Olivenöl auf einem Löffel

Was mit dem Körper passiert, wenn man jeden Morgen Olivenöl trinkt

Die gesundheitlichen Vorteile von Olivenöl beim Kochen sind wohl den meisten bekannt. Doch die Oliven-Essenz kann noch mehr, wenn man sie trinkt.

Wer jetzt schon die Olivenöl-Flasche an den Mund angesetzt hat, sollte kurz noch warten. Denn bei der empfohlenen Menge handelt es sich nicht etwa um ein Glas oder einen kräftigen Schluck aus der Bouteille, sondern nur um einen Esslöffel. Denn bereits 15 Milliliter Olivenöl am Morgen - auf nüchternen Magen-, haben einen positiven Effekt auf die Gesundheit. Was mit dem Körper passiert, erfahrt ihr hier.

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Was euch erwartet:

  • Warum gerade Olivenöl?
  • Mythen rund um Olivenöl
  • Effekte von Olivenöl auf den Körper
  • Welches Olivenöl eignet sich zum Trinken?

Warum gerade Olivenöl?

Olivenöl besteht zum Großteil aus den sogenannten "guten" Fetten – davon sind 77 Prozent ungesättigte Fettsäuren und neun Prozent mehrfach ungesättigte Fette. Unser Körper, der diese Fettsäuren nicht selbst herstellen kann, benötigt derartige Fette für den Aufbau von gesunden Zellmembranen, als Energielieferant und für die Aufnahme von Vitaminen.

Kaltgepresstes Olivenöl galt bereits in der Antike als Heilmittel gegen allerlei Hauterkrankungen oder Entzündungen. Es wird ohne Hitze oder Chemikalien gewonnen. Das trägt dazu bei, dass die Nährstoffe und gesundheitsfördernden Verbindungen im Öl enthalten bleiben. Extra natives Olivenöl ist allerdings das hochwertigste und natürlichste. Es wird aus der ersten Kaltpressung gewonnen. Es enthält viele gesundheitsfördernde Verbindungen wie Polyphenole und Antioxidantien.

Auch wenn Olivenöl gesund ist, sollte bedacht werden, dass Fett viele Kalorien hat. Ein Esslöffel enthält etwa 88 Kalorien.

Mythen rund um Olivenöl

Olivenöl ist vor allem in der Wellness-Community angekommen. Anhänger schwören auf die "Zitronen-Olivenöl-Kur", die angeblich den Körper entgiften soll, indem es die Leber reinigt. Auch soll die Kur das Herz-Kreislauf-System unterstützen, antioxidativ wirken und Haut, Haare sowie Nägel stärken. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die diese Wirkung belegen. Bisher haben klinische Humanstudien nur den Effekt einer Zitronensaft-Diät untersucht. In der Studie führte diese zu einer signifikanten Reduzierung von Körpergewicht, Fettmasse, Insulinresistenz und anderen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wie die Wirkung in Kombination mit Olivenöl aussieht, ist bisher allerdings unerforscht.

Auch schwören manche Menschen darauf, vor dem Schlafengehen Olivenöl zu sich zu nehmen. Doch auch hierfür gibt es bisher keine wissenschaftlichen Beweise. Jedoch sollte dabei bedacht werden, dass Olivenöl reichlich Kalorien enthält. Gerade, wenn sich der Körper eigentlich auf das Schlafengehen vorbereitet, muss die Oliven-Essenz im Dünndarm verdaut, über die Lymphe ins Blut und damit zu den Geweben transportiert werden.

Effekte von Olivenöl auf den Körper

Wer gleich am Morgen einen Esslöffel Olivenöl zu sich nimmt, tut seiner Gesundheit etwas Gutes:

Olivenöl fördert die Verdauung: Olivenöl wirkt leicht abführend, wenn man es auf leeren Magen zu sich nimmt. Es hilft dabei, den Stuhl weicher zu machen und kann daher auch bei Verstopfungen eingesetzt werden. Diese abführende Wirkung rührt daher, dass das Öl voll ungesättigter Fettsäuren ist, die das Wachstum von Darmbakterien unterstützen und die Darmaktivität anregen. Doch Achtung! In großen Mengen kann Olivenöl genau das Gegenteil bewirken und Darmprobleme verursachen.

Olivenöl ist gut für das Herz: Olivenöl ist ein wahres Wundermittel in Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. Die enthaltenen Ölsäuren schützen das Herz, halten die Blutgefäße elastisch und senken vor allem den Cholesterinspiegel. Grund dafür ist die Zusammensetzung aus ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese helfen, das schädliche LDL-Cholesterin zu senken und das Verhältnis zum gesunden HDL-Cholesterin auszugleichen.

Olivenöl ist gut für die Leber: Aufgrund der antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaft wirkt sich das Olivenöl positiv auf die Gesundheit aus. Das zeigt auch eine Studie aus dem Jahr 2010. Diese wurde an Ratten durchgeführt. Jene Tiere, die eine geschädigte Leber hatten und mit extra nativem Olivenöl gefüttert wurden, zeigten eine deutliche Steigerung der antioxidativen Enzyme und eine signifikante Verbesserung der Lebergesundheit.

Olivenöl ist gut für die Haare und Nägel: Ja, Olivenöl macht nicht nur von innen gesund, sondern auch von außen schön. Denn das enthaltene Biotin, stärkt und schützt Haare und Nägel.

Welches Olivenöl eignet sich zum Trinken?

Wer jetzt die Effekte von Olivenöl am eigenen Körper austesten möchte, sollte aber nicht zu einer x-beliebigen Flasche greifen. Die herkömmlichen Olivenöle aus dem Supermarkt eignen sich in vielen Fällen nicht zum Trinken, da hier das Risiko besteht, dass die Hersteller mit zugekauften Oliven von ungenügender Qualität arbeiten oder im schlimmsten Fall ungesündere Speiseöle beimischen. Darum solltet ihr euch genauer über das Produkt informieren. Manchmal reicht dafür schon ein Blick auf das Etikett, wo ihr stets Herkunft der Oliven, Hersteller, Olivensorte, Jahrgang, Bio-Zertifizierung und Güteklasse überprüfen solltet.

Je mehr Details ein Etikett über das Olivenöl verrät, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um ein hochwertiges und gesundes Produkt handelt.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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