Spontan sein im Urlaub? Fast unmöglich bei vielen Sehenswürdigkeiten

Spontan sein im Urlaub? Fast unmöglich bei vielen Sehenswürdigkeiten

Vor Ort sind Sehenswürdigkeiten nicht nur überlaufen, man kommt auch nur schwer an Tickets oder muss lange in der Schlange stehen.

Urlaub, Sonne und ein lose geplanter Tag, an dem man durch die Stadt flaniert und die neuen Eindrücke genießt. Doch ein Problem müssen Touristen immer mehr antreffen: Tickets bekommt man am besten online ein paar Tage vorher. Wer spontan vor Ort Tickets kaufen möchte, hat mit elends langen Schlangen zu kämpfen oder wird möglicherweise sogar von Wiederverkäufern beim Preis betrogen.

Hier mehr lesen: Hier sind die Sehenswürdigkeiten weltweit am teuersten geworden

Lange Schlangen trotz Online-Angeboten

Unmut verbreitet sich momentan unter Touristen, da viel besuchte Sehenswürdigkeiten immer mehr einen zwingenden Vorverkauf von Tickets etablieren. Wo bleibt da die Spontanität? Nach Corona haben viele Sehenswürdigkeiten den Vorabverkauf beibehalten. Ursprünglich wurde diese Maßnahme wegen der besseren Planbarkeit während der Kontaktbeschränkungen eingeführt. Doch auch nach Corona bleibt der online Vorverkauf oftmals bestehen. Eigentlich könnte man dadurch doch den Besucheransturm besser planen und dafür sorgen, dass Wartezeiten auch nach Corona verkürzt werden. Doch bei vielen Sehenswürdigkeiten gibt es trotz der Online-Vorabverkäufe Verwirrung und lange Warteschlangen.

Auch beim Louvre, eine der meistbesuchten Attraktionen der Stadt Paris, sollte man mit endlosen Schlangen rechnen. Dabei gibt es mittlerweile auch separate Warteschlangen für die, die vorher ein Ticket online gebucht haben. Anscheinend mindert das die Situation aber auch nicht, da in den sozialen Medien zahlreiche Videos kursieren, in denen sich Besucher über die Wartezeiten beschweren. Dafür wird beispielsweise auf TikTok ein Geheimtipp verraten, wie man ohne Warteschlange in das Museum gelangt. Wenn man online ein Ticket gebucht hat, nimmt man einen anderen Eingang im Untergrund, bei dem man fast ohne Warten hineinkommt. Doch so geheim ist der Trick anscheinend nicht mehr, denn in den Kommentaren beschweren sich einige Besucher, dass die Schlange an diesem Eingang inzwischen sogar länger ist als die am Haupteingang. Vielleicht sollte man beim Louvre dann einfach die normale Schlange vorziehen und sein Ticket vor Ort kaufen, da spart man sich wenigstens zwei Euro.

Beim Eiffelturm wurden deswegen Time-slots eingeführt, die man als Besucher online reservieren kann. So sollen Wartezeiten vermieden werden, dennoch gibt es immer wieder Touristen, die berichten, dass dieses System oftmals nicht funktioniert. Da ist es vielleicht auch besser, sich anzustellen, zumindest verweist einen die Website des Eiffelturms teilweise auf die Möglichkeit, wenn Tickets online schon ausverkauft sind.

Auch bei der Sagrada Família in Barcelona kann man Tickets noch vor Ort erhalten. Allerdings läuft der Hauptverkauf online ab, vor Ort gibt es nur einen elektronischen Terminal, von dem man beim Ticketkauf einen QR-Code erhält. Es ist hier also einfacher, gleich vorher in Ruhe über die App ein Ticket zu reservieren.

Touristen laufen Gefahr, betrogen zu werden

Bei all der Verwirrung um Apps, Online-Verkäufe und Warteschlangen bei verschiedenen Eingängen gibt es auch Wiederverkäufer von Tickets, die sich die Ahnungslosigkeit von Touristen zunutze machen. Das Pantheon tut es jetzt dem Kolosseum nach und verlangt für den Eintritt Geld. Kein Wunder also, dass befürchtet wird, es könnte sich eine ähnliche Schwarzmarktkultur beim Ticketverkauf ausbilden. Denn beim Kolosseum ist es bereits gang und gäbe, dass Reseller online Tickets teurer anbieten. Dazu wird einfach ein teureres Komi-Angebot angepriesen, beispielsweise auf colosseo.it . Darauf kann man leicht hereinfallen, da die offizielle Website des Kolosseums ähnlich klingt und auf Google nicht einmal als Erstes angezeigt wird. Vor Ort vor dem Kolosseum ist es ebenfalls schon passiert, dass Wiederverkäufer ein gutes Geschäft mit Touristen machen, die sich nicht in der Schlange anstellen möchten. Spontan sein gestaltet sich also mittlerweile auf Reisen immer schwieriger, wenn man die größten Sehenswürdigkeiten nicht auslassen möchte.

Kommentare