Werbeschmäh des Monats: Heinz Ketchup wirbt mit recyclebarer Flasche

Das grün gehaltene Etikett verspricht eine "100 % Recyclable Bottle" für das Tomaten-Ketchup. foodwatch entlarvt den Marketing-Schmäh.

Ein Tomaten-Ketchup in einer normalen Plastikflasche gibt sich als nachhaltig und grün aus und erntet so Kritik. 

 

 

"100% Recyclable Bottle": 

Auf den ersten Blick, könnte man glauben, dass es sich hierbei wirklich um ein umweltfreundlicheres Produkt handelt. foodwatch, eine deutsche Organisation, die verbraucherfeindliche Praktiken der Lebensmittelindustrie entlarvt und sich für das Recht von qualitativ guten und gesundheitlich unbedenklichen Lebensmitteln einsetzt, hat sich die neue Ketchup-Flasche von Heinz genauer angesehen. 

Marketing-Strategie wird zum Werbeschmäh

Der Hinweis bedeutet, dass die Verpackung theoretisch wieder verwertet werden kann. Aber: In Wahrheit ist das Heinz Ketchup eine normale Plastikflasche und kann, wie alle anderen Plastik-Ketchup-Flaschen recycelt werden. Hier gibt es also keine grundlegenden Unterschiede zu anderen Marken, doch dieser Hinweis suggeriert Gegenteiliges: Für Konsumenten macht das grüne Etikett einen besonderen Eindruck von Nachhaltigkeit, Bio und grünem Bewusstsein. 

100 % recyclebar – was bedeutet das? 

Lisa Kernegger, Leiterin von foodwatch Österreich, sieht die Flasche als reinen Werbeschmäh: "Alle Ketchup-Flaschen aus Plastik sind in der gelben Tonne oder dem gelben Sack zu entsorgen, damit sie möglichst recycelt werden können.“ In Österreich gibt es seit dem 01. Jänner 2023 eine einheitliche Regelung: Jede PET oder PP Flasche ist theoretisch recyclebar. Alle Kunststoffverpackungen, sei es Joghurtbecher, Chipsackerl oder Ketchup-Flaschen sollen hierfür in der gelben Tonne gesammelt werden. Das Recycling von Verpackungsmaterial wird somit verbessert und die Umweltbelastung reduziert. 

So kann Recyceln klappen

Es ist wichtig, dass Unternehmen verantwortungsbewusst mit ihren Werbeaussagen umgehen und transparent bleiben. So können sich Konsumenten ihr eigenes Bild machen und, angesichts der wachsenden und immer mehr konsumierenden Weltbevölkerung, für sich entscheiden, wie sie Recyceln oder sogar auf gewisse Dinge verzichten wollen. Generell gilt: Recyceln ist gut, Verzichten ist besser.

➤ Hier mehr lesen: Fehler, die man beim Recyceln macht und wie es richtig geht 

Durch richtiges Recycling werden weniger Ressourcen benötigt und somit Energie gespart. Ob etwas recycelt wird, hängt jedoch von vielen Faktoren wie Wohnort bzw. Infrastruktur für die Sammlung und Sortierung, ab.

Die Stadt-Wien hat auf ihrer Website alle wichtigen Informationen zur Mülltrennung zusammengetragen: Vom Mist-ABC bis hin zum Sondermüll und Mistplätzen. 

Julia Elzea

Über Julia Elzea

Als Social-Media-Redakteurin gestaltet sie die Kanäle der Kurier-Freizeit von Facebook über Instagram bis hin zu Pinterest und TikTok. Julia ist ausgebildete Fotografin und hat Theater- Film und Medienwissenschaft studiert. Zu ihren Leidenschaften zählen Kunst, Kultur, Musik, Reisen und Sport. Sie mag es neue Dinge auszuprobieren, neue Orte zu entdecken und sich neuen Herausforderungen zu stellen.

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