Slow Cardio

Trend Slow Cardio: Eine weltweite Bewegung für langsames Laufen

Bringt langsames Gehen oder Joggen überhaupt etwas? Ein Blick auf eine weltweite Bewegung, die für langsameres Laufen plädiert.

Slow Cardio, Low Impact Cardio oder Slow Running - alles Begriffe für einen Trend, der in den letzten Jahren nicht nur TikTok, sondern auch die Straßen erobert hat. Zumindest sind die zahlreichen Aufrufe auf der Social-Media-Plattform TikTok bereits ein Indikator für den Hype: Slow Running hat immerhin rund 96 Millionen Klicks, der Suchbegriff Low Impact Cardio verfügt bereits über rund 141 Millionen Aufrufe. 

Was ist der Unterschied und welche Methoden gibt es?

Damit man sich auch auskennt: Slow Cardio ist ein Sammelbegriff für langsames Gehen oder langsames Joggen, der vor allem gerne in den sozialen Medien verwendet wird - gedacht für alle, die nicht gerne joggen oder High Impact Übungen machen. Dabei sollte man darauf achten, die Herzfrequenz nicht zu sehr zu erhöhen, teilweise empfehlen Fitnessbegeisterte auch einen einfachen Test: Ist es möglich, sich dabei noch gemäßigt zu unterhalten, ist man in der richtigen Geschwindigkeit unterwegs. 

Hier mehr lesen: Neuer Fitness-Trend Cozy Cardio: Wie sinnvoll ist es wirklich?

Somit fällt es auch in die Kategorie Low Impact oder Low Intensity Cardio. Diese Begriffe beziehen sich allerdings nicht nur auf die niedrige Herzfrequenz, sondern auch auf schonende Methoden, die die Gelenke nicht übermäßig belasten sollen (wie es beispielsweise oft dem Joggen nachgesagt wird). 

Unter Slow Cardio wird beispielsweise auch Nordic Walking, Wandern oder Radfahren empfohlen, die allesamt schonender für die Gelenke sind als das Joggen. Eine weitere Methode, die vor allem auf TikTok, Instagram und Co. Anklang fand, ist das 12-3-30-Workout, das als Wundermittel zum Abnehmen gepriesen wird. Ziel der Methode ist es, auf dem Laufband mit einer Steigung der Stufe 12 mit 3 Kilometern pro Stunde für 30 Minuten zu gehen. 

Mehr darüber lest ihr hier: Warum man durch das 12-3-30-Workout laut Tiktok schneller abnimmt

Ein weltweiter Trend: Slowing Down

Slow Running wiederum hat sich inzwischen zu einem Phänomen entwickelt. Dafür sprechen auch die Laufstatistiken des Global State of Running 2019: Läufer und Läuferinnen weltweit werden langsamer. War die durchschnittliche Laufzeit eines Marathons im Jahr 1986 noch drei Stunden und 52 Minuten, betrug sie 2019 vier Stunden und 32 Minuten. 

Folglich eine Verlängerung der Laufzeit um genau 40 Minuten und 14 Sekunden. In Großbritannien gibt es beispielsweise mittlerweile die Initiative des "Slow AF Run Club", der bereits mehr als 10.000 Mitglieder angezogen hat. Der Begründer Martinus Evans sagte gegenüber des Guardian: "Meine Botschaft ist, dass Laufen für jeden da ist und dass man es in dem Körper tun kann, den man gerade hat." Der London Marathon ließ außerdem im Jahr 2020 die Ziellinie länger bis 19:30 Uhr geöffnet, ein Ergebnis der "Back-of-the-Pack“-Initiative für die langsamen Läufer, die im Normalfall am Ende des Feldes zurückbleiben. 

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