Sommerpause: Wie Eltern und Kinder die Ferienzeit gestalten können
In wenigen Tagen beginnen die Ferien. Die Kinder sollten die Möglichkeit haben, sich zu erholen und auch mal nichts zu tun.
In zwei Wochen heißt es im Osten Österreichs für Schülerinnen und Schüler: "Endlich Ferien!" Die neun Wochen bieten den Kindern genügend Zeit, sich zu entspannen und vom teils fordernden Schulalltag zu erholen.
Für berufstätige Eltern sind die Sommerferien allerdings eine lange Zeit, die meist schon früh im Jahr gut durchgeplant werden muss, wie Psychologin Luise Hollerer vom Verband österreichischer PsychologInnen weiß.
"Für arbeitende Eltern sind die Sommerferien eine enorme Herausforderung. Ich verstehe, dass oft Angebote wie Camps genutzt werden. Allerdings brauchen Kinder auch Tage, an denen nicht alles vorgegeben ist, an denen es kein Programm gibt."
Freie Zeit fördert Kreativität
An solchen Tagen ohne Plan dürfe Kindern ruhig auch fad sein. "Freie Zeit fördert Kreativität und Erfindungsgeist. Es kann gemeinsam überlegt werden, wie der Tag gestaltet wird." Während Teenager teilweise allein unterwegs sind und sich etwa zum Schwimmen mit Freunden verabreden, kann man jüngere Kinder eigene Ideen für ihren Ferientag sammeln lassen. "Wichtig ist, die Struktur des Schulalltags verlassen zu können, also auch mal länger aufbleiben oder in der Früh länger schlafen zu können", sagt Hollerer.
Zwar müssen die meisten Kinder in den Ferien nicht lernen, die erworbenen Fähigkeiten sollten aber in den Alltag eingebaut werden. "Im Volksschulalter können Kinder zum Beispiel Einkaufslisten oder Briefe schreiben, im Supermarkt ausrechnen, was sich mit fünf Euro ausgeht und Ähnliches. Kinder sind wissbegierig und wollen Gelerntes nutzen", empfiehlt die Expertin.
Ferienbeginn in ganz Österreich
In Österreich beginnen die großen Ferien nicht allerorts am gleichen Tag. Während die Schülerinnen und Schüler in Wien, dem Burgenland und Niederösterreich dieses Jahr am 04. Juli in die Ferien entlassen werden, startet die Urlaubszeit in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und der Steiermark heuer am 11. Juli.
Wieder ins Gleichgewicht finden
Familien, die auf Urlaub fahren, rät Hollerer, die Erwartungen nicht zu hoch anzulegen, um Spannungen zu vermeiden. „Neben den Kindern sollen sich auch die Eltern erholen können. Es sollte die Art Urlaub gewählt werden, die Eltern ermöglicht, wieder in Balance zu kommen für die vielen Organisationsaufgaben rund um Schule und Familie.“
Medienzeit sollte auch in den Ferien klar geregelt werden. Fixe Zeiten für Tablet, Smartphone und Fernsehen helfen, die Bildschirmzeit nicht ausufern zu lassen. In der letzten Ferienwoche stimmt eine festere Tagesstruktur auf die Schule ein. Auch die Schulunterlagen können dann wieder hervorgeholt werden.
Ferienlager helfen gegen Langeweile
Sommercamps bieten Abwechslung für alle Geschmäcker. Damit die Freude über die lange Schulpause nicht der Fadesse weicht.
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