Morgens oder abends duschen? Welche Tageszeit die bessere ist

Die einen duschen lieber am Morgen, die anderen bevor sie das Bett aufsuchen. Bleibt nur die Frage: Was ist gesünder? Eine Betrachtung.

Direkt nach dem Aufstehen zu duschen, gehört bei vielen zur Morgenroutine. Andere wiederum bevorzugen es, vor dem Schlafgehen noch einmal den Schmutz des Tages von sich abzuwaschen. So tobt seit Jahren ein Kampf der Verfechter der entsprechenden Methode und Einigung scheint schier unmöglich, weil es doch die eigene Präferenz sei. Doch wie sieht es aus medizinischer Sicht aus? Macht es einen Unterschied, ob ich morgens oder abends duschen gehe? Die Wissenschaft sagt "ja".

Hier mehr lesen: Nicht täglich duschen? Warum solche Aufforderungen Abwehr auslösen

Was euch erwartet:

  • Wie oft wir duschen sollten
  • Wer morgens unter die Dusche steigt…
  • Wer abends unter die Dusche steigt…
  • Was wir daraus lernen

Wie oft wir duschen sollten

Bevor wir uns mit der Frage beschäftigen, welche Tageszeit die bessere ist, soll es erst einmal darum gehen, wie oft wir überhaupt Duschen gehen sollten. Viele Menschen duschen täglich – nicht gerade ein Freudenfest für die Haut. Denn zu lange, zu warme Brausebäder und zu vor allem zu viele Pflegeprodukte greifen den natürlichen Säureschutzmantel der Haut an. Das bedeutet, beim Duschen befreien wir uns nicht nur von Schmutz, Keimen oder Hautschüppchen, sondern auch von körpereigenen Fetten und Mineralstoffen.

Laut Ökotest.de reicht es bei gesunder Haut demnach aus, nur zweimal die Woche zu duschen – mit lauwarmem Wasser. Doch Achtung: Das Gesicht, der Intimbereich und die Achselhöhlen sollten häufiger gereinigt werden. Hierfür reicht aber eine Wäsche mit dem Waschlappen. Und natürlich sollten all jene, die Sport machen und dabei schwitzen, den Schweiß regelmäßig abwaschen, damit sich die Haut nicht wundreibt.

Ob morgens oder abends: Duschen muss sein. 

©gilaxia/istockphoto

Wer morgens unter die Dusche steigt…

Wer den Tag mit einer Dusche beginnt, tut seinem Körper etwas Gutes. Das Brausebad bringt nämlich den Kreislauf in Schwung, gibt dem Gesicht und Körper ein Gefühl von Frische und unterstützt so beim Wachwerden. Darüber hinaus regen kühlere Wassertemperaturen und eine Wechseldusche die Blutzirkulation an und stärken so das Immunsystem.

Auch wer nachts viel schwitzt, sollte lieber am Morgen duschen gehen. Das Wasser spült den alten Schweiß ab, Geruchsbildung wird unterbunden und Hautreizungen werden vorgebeugt.

Wer abends unter die Dusche steigt…

Menschen, die an Schlafproblemen leiden, sollten lieber am Abend unter die Dusche hüpfen. Eine in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Sleep Medicine Reviews veröffentlichte Studie, kam zu dem Schluss, dass eine warme Dusche vor dem Zubettgehen die Schlafqualität verbessern kann. Durch die Wärme des Wassers lösen sich Verspannungen in der Muskulatur und Stress wird abgebaut. Beides wirkt sich positiv auf die Schlafqualität aus.

Auch Personen mit Tierhaar- oder Pollenallergie sollten lieber vor dem Schlafengehen duschen. Das hilft dabei, den Körper von allergiefördernden Partikeln zu reinigen und diese nicht zusätzlich ins Bett zu tragen.

Wessen Haut zur Trockenheit neigt, ist mit einem abendlichen Brausebad ebenfalls besser beraten. Denn über Nacht kann sich der hauteigene Schutzmantel nach der Dusche besser regenerieren als tagsüber, wo Kleidung die Haut zusätzlich belastet.

Was wir daraus lernen

So können wir also festhalten, es gibt keine wissenschaftliche Erklärung dafür, welche Tageszeit die bessere ist. Was wir jedoch der Analyse entnehmen können, ist: die Frage, ob wir morgens oder abends duschen sollten, sollte weniger von der eigenen Vorliebe abhängen und viel mehr darauf ausgerichtet sein, was unserem Körper guttut. Das heißt, wer beispielsweise Allergien oder Schlafprobleme hat, sollte vor dem Zubettgehen Duschen gehen und wer morgens Probleme hat den Kreislauf in Schwung zu bringen, macht das Brausebad lieber zum Teil der Morgenroutine. 

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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