Das sind Gründe, warum Duschen nicht gegen Schweißgeruch hilft
Wer nach dem Brausebad noch immer nach Schweiß riecht, ist nicht unhygienisch. Vielmehr hat es andere Ursachen, auch einige, die nicht ungefährlich sind. Woran es liegt.
Wir alle schwitzen. Das ist völlig normal und gesund. So hat jeder Mensch einen eigenen, individuellen Körpergeruch. In manchen Fällen allerdings passiert ist, dass dieser Geruch als unangenehm empfunden wird. Was aber nicht an den Körperausdünstungen an sich liegt. Schuld daran sind die Absonderungen der apokrinen Schweißdrüsen. Diese riechen nämlich – vor allem die, die in den Achseln sitzen. Das liegt an der bakteriellen Zersetzung der im Achselschweiß enthaltenen Substanzen wie körpereigene Fette und Proteine. Um seine Mitmenschen nicht zu belästigen, versuchen wir also den Körpergeruch einzudämmen. Doch was ist, wenn selbst Duschen nicht hilft?
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Was euch erwartet:
- Ursachen für anhaltenden Körpergeruch
- Was auch dahinter stecken könnte
- Warum Schwitzen auch was Sexuelles ist
Ursachen für anhaltenden Körpergeruch
Ihr macht bei der Verwendung von Antitranspirant Fehler…
Wenn ihr nach dem Duschen euch immer noch selbst riechen könnt, könnte das einige Ursachen haben. Ein weniger dramatischer und schnell zu behebender Grund ist der falsche Einsatz von Antitranspirant. Die meisten tragen ihn in der Früh auf, bevor sie das Haus verlassen. Doch das ist falsch. Denn am wirksamsten ist er, wenn er vorm Schlafengehen aufgetragen wird.
Warum fragt ihr euch jetzt? Ganz einfach: Antitranspirante verstopfen die Schweißdrüsen in den Achseln und verhindern so den Schweißaustritt. Da die Schweißdrüsen in der Nacht leer sind, können sie mehr vom Produkt aufnehmen, während ihr gemütlich ruht. Nicht umsonst werben Antitranspirante damit, eine Wirkungsdauer von 24 Stunden zu haben. Ein Tipp: Achtet darauf, dass ihr echtes Antitranspirant und kein Deodorant verwendet. Letzteres überdeckt zwar den Geruch, aber stoppt nicht die Schweißbildung.
Eure Ernährung ist schuld…
Auch bestimmte Lebensmittel tragen dazu bei, unangenehm zu riechen. Wer viel kreuzblütiges Gemüse – wie Brokkoli, Blumenkohl oder Kohl, Knoblauch, Zwiebeln, rotes Fleisch, scharfe Lebensmittel, Gewürze wie Curry oder Kreuzkümmel, Alkohol und Koffein zu sich nimmt, tut sich damit keinen Gefallen. Aber auch Essig, fermentierte Milchprodukte und marinierter Fisch sollten nicht dauerhaft auf dem Speiseplan stehen. Denn die schwerverdaulichen Lebensmittel regen die Schweißproduktion richtig an und der Körpergeruch nimmt zu.
Haare in den Achseln…
Zugegeben, rasieren muss sich niemand. Die empfundene gesellschaftliche „Rasurpflicht“ rückt dank der Individualisierung immer weiter in die Vergessenheit. Dennoch halten Achselhaare mehr Schweiß zurück als die Haut allein. Dadurch hat der Schweiß mehr Zeit sich mit den Bakterien zu vermischen und ein unangenehmer Geruch entsteht.
Gestörtes Gleichgewicht bei den Bakterien…
Schweiß besteht nicht nur aus Wasser, sondern auch aus Salz – ein Grundnahrungsmittel für Bakterien. Auf unserer Haut befinden sich sowohl „gute“ als auch „schlechte“ Bakterien. Sind letztere dominant und ist somit das Gleichgewicht gestört, kann es den Körpergeruch verschlimmern. Bakteriophagen, auch Bakterienfresser genannt, können dabei helfen, die Balance der Haut wiederherzustellen.
Ihr habt eine Infektion…
Auch pickelartige oder eitrige Auswüchse in der Achselhöhle können Geruchsverursacher sein. Meist sind sie Folgeerscheinungen vom Rasieren. Denn wir alle haben kleine Haarfollikel in der Achselhöhle, die bei einer Rasur winzige Eintrittspforten für problematische Bakterien darstellen.
Was auch dahinterstecken könnte
Wesentlich problematischer beim Schweißgeruch sind krankheitsbedingte Ursachen. So können etwa Diabetes, Schilddrüsenüberfunktion, Gicht und eine Nieren- oder Lebererkrankung Ursachen dafür sein, dass ihr nach dem Duschen noch immer nach Schweiß riecht. Aber auch hormonelle Schwankungen, wie sie etwa in den Wechseljahren eintreten, beeinflussen den körpereigenen Geruch.
Auch könnte Bromhidrose die Ursache sein, eine Erkrankung, bei der es zu starkem Körpergeruch der Betroffenen kommt. Hier wird in zwei Formen unterschieden: die apokrine und die ekkrine Bromhidrose. Der apokrine Schweiß oder Talg wird durch Bakterien in Fettsäuren oder Amine verstoffwechselt. Je nach Zusammensetzung entsteht ein muffiger, ranziger oder säuerlicher Geruch. Da die apokrinen Duftdrüsen von adrenergen Nervenfasern innerviert werden, entsteht vor allem bei Stress eine erhöhte Schweißproduktion.
Bei der ekkrinen Bromhidrose sind es die ekkrinen Schweißdrüsen, die in der Geruchsbildung involviert sind. Man unterscheidet diese Form nochmals: Zum einen in keratogene ekkrine Bromhidrose, bei der vermehrt Schweiß die Hornschicht der Haut ständig durchfeuchtet und somit die Keimflora begünstigt – vor allem in der Leistenregion und Achselhöhle - und zum anderen in die stoffwechselbedingt ekkrine Bromhidrose, bei der ein Stoffwechselleiden zum Ausscheiden von unangenehm riechenden chemischen Komponenten führt.
Wenn ihr also eine Erkrankung vermutet, solltet ihr den Weg zum Arzt nicht scheuen! Es geht um eure Gesundheit.
Warum Schwitzen auch was Sexuelles ist
Doch ganz verteufeln sollten wir Schwitzen nicht. Denn eine schwedische Studie hat gezeigt, dass Schweiß auch ein Sex-Lockstoff ist. Für den Nachweis ließen die Wissenschaftler 36 Männer und Frauen an Düften riechen, die aus testosteronhaltigem Männerschweiß und östrogenhaltigem Urin von Frauen bestanden. Zum Vergleich durften die Teilnehmenden auch an Lavendel oder Zedernöl riechen, während die Forschenden die Gehirnaktivität ihrer Versuchsperson mit Computertomographen überwachten.
Das Ergebnis: Die Östrogen-Substanz aktivierte bei Frauen Hirnregionen, die mit dem Geruchssinn in Verbindung gebracht werden, während bei Männern dagegen der Hypothalamus reagierte – also der Bereich im Zentrum des Gehirns, der das sexuelle Verhalten steuert.
Beim männlichen Schweiß-Duft war die Wirkung entgegengesetzt. So reagierte der Hypothalamus bei Frauen, während bei Männern die Riech-Regionen des Denkorgans aktiviert wurden.
Ein weiterer wichtiger Fakt: Bei homosexuellen Männern konnte zudem nachgewiesen werden, dass sie nicht die weibliche Östrogen-Substanz reagierten, während der Männerduft den Hypothalamus entflammte.
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