischem Obst oft Konzentrate zur Zubereitung hergenommen.

Über Lisa Schinagl

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