Fehler, die man beim Recyceln macht und wie es richtig geht
Bei der Müllentsorgung kann man mehr falsch machen, als man denkt. Besonders diese Fehler kommen häufig vor.
Viele Personen versuchen durch Recycling ihren Beitrag bei der Schonung von Ressourcen und der Umwelt zu leisten. Doch dabei kann man einiges falsch machen. Besonders in Wien ist die Mülltrennung gar nicht so kompliziert, wie man oft glaubt. Trotzdem haben sich einige Tücken eingeschlichen.
Coffee-To-Go
Man mag zwar glauben, die kartonähnlichen Becher, die wir beim Kaffee zum Mitnehmen bekommen, gehören in die Altpapiertonne - das stimmt aber nicht. Damit der Becher der Flüssigkeit darin standhalten kann, wird im Material oft ein Polyethylenfilm hinzugefügt. Der Coffee-To-Go-Becher gehört also nicht in den Papiermüll, sondern je nach Bundesland in den Restmüll oder etwa in die gelbe Tonne.
Plastiksackerl
Oft sammelt man den Müll bei der Trennung in diversen Plastiksackerl. Dabei vergessen manche jedoch darauf, ihn beim Entsorgen aus der Tragetasche herauszunehmen und gesondert wegzuwerfen. Speziell Glas sollte einzeln in die Container geschmissen werden und nicht mit der Transportiertüte. Auch beim Biomüll landet oft das Plastiksackerl mit in der Tonne - das sollte man jedoch ebenfalls vermeiden. Einige dieser Sackerl sind zwar kompostierbar, brauchen jedoch einige Zeit, bis sie abgebaut werden.
Joghurtbecher
Um Joghurtbecher gab es in Bezug auf Recycling in den letzten Jahren immer wieder laute Aufschreie, wohin sie denn nun gehören. Normale Joghurtbecher aus Kunststoff gehören je nach Bundesland in den Restmüll bzw. in die gelbe Tonne/den gelben Sack. Der Alu-Deckel sollte allerdings abgenommen und in die für dieses Material vorgesehene Tonne geschmissen werden. Ausspülen braucht man den Becher nicht - Löffelrein reicht meist vollkommen aus.
Altspeiseöle und -fette
Was ebenfalls wenige wissen: Altspeiseöle und -fette dürfen nicht in die Abwasch oder ins WC gespült werden. Zur Sammlung und Abgabe von Ölen bekommt man an allen Wiener Müll-Abgabestellen gratis einen 3-Liter-WÖLI-Behälter zur Verfügung gestellt. Bei Wiener Müllplätzen und bei den Problemstoffsammelstellen können dadurch Frittier- und Bratfette, Öle von eingelegten Speisen wie Sardinen, Schafskäse oder Gemüse sowie verdorbene Speisefette abgegeben werden. Hierfür reicht aber auch beispielsweise ein altes Gurkenglas, um es zu sammeln. Mayonnaisen, Salatsoßen, Dressings, Marinaden und andere Speisereste gehören in den Restmüll.
Pizzakarton
"Es kommt drauf an", erhalten wir als Information auf unsere Anfrage bei der MA48 zum Mysterium, in welche Tonne nun der Pizzakarton gehört. "Das hängt von der Verschmutzung ab. Essensreste gehören auf alle Fälle aus dem Karton - sollte das aus irgendeinem Grund nicht möglich sein, dann kommt der verunreinigte Pizzakarton in den Restmüll. Auch wenn Soßen, Käse und starke Fettrückstände darin geblieben sind." Es wird weiter erklärt: "Im Normalfall ist der Pizzakarton nicht so stark verschmutzt. Dann kann er zum Altpapier." Warum ist es so unklar? "Das Papier kommt bei uns ins Recycling. Das wird sozusagen aufgeweicht und da soll nicht zu viel Fett in den Prozess kommen."
Wiener Bio-Tonne ist Veganerin
Wie uns ebenfalls die Stadt Wien mitgeteilt hat, ist die Wiener Biotonne sozusagen Veganerin. Dorthin gehören demnach nur Baum-, Strauch- und Grünschnitt, aber keine Essensreste.
Papier ist nicht gleich Papier
Supermarkt-Rechnungen oder Lottoscheine gehören in Wien nicht in die Altpapiertonne. Hier handelt es sich nämlich nicht um normales, sondern um Thermopapier, weshalb es in den Restmüll soll. Taschentücher, Papierhandtücher, Servietten und Küchenrolle kommen in Wien ebenfalls in den Restmüll und nicht in den Altpapiercontainer. Briefkuverts – auch mit Sichtfenster - darf man jedoch zum Altpapier schmeißen. Denkt übrigens daran, Kartonagen immer klein zu machen. Das spart Platz in der Tonne und somit auch Transportkilometer.
Weitere Unklarheiten?
Die Stadt Wien stellt auf ihrer Website eine übersichtliche Liste zur Verfügung, auf der ein allgemeines "Mist-ABC" angeführt ist. Ihr seid euch nicht sicher, wohin euer Müll gehört? Hier bekommt ihr ausführliche Auskunft. Unter der Nummer 01 546 48 ist außerdem ein eigenes Misttelefon eingerichtet, welches euch zu Entsorgungsproblemen bis zu Fragen zur Abfallvermeidung berät.
Achtung: Möglichkeiten der Mülltrennung als auch die Auswahl der richtigen Mülltonne unterscheiden sich oft je nach Bundesland - wer sich unsicher ist, kann sich an die jeweils regionale Abfallberatung wenden.
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