Aber bitte mit (ohne) Öl: Warum der neueste Kaffeetrend die Gemüter spaltet
Des einen Lieblingskaffee - des anderen Abführmittel: Was hinter der neuen Kaffeekreation steckt.
Unter dem Namen "Oleato" führte die Kaffeehauskette Starbucks im Februar drei neue Getränke ein: Einen eisgekühlten, geschüttelten Espresso, ein Hafermilchkaffee mit Olivenöl und ein kalt gebrühter Kaffee mit süßem Vanille-Schlagobers.
Die Besonderheit: alle drei Kaffees werden mit einem Schuss Olivenöl aus der sizilianischen Stadt Partanna angereichert. "Samtig weich" seien die Kaffeedrinks laut Presseaussendung und "köstlich üppig". Den Oleato-Start machte das Unternehmen in Italien, mittlerweile gibt es das Sortiment auch in ausgewählten Filialen in den USA zu kosten.
Die neuen Kreationen sorgen in diesen Tagen erneut für Diskussionen. Denn nicht jeder scheint die Oleato-Drinks besonders gut zu vertragen. Den Anfang machte eine Reddit-Userin, die laut eigenen Angaben selbst in einer Starbucks-Filiale arbeitet: "Ich frage mich, wie vielen Leuten es so geht wie meinem Team. Die Hälfte hat den Kaffee gestern probiert und einige .... endeten auf der Toilette, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich traue mich ehrlich gesagt nicht, ihn zu kosten, weil ich sowieso schon Magenprobleme habe."
Schnell teilten andere ihre Erfahrungen mit dem Getränk und seinen Folgen - und tatsächlich sorgte das neue Kaffeesortiment bei einigen für Magen- und Verdauungsprobleme.
"Ich habe sie probiert und danach war mir einfach nur schlecht", kommentiert einer. "Ich hatte sofort stechende Bauchschmerzen", ein anderer. Experten sind nicht überrascht.
Abführmittel
Öle werden schon lange gezielt als Hausmittel gegen Verstopfung eingesetzt. Werde das nun "mit Kaffee kombiniert, der den Darm anregt, kann das Krämpfe hervorrufen. Die Darmbewegungen werden gesteigert, dadurch ergibt sich ein abführender Effekt", sagt die Ernährungswissenschafterin Erin Palinski-Wade gegenüber dem Sender CNN. Dadurch, dass man die Kombination aus Fett und Kaffee in flüssiger Form zu sich nimmt, tritt der Effekt auch schneller ein als bei festen Nahrungsmitteln. Besonders deutlich sei das für eine US-amerikanische Kundschaft spürbar, die oft ihren Kaffee "to go" und ohne zusätzliche Kohlenhydrate oder Ballaststoffe konsumiert, die den Effekt abmildern könnten.
"Das Getränk wird niemanden krank machen oder sich schlecht auf den Gesundheitszustand auswirken", beruhigt die Expertin besorgte Kaffeeliebhaber. "Es ist mehr ein unangenehmes Krampfen oder das Gefühl, dass man eine Toilette aufsuchen sollte."
Es gibt aber auch Fans der neuen Kaffeekreation. "Der Oleato ist so verdammt gut, ich liebe ihn!!", äußert sich ein Fan auf Reddit. "Ich habe alle drei Sorten probiert und mochte sie alle. Ich hatte danach keinerlei Probleme", schreibt ein anderer. Wieder andere sehen das Ganze mit Humor: "Ich warte auf den Balsamico-Frappucino." Vielleicht wird der Wunsch ja noch wahr.
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