
Erdbeerbaum bis Japanwaldgras: Garten- und Pflanzentrends 2025
Trends im Gartendesign gehen in eine natürliche Richtung, mit vielen Blüten. Experte Bernhard Kramer erklärt, welche Pflanzen an Bedeutung gewinnen und er bei seinen Kunden einsetzt.
Eine immergrüne Magnolie im Vorgarten. Vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar in Österreich. Heute gedeiht die ansehnliche Pflanze ausgezeichnet auf heimischen Böden – durch die immer wärmeren Temperaturen.
Der Klimawandel ist auch ein großes Thema für Bernhard Kramer. Das Planungsbüro des 44-Jährigen gilt als erste Adresse, wenn es um die Realisierung von Gärten geht. Sofern das nötige Kleingeld vorhanden ist. Die Firma "Kramer und Kramer" rangiert im obersten Preissegment und gibt mit Projekten Trends vor.
Grüne Bodenbeckung
Kiesel und andere Steine als Bodenbedeckung gibt es keine mehr, wenn es nach dem Experten geht: „Weil sie sich so stark erhitzen. Statt Kiesel und Rindenmulch verwenden wir Moos, Sedum oder auch Japanwaldgras. Damit ist der Boden ganzjährig begrünt.“ Auch Waldmeister oder Kleines Immergrün dienen als Unterpflanzung.
Steineichen und Sedum
Akkurat zurückgeschnittene Rasen auf riesigen Flächen sind passé. Gärten werden in den letzten Jahren wieder märchenhafter, verspielter und fülliger.
Kramer, der das ganze Jahr viel reist, um neue Baumarten aufzuspüren, setzt derzeit gerne auf verschiedenen Arten der Steineiche, auf Pflanzen wie der Felsenbirne, Blauraute oder einem immergrünen Erdbeerbaum für seine Kunden.

Früchte des immergrünen Erbeerbaumes
©Getty Images/iStockphoto/bravo1954/iStockphotoNicht gestriegelt
Es drehe sich alles um Natürlichkeit, auch bei den Materialien für Töpfe oder Beete. „Man geht weg von reduzierten, gestriegelten Gärten. Üppig malerische Landschaften mit Gräsern, Blüten und mehrstämmigen Charakterbäumen sind die Tendenzen“, erklärt Kramer im Gespräch mit dem KURIER. Was vor einiger Zeit noch als Unkraut ansehen wurde, wird jetzt bewusst gepflanzt – Wildkräuter wie Anis etwa. Die neue Liebe zur Opulenz ist aber auch mit mehr Arbeit verbunden, die offenbar immer mehr als erdendes Hobby betrachten.
Pflanzen, die wenig Wasser brauchen
Durch die steigenden Temperaturen werden trockenheitsresistente Pflanzen werden immer gefragter. Ideal geeignet sind sonnenhungrige Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Lavendel, aber auch Fetthennen, Eisenkraut und Ziergräser wie der Blauschwingel und das Lampenputzergras.
Mit Mehrwert
Garten-Fans setzen zudem nicht mehr auf Eintagsfliegen, sondern auf mehrjährige Pflanzen, die nicht nur hübsch aussehen, sondern auch nützlich sind. Wie der Purpursonnenhut, auch als Echinacea bekannt. Die Blume hält Trockenphasen gut aus, ist langlebig und ein Magnet für Schmetterlinge und Bienen.

Sonnenhut
©Alpamayo Photo/IStockphoto.comPflegeleicht, pittoresk und auch noch essbar ist etwa die strauchige Kornelkirsche mit kleinen roten Früchten im Spätsommer. Die Felsenmispel ist ebenfalls sehr robust, ihre Beeren sind beliebtes Vogelfutter.
Skulpturale Charakter-Bäume
Kramer verwendet für seine Prachtgärten gerne viele und verschiedenste Gräser (Federgras, Reitgras). Sein Tipp: „Den Pflanzen genug Raum geben und Blüten und Gräser mit skulpturalen Elementen wie langsam wachsenden Bäumen kombinieren.“
Die Expertentipps wären also schon beisammen. Für manch einen stellt sich jetzt noch das Problem des Platzmangels oder der gänzlichen Abwesenheit eines Gartens. Bleibt der Trost, dass diese grüne Oasen enorm viel Zeit- oder Geldaufwand benötigen.
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