Dieses Bier wird aus recyceltem Duschwasser hergestellt

Duschwasser im Bier? Ein Wasseraufbereitungsunternehmen interpretiert das Reinheitsgebot auf ihre Weise.

Bier besteht laut Reinheitsgebot aus Hopfen, Malz und Wasser, heißt es zumindest gerne. Gerade Wasser ist in Zeiten des Klimawandels zu einem wertvollen Gut geworden. Daher hat sich das umweltbewusste Wasseraufbereitungsunternehmen Epic Cleantec entschlossen, einen anderen Weg zu gehen. Sie haben ein Bier entwickelt, das aus aufbereitetem Haushaltsabwasser hergestellt wird.

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Gewonnen wird das Gebräu aus einem 40-stöckigen Wohnkomplex in San Francisco unter Verwendung von Grauwasser oder Abfällen aus Abflüssen wie Waschbecken und Badewannen. Da das schmutzige Wasser eine Vielzahl von Krankheitserregern, Haaren, Nahrungsmitteln und anderen Dingen beherbergt, die der Mensch lieber nicht trinken sollte, wird es mit einem ultravioletten Licht und einer Mikrofiltration behandelt, um daraus eine erneuerbare Wasserquelle zu schaffen. Während einige diese Idee abstoßend finden, sehen Befürworter einige positive Aspekte in der Wasserwiederverwertung. So führe etwa die strenge Behandlung – zu der auch Chlorierung gehört – zu saubererem Wasser als das, was aus natürlichen Quellen gewonnen wird.

Die Bierherstellung ist eine Zusammenarbeit mit Devil’s Canyon Brewing Co. Gemeinsam haben beide Unternehmen bisher 7.000 Dosen Epic OneWater Brew hergestellt. Doch das Bier darf nicht legal verkauft werden: Die Vorschriften verbieten im Allgemeinen die kommerzielle Verteilung von recyceltem Abfall.

Doch das Unternehmen hofft darauf, die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit zu lenken, behandeltes Abwasser auch als nicht trinkbare Ressource zu nutzen. Demnach könnte das aufbereitete Wasser beispielsweise in die Versorgungsleitungen von Waschmaschinen oder Toiletten zurückgeleitet werden.

 

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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