SOS Weihnachtsessen: Erste Hilfe in der Küche
Die Soße versalzen, der Braten zu trocken? Wie sich Missgeschicke am Herd mit wenigen Kniffen ausmerzen lassen.
Man kann sich auf nichts im Leben verlassen. Auch bei dutzendfach erprobten Rezepten kann etwas schiefgehen. Umso ärgerlicher ist das, wenn man wie zu Weihnachten etwas Besonderes auftischen will. Der KURIER fasst die häufigsten Missgeschicke zusammen – und erklärt, wie man das Festessen doch noch retten kann:
- Suppe, Soße oder Braten sind versalzen
Suppen oder Soßen kann man retten, indem man sie zuerst mit Wasser verdünnt, einige Minuten kochen lässt und dann erneut würzt. Auch das Strecken mit Wein mildert das Salz ab. Zum Neutralisieren eignen sich Milchprodukte wie etwa Crème fraîche, Frischkäse oder Obers. Einige Ratgeber empfehlen drei Esslöffel Reis, die in einem verschlossenen (Stoff-)Sackerl etwa 20 Minuten mitgekocht werden.
Erdäpfel oder Karotten, die man geschält und in groben Stücken etwa zehn Minuten mitkocht, können das überschüssige Salz aus der Flüssigkeit herausziehen. Vor dem Servieren das Gemüse entfernen. Die Technik kann man übrigens auch bei einem versalzenen Schmorgericht probieren. Dafür ca. 250 ml Wasser angießen und einen grob gewürfelten, rohen Erdapfel mitkochen. Zu viel Salz oder Pfeffer auf einem ganzen Braten abmildern kann man etwa mit aufgestrichenem Honig.
- Der Braten ist zu trocken oder zu zäh
Ist ausreichend Soße vorhanden, kann man den Braten in dünne Scheiben schneiden und diese einige Minuten in der Soße mitziehen lassen. Manche schwören auch darauf, ihn noch im Ganzen mit ein bis zwei Stamperln Cognac zu begießen und noch zehn Minuten zu garen.
- Die Mayonnaise ist geronnen
Das kann passieren, wenn Eigelb und Öl zu kalt sind. Zuerst die geronnene Mayonnaise auf Zimmertemperatur aufwärmen, dann nur einige Tröpfchen in ein weiteres Eigelb einrühren – langsam den Rest. So lässt sich auch Mayonnaise retten, wenn man das Öl zu schnell oder zu viel davon eingerührt hat. Für eine andere Methode wird ein Eigelb nur mit einigen Tropfen Öl gemixt, bis eine Bindung entsteht und diese dann unter ständigem leichten Rühren mit der geronnenen Mayo vermischt.
- Suppe oder Soße sind zu dünn
Hier hilft mehr Bindung, und diese lässt sich durch Mehl sowie durch Mais- oder Kartoffelstärke erreichen. Man rührt etwa einen Löffel voll in einem kleinen Gefäß mit etwas Wasser klumpenfrei an, gießt es unter ständigem Rühren dazu und lässt alles kurz aufkochen.
- Der Pudding wird nicht fest
Das Problem lässt sich am einfachsten mit Gelatine lösen. Die Blätter laut Packungsanweisung einweichen, in heißem Wasser auflösen und unter den Pudding rühren. Im Kühlschrank fest werden lassen.
- Die Knödel zerfallen beim Kochen
Semmel- oder Erdäpfelknödel sind eine der klassischsten Beilagen – und auch eine, bei der es gern zu Missgeschicken kommt. Wichtigster Tipp: Zuerst einen Probeknödel alleine kochen – im Fall des Falles ist so nur ein Knödel verloren und nicht alle. Als Erste Hilfe für mehr Bindung der Knödelmasse kann man noch ein Ei darunter kneten. Das Zerfallen kann auch die Folge von zu stark kochendem Wasser sein. Bevor man die Knödel einlegt, die Hitze reduzieren. Die Knödel sollten nur ziehen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, formt die Masse (etwa Semmelknödel) zu einer Rolle und kocht sie fest in ein sauberes Geschirrtuch oder Folie gewickelt. Für perfekte Serviettenknödel Enden verknoten oder fest abbinden, damit kein Kochwasser eindringt.
- Der Kuchen ist zu trocken
Es gibt mehrere Möglichkeiten, trockenen oder harten Kuchen mit wenig Aufwand schmackhaft zu machen. Am einfachsten ist natürlich, ihn mit Schlagobers zu servieren. Durch das enthaltene Fett ergibt sich ein runderes Mundgefühl. Eine weitere Möglichkeit ist, mit Zahnstochern oder Holzspießen kleine Löcher in die Oberseite des Kuchens zu stechen und diese je nach Teigart mit Sirup, Amaretto, Rum, Kaffee, Sherry, Zitronen- oder Orangensaft oder Milch zu füllen. Dadurch wird der Kuchen von innen befeuchtet und wieder weich und saftig.
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