Studie findet heraus: Lesende Kinder sind glücklicher

Eine Studie klärt auf, welche positiven Auswirkungen das Lesen auf Kinder hat und wie viele Stunden pro Woche für sie optimal sind.

Lesen eure Kinder gerne? Vielleicht weigern sie sich auch strikt und behaupten, beim Lesen vor Langeweile einschlafen zu müssen. Die Freizeitgestaltung unserer Kinder ist seit jeher ein umstrittenes Thema. Gerade heutzutage, wenn Kinder jeden Tag zwischen dem Lesen und Social Media die Wahl haben, kann es umso wichtiger sein, mögliche Folgen von verschiedenen Beschäftigungen zu kennen. Eine Studie, die kürzlich im Fachjournal Psychological Medicine veröffentlicht wurde, klärt über die Auswirkungen vom Lesen auf Kinder und Jugendliche auf. Außerdem fanden die Forschenden heraus, welche Lesedauer in der Woche für Kinder am besten ist.

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Das Forschungsteam der besagten Studie verwendete die Daten der ABCD-Studie, eine groß angelegte Langzeitstudie über Kinder in den USA, die unter anderem auch Hirnscans beinhaltet. Zur Untersuchung der Auswirkungen des Lesens wurden Jugendliche, die bis zum neunten Lebensalter mit dem Lesen in ihrer Freizeit begannen, mit Jugendlichen verglichen, die später oder gar nicht lasen. 48 Prozent der 10.243 Teilnehmenden zählte zu letzterer Gruppe, die gerade erst anfing oder gar nicht las. Alle anderen hatten sich bei Erhebung der Daten bereits seit drei bis zehn Jahren das Lesen zur Gewohnheit gemacht.

Lesende Kinder zeigen verbesserte kognitive Leistung und psychische Gesundheit

Eine nennenswerte Entwicklung bei Kindern, die gerne lesen, zeigt sich bei verschiedenen kognitiven Funktionen: Bei Gehirnregionen, die beispielsweise für Leistungen wie die Aufmerksamkeit zuständig sind, wurde eine leichte Vergrößerung verzeichnet. Allgemein erzielten die Jugendlichen, die bereits in ihrer Kindheit gerne lasen, bessere Ergebnisse bei kognitiven Tests. Hierzu zählen auch Fähigkeiten wie eine bessere Sprachentwicklung und höhere Gedächtnisleistung.

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Interessant ist, dass diejenigen, die mehr lesen, außerdem einen besseren Schlaf hatten und weniger Zeit vor Bildschirmen wie Fernseher, Tablet oder Smartphone verbrachten. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass die Forschenden bei schon länger lesenden Jugendlichen eine verbesserte psychische Gesundheit bemerkten. Besagte Teilnehmer zeigten weniger Aggressionssymptome, sowie weniger Anzeichen von Stress und Depression.

Zwölf Stunden  Nicht weniger, aber auch nicht mehr

Die Gehirnstruktur verbesserte sich bei den Jugendlichen am meisten, die während ihrer Kindheit eine Lesedauer von circa zwölf Stunden pro Woche einhielten. Daher empfiehlt das Forschungsteam, in der Kindheit zwölf Stunden in der Woche zu lesen. Allerdings auch nicht mehr, denn bei mehr als dieser Anzahl an Stunden kam es zu einer allmählichen Abnahme der kognitiven Leistungen. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass zu vieles Lesen die Zeit für andere Freizeitaktivitäten wegnimmt. Soziale Interaktionen und Sport könnten zum Beispiel hierbei auf der Strecke bleiben.

Jennifer Sandhagen

Über Jennifer Sandhagen

Redakteurin bei freizeit.at, dem Digitalformat der KURIER freizeit.

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