Wachsendes Interesse: Was sind eigentlich Green Jobs?
Durch das wachsende Bewusstsein für den Klimawandel und die Notwendigkeit, umweltfreundliche Praktiken zu fördern, werden Green Jobs immer relevanter.
Neue Dynamik
Green Jobs findet man mittlerweile in vielen Bereichen. In der Sparte Erneuerbare Energien z. B. sind es Berufe in der Wind-, Solar- oder Wasserkraft, im Bereich Umweltschutz Tätigkeiten in der Abfallwirtschaft, im Naturschutz oder in der Umweltforschung.
Eine nachhaltige Landwirtschaft sowie Berufe, die sich mit der Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel und -infrastrukturen beschäftigen (Stichwort Elektromobilität oder öffentlicher Nahverkehr) fallen ebenfalls darunter. Stark vertreten ist auch das Bauwesen im Bereich nachhaltiger Architektur, energieeffizienter Baupraktiken und der Nutzung umweltfreundlicher Materialien.
Vor allem seit den 2010ern sind viele Gründe zusammengekommen, die die Notwendigkeit und Nachfrage von Green Jobs gestärkt haben. Da war der Grüne Deal, den die EU 2019 initiierte, um Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Viele Länder haben (auch) im Zuge dessen ehrgeizige Ziele zur Reduzierung von Treibhausgasen gesetzt, was wiederum der Entstehung von Green Jobs Aufwind gab.
Eine interessante Rolle hat zudem die Covid-Pandemie gespielt, die ja in vielerlei Hinsicht einen tiefgreifenden Einfluss auf die Gesellschaft hatte. Nach dem ersten Schock der Pandemie beschlossen viele Regierungen, ihre Konjunkturpakete auf nachhaltige Investitionen auszurichten, um ihre Wirtschaft langfristig zu stabilisieren. Auch hat sich gezeigt, wie verletzlich globale Lieferketten sind, der Ruf nach nachhaltigen, lokalen Produktionsmethoden wurde laut(er).
Erkennungszeichen
Allerdings gibt es keine allgemeingültigen Richtlinien, welche Ansprüche ein Beruf erfüllen muss, um als "green" zu gelten. Woran man sich aber orientieren kann: Green Jobs haben immer einen klaren Bezug zu Umweltschutz oder Nachhaltigkeit. Zudem kann man überprüfen, welche Geschäftspraktiken im Alltag des jeweiligen Unternehmens verfolgt werden.
Wird etwa Wert auf Dinge wie Recycling und Energieeffizienz gelegt? Wird soziale Verantwortung übernommen? Folgt das Unternehmen anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und/oder besitzt es eine Umweltzertifizierung wie z. B. das Österreichische Umweltzeichen? Wenig vertrauenswürdig sind hingegen Unternehmen, die sich umweltfreundlich präsentieren, aber diffuse statt konkrete umweltbezogene Ziele oder Aufgaben vorweisen.
Ein weiteres Warnsignal kann sein: Unternehmen, die nur auf kurzfristigen Gewinn aus sind. Verräterisch sind zudem die internen Weiterbildungsoptionen. Gibt es keine Schulungen zu nachhaltigen Praktiken, kann fehlendes Engagement vermutet werden.
Allgemein ist das Umweltbewusstsein gewachsen. Immer mehr Menschen fordern nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und damit auch Berufe. Der Zug der Zeit wird immer grüner.
Kommentare