Warum Carob gesund und der bessere Kakao ist
Carob ist hierzulande noch nicht so bekannt. Doch in anderen Teilen der Welt, hat man die Vorteile des Johannisbrotbaum-Pulvers bereits für sich erkannt.
In Bio-Supermärkten wird vielleicht der eine oder andere bereits Carob gesehen haben. Doch bei dem Pulver lohnt es sich, nicht nur hinzusehen, sondern auch zuzugreifen und es mitzunehmen. Das Carob-Pulver wird aus den getrockneten Früchten des Johannisbrotbaums hergestellt und enthält eine Menge an wertvollen Nährstoffen. Doch das Besondere daran ist vor allem der Geschmack, denn der ähnelt dem von Kakao. Warum Carob eine würdige Kakao-Alternative ist und was das Pulver so gesund macht, erfahrt ihr hier.
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Was euch erwartet:
- Woher kommt der Johannisbrotbaum?
- Der Geschmack und Gründe, warum das Carob-Pulver gesund ist
- Ein Blick auf die Nachhaltigkeit
- Rezept für eine Nougatcreme mit Carob
- Kakao oder Carob – was ist nun besser?
Die Herkunft von Carob
Der Johannisbrotbaum ist im Mittelmeerraum und in Vorderasien verbreitet und gehört zu der Familie der Hülsenfrüchtler. Ihn kennt man bereits in Österreich in seiner bekanntesten Form als Johannisbrotkernmehl. Von seinen Ästen hängen lange, gekrümmte Schoten, die dunkelbraun bis schwarz gefärbt sind. In diesen Schoten befinden sich jeweils bis zu 15 Samen, die voneinander durch das Fruchtfleisch, das sogenannte Carob, getrennt sind.
Für das Carob-Pulver werden die reifen Früchte gereinigt, aufgebrochen und zerkleinert. Wenn Stiele und Kerne entfernt wurden, wird das Fruchtfleisch getrocknet. Um es länger haltbar zu machen, wird es außerdem geröstet und dann gemahlen oder direkt zu Sirup weiterverarbeitet. In seinem Ursprungsgebiet wird Carob häufig roh verzehrt.
Der Geschmack und Gründe, warum das Carob-Pulver so gesund ist
Carob-Pulver hat einen fruchtig-süßen Karamellgeschmack und ist daher eine weniger bittere Alternative zu Kakao. Das bedeutet, man kann das Pulver genauso verwenden, um beispielsweise eine heiße "Schokolade“ oder einen "Schoko“-Pudding zuzubereiten.
Aber nicht nur das. Carob punktet außerdem gleich mehrfach aus gesundheitlicher Sicht, denn es ist sehr nährstoffreich. So enthält es unter anderem Vitamin A und B sowie die Mineralstoffe Eisen und Calcium. Aber auch Kalzium, Phosphor und Magnesium sind enthalten. Zudem ist das Pulver beinah fettfrei und reich an Ballaststoffen. Letztere sorgen zusammen mit dem natürlich enthaltenen Zucker dafür, dass Carob ein guter Energielieferant ist. Zudem bewirkt der Verzehr, laut einer Studie, die kurzfristige Senkung der Blutfettwerte und kurbelt die Fettverbrennung an.
Ein weiterer Vorteil von Carob-Pulver: Es ist kalorienarm. Es enthält nämlich auf 100 Gramm gerade einmal 255 Kilokalorien. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Kakao-Pulver kommt bei 100 Gramm auf 350 Kilokalorien. Zudem enthält Carob im Gegensatz zu Kakao keine anregenden Substanzen wie Koffein oder Theobromin, weswegen es für Kinder gut geeignet ist.
Ein Blick auf die Nachhaltigkeit
Kakao beziehungsweise Schokolade zählt zu den klimaschädlichsten Lebensmitteln, da unter anderem für die Herstellung große Mengen Wasser benötigt werden. Für die Produktion von einem Kilogramm Schokolade können bis zu 27.000 Liter Wasser nötig sein. Der Johannisbrotbaum hingegen gedeiht auch unter schwierigeren Bedingungen. Er wächst auch auf sandigen Böden und toleriert einen hohen Salzgehalt in der Erde. Darüber hinaus verbessert er die Qualität des Bodens und macht diesen fruchtbarer.
Der Johannisbrotbaum ist zudem sehr genügsam und braucht nicht viel Pflegeaufwand. Deswegen ist er für den Bio-Anbau gut geeignet, welcher den Einsatz von Pestiziden verbietet. Kakaobäume sind allerdings sehr empfindlich und werden im konventionellen Anbau häufig mit Chemikalien behandelt.
Dennoch gilt für Kakao und Carob: Beide Produkte müssen einen langen Transportweg zurücklegen, bis sie bei uns in den Regalen stehen. Damit verbunden ist die Emission von klimaschädlichen Gasen. Da der Johannisbrotbaum allerdings auch in Spanien, Italien, Kroatien oder Zypern wächst, kann er zumindest auch aus Europa bezogen werden.
Rezept für Nougatcreme aus Carob
Das Rezept dieser Nougatcreme stammt von ChocoSan. Auch wenn die selbstgemachte Creme ebenfalls kalorienreich ist, ist sie gegenüber der im Supermarkt angereichert mit wertvollen Inhaltsstoffen und hat einen deutlich geringeren Zuckeranteil. Zur Herstellung benötigt werden:
- 100 Gramm Haselnüsse
- 3 gestrichene TL Kakao
- 1 gestrichener TL Carob-Pulver
- ½ TL Zimtpulver
- 3 Messerspitzen gemahlene Vanille
- 200 Gramm Honig
- 150 Gramm Margarine
- 50 Gramm sehr feine Haferflocken
- 1 gestrichener EL Sojamehl
- 1 Ei
Die Zubereitung (Dauer zirka 20 Minuten):
1 / Die Nüsse in einer Pfanne für etwa fünf Minuten bei mittlerer Hitze rösten, bis die braunen Schalen zu platzen beginnen. Danach abkühlen lassen.
2 / Schalen von den Nüssen abreiben und die Nüsse anschließend sehr fein in einer Küchenmaschine zerkleinern.
3 / Carob-Pulver, Kakao, Zimt und Vanille unter die zerkleinerten Nüsse mischen und die Mischung in die Pfanne geben. Erst Honig hinzufügen, dann Margarine und schmelzen lassen. Die Pfanne danach vom Herd nehmen und die alle Zutaten miteinander vermischen.
4 / Das Sojamehl und die Haferflocken miteinander vermengen und es in die Pfanne geben. Alles gründlich vermengen. Während die Masse erkaltet, immer wieder umrühren.
5 / Wenn die Masse lauwarm ist, das Ei dazugeben und unter die Nougatcreme rühren. Wenn eine gleichmäßige, cremige Masse entstanden ist, kann diese in ein Schraubglas gefüllt werden. Dort halt es sich mindestens acht Tage, wenn es im Kühlschrank gelagert wird.
Kakao oder Carob – was ist jetzt besser?
Im Gegensatz zu Kakao schmeckt Carob süßer und weniger bitter. Außerdem enthält es keine aufputschenden Substanzen, wie etwa Koffein. Auch beim Thema Nachhaltigkeit ist Carob die bessere Wahl, da die Johannisbrotbäume weniger empfindlich ist und nicht so viel Wasser benötigt. Deswegen lohnt es sich nicht nur aus gesundheitlicher, sondern auch aus ökologischer Sicht, einmal Carob-Pulver als Kakaoalternative in Betracht zu ziehen.
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