Selbstversuch, das Finale: In 12 Wochen zum Marathon - wie lief's?
Rund drei Monate lang bereiteten sich zwei KURIER-Redakteure auf den Vienna City Marathon vor. Erreichten sie ihr Ziel?
und Elisabeth Holzer-Ottawa
Startblock 6, also ziemlich weit hinten. Aber mit einer erhofften Zielzeit um die fünf Stunden für 42,195 Kilometer passt das schon. Gepasst hat die Vorbereitung zwar nur bei einem Teil des KURIER-Lauf-Paares - beim männlichen, der weibliche fiel wegen einer Knieverletzung längere Zeit aus dem Training: Gestartet sind jedoch beide in der Hoffnung, die volle Distanz beim Wien Marathon zu meistern.
Mehr zum Selbstversuch lesen hier: In zwölf Wochen fit für den Marathon - kann das klappen?
Aber erst einmal muss ein motivierter Marathonmann bzw. eine Marathonfrau an den Start. Und dann dort auch noch mal auf das WC. Lange Schlangen von den mobilen WC-Anlagen und den obligaten Dixi-Klos lassen auf Hotels am Rand der Startstrecke ausweichen (die gewähren das gegen eine gerne gezahlte Minigebühr von einem Euro).
Zahl der Läufer mal Pi(pi)?
Wie berechnen Veranstalter eigentlich die notwendige Anzahl an Dixi-Klos? Zahl der Läufer mal Pi(pi), geteilt durch 197 und dann die Wurzel gezogen? Es sind jedenfalls immer zu wenige, so kommt es den Läuferinnen und Läufern in ihrer subjektiven Wahrnehmung jedenfalls vor.
Marathon-Selbstversuch: Der große Tag
Das Lauf-Paar trennte sich relativ bald nach dem Start, aber das war so geplant.
Sie peilte eine wesentlich längere Laufzeit an und ein niedrigeres Durchschnittstempo, er - weil besser trainiert und nicht verletzt - lief von Beginn an schneller.
Haralds Marathontag
"Mein ursprünglicher Traum wäre gewesen, unter fünf Stunden ins Ziel zu kommen. Den Traum habe ich verfehlt. Das Ziel selbst, den Marathon zu schaffen, ist mir gelungen. Deshalb war es ein erfolgreicher Tag. Das Positivste: Aufgrund des Zusammentreffens mit Kollegen Daniel Voglhuber kurz vor dem Ziel konnten wir uns gegenseitig noch pushen und noch sehr gutes Tempo machen."
Es war übrigens nicht Haralds erster Marathon, mehr lesen Sie hier.
Nicht ganz so locker lief es bei ihr, eine Knieverletzung einige Wochen zuvor zeigte Folgen.
Elisabeths Marathontag
"Bis Kilometer 11 war ich im Lauf- und Zeitplan, langsam mit um die acht Minuten pro Kilometer, aber es lief. Aber dann ging mit dem Knie nichts mehr, etwa auf Höhe Naschmarkt wurde mehr gegangen als gelaufen. Fazit: Schon vor einem Start mehr auf den Körper hören wäre klug gewesen."
Krönchen richten und weitermachen, statt des Marathons wurde es dann am Sonntag eben ein Halbmarathon, da fällt auch kein Zacken aus der Finisher-Medaille.
Über Harald Ottawa
Der Absolvent des Studiums der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften ist seit 2004 beim KURIER und dort ausgewiesener Tennis-Experte (seit 2016 unter anderem auch federführend beim KURIER-Tennisjahrbuch, dem einzigen österreichischen, periodischen Tennismagazin), aber auch im Fußball, Boxen und Sportpolitik zu Hause. Seit 2020 auch Moderator auf KURIER.TV (unter anderem beim Sport Talk).
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