Zahnbürste aus Bambus- eine ökologische Alternative

Zähneputzen ohne Plastik: So klappt Nachhaltigkeit bei der Mundhygiene

Im Bad sammelt sich haufenweise Plastik. Dank Seifen und festen Shampoos kann das reduziert werden. Auch bei der Zahnpflege gibt es Mittel und Wege, um den Kunststoff zu verbannen.

Zahnbürste, Zahnseide und Interdentalbürsten: Bei der täglichen Zahnpflege kommt so einiges an Plastik zusammen. Auch die Zahnpasta befindet sich in einer Tube aus Kunststoff. Mit unserem Streben nach gesunden Zähnen, tun wir unserer Umwelt keinen großen Gefallen. 

Nachhaltigkeit und gute Mundhygiene schließen sich jedoch nicht aus. Für viele Zahnpflegeartikel finden sich ökologische Alternativen.

Bambus statt Plastik

Herkömmliche Zahnbürsten bestehen aus nicht abbaubarem Kunststoff - und zwar nicht nur der Griff, sondern auch die Borsten. Alle drei Monate sollte man sie wechseln - da summiert sich der Plastikmüll schnell. 

Statt zu Plastik kann man aber auch zu Bambus oder Holz greifen. Vor allem Bambuszahnbürsten sind inzwischen in den meisten Drogerien erhältlich, andere Hölzer drängen aber zunehmend stärker auf den Markt. 

Bambuszahnbürsten und Modelle mit Wechselkopf sind laut einer britischen Studie am nachhaltigsten. 

Asien-Importe

Leider sind viele Bambuszahnbürsten nicht komplett biologisch abbaubar. Einige haben Nylonborsten, die zwar besser für die Zähne sind als Naturborsten, aber separat entsorgt werden müssen. Aufpassen muss man außerdem auf die Herkunft und Herstellungsbedingungen. Bambus wird aus Asien importiert und hat einen langen Transportweg. Beim Kauf sollte an auch auf Siegel - wie etwa für "Fair Trade" - achten.

Elektrische Klimasünder

Am schlechtesten bei der Nachhaltigkeit schnitten elektrische Zahnbürsten ab. Das liegt allerdings nicht nur am Einsatz von Plastik, sondern vor allem am Akku und dem Energieverbrauch bei der Benutzung.

Vorsicht bei Zahnpasta-Tabletten

Für die ungeliebte Zahnpasta-Tube gibt es eine Alternative, doch hier ist vorsicht geboten. Zahnputztabletten sind kleine Pillen, die man im Mund zerbeißt, wodurch sie aufschäumen. Dann kann mit der Zahnbürste wie gewohnt geputzt werden. Diese Denttabs gibt es in Unverpacktläden und Drogerien. 

Doch die Tabletten haben zwei Nachteile. Zum einen sind sie im Vergleich zu Zahnpasta teurer, zum anderen enthalten sie sehr wenig Fluorid. Fluorid ist entscheidend bei der Vorbeugung von Karies. In einer Zahnputztablette steckt aber nur ein Drittel oder weniger der Menge an Fluorid im Vergleich zu herkömmlichen Zahnpasten.

Die Gutachter der "Stiftung Warentest" bezweifeln daher, dass eine ähnliche Wirkung erreicht werden kann. Demnach bräuchte es dafür mindestens drei Tabletten pro Putzvorgang.

Don't Do It Yourself

Aus demselben Grund ist auch von selbstgemachter Zahncreme abzuraten. Die Deutsche Gesellschaft für Präventivzahnmedizin (DGPZM) warnt vor der Benutzung von DIY-Zahnpasta, da sie ohne Fluorid nicht den notwendigen Kariesschutz bieten kann.

Eine echte Alternative ist herkömmliche Zahnpasta, in nachhaltiger Verpackung. Manche Shops bieten sie etwa im Glas an.

Ökologische Alternativen für Zahnseide

Zahnseide und Interdentalbürsten für die Zahnzwischenräume sind unabdingbar bei der täglichen Zahnpflege. Doch auch diese bestehen zumeist aus viel Plastik. Oft handelt es sich dabei um Wegwerfprodukte, die nach einmaliger Benutzung im Müll landen. Inzwischen gibt es aber auch dafür nachhaltige Alternativen. 

Zahnseide ist auch aus Naturseide und Bienenwachs erhältlich. Manche Hersteller setzen auf eine vegane Alternative aus Maisstärke. Auch bei den Interdentalbürsten setzen Hersteller immer mehr auf nachwachsende Rohstoffe, wie etwa Bambus oder Holz.

Um sicherzugehen, dass umweltfreundliche Zahnpflegeprodukte auch gut für die eigenen Zähne sind, empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Zahnarzt oder der Zahnärztin zu halten. Auch eine Beratung bei der Prophylaxe in der Zahnarztpraxis kann hilfreich sein.

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