
Warum haben wir oft geniale Ideen, wenn wir nichts aufschreiben können?
Fragen der Freizeit ... und Antworten, die euch überraschen werden.
Die eleganteste Formulierung ever, dabei so gefühlvoll, dass den Lesern die Augen glänzen werden. Der Autor lächelt selig in sein Kopfkissen, kurz vor dem Einschlafen ist alles seins, Pulitzer, Booker, Bachmann – die ganze Chose. Am nächsten Morgen: alles weg!
Oder im Auto, im eintönigen Stop-and-Go am Meidlinger Gürtel. Eine Melodie, der niemand widerstehen kann, fliegt einem zu – und leider auch wieder davon, bevor der rettende Parkplatz drei Bezirke weiter erreicht ist. Geniale Ideen unter der Dusche zerrinnen mit dem Wasser im Abfluss, die beim Joggen erlangten Erkenntnisse verdampfen zu Hause noch vor dem Schweiß auf der Haut.
Warum haben wir die besten Ideen oft, wenn's keine Möglichkeit gibt, sie auch festzuhalten?
Hier spielen faszinierende Fähigkeiten unseres Gehirns teilweise ineinander, wie die Wissenschaft erklärt. Unter anderem etwas, das durchaus nach Computersprache klingt: das Default Mode Network (DMN).
Das wird immer dann aktiv, wenn wir nicht bewusst "grübeln", wenn wir ganz entspannt sogenanntes "Mind Wandering" zulassen. Eine Studie von Benjamin Baird an der University of California hat 2012 gezeigt, dass dies durch automatisierte Tätigkeiten gefördert wird, Dinge, bei denen wir uns nicht groß konzentrieren müssen, wie Gehen, Joggen, Autofahren – oder Duschen. Die Studie erklärt auch, warum:
Die interne Zensur, die unser rationales Denken bestimmt, ist in diesem "diffusen Modus" weniger wachsam als im „fokussierten“.
Sprich: Unsere persönliche Gedankenpolizei ist abgelenkt. Kurz vor dem Einschlafen kommt verstärkend der "hypnagogische Zustand" hinzu, der uns empfänglich für spontane Gedanken und unkonventionelle Verknüpfungen macht. Thomas Edison etwa nutzte diese Phase ganz gezielt für seine Erfindungen.
Frage der Freizeit
Hier schreiben Autoren und Redakteure der freizeit abwechselnd über Dinge, die uns alle im Alltag beschäftigen.
Hier sind wir auch gleich bei Möglichkeiten, wie man diese kreativen Schübe festhalten kann: Neben Voice-Memos auf dem Handy rät die Psychologin Shelley Carson von der Harvard University dazu, ein Stichwort oder Bild mit der Idee zu verknüpfen, da sich unser Gehirn oft über visuelle und emotionale Reize an etwas erinnert.
Außerdem: Es gibt auch wasserfeste Notizbücher für die Dusche!
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