Entspannt duschen mit empfindlicher Haut
Frage der Freizeit

Warum wissen "2-in-1"-Shampoos, wann genau welcher Teil dran ist?

Einfach Haare waschen oder eine Sache für "Rocket Science" unter der Dusche?

Es klang ganz nach einer Zeitenwende, ja, direkt nach einer Revolution in der Duschkabine. „2-in-1“, zwei auf einen Streich! Shampoo und Spülung in einem Aufwasch. Wenn das kein Fortschritt ist! Zumindest für die üblichen beengten Platzverhältnisse beim Duschen. Nur eine Flasche oder Tube statt deren zwei. Seit den 1980er-Jahren befindet sich dieses Kombiprodukt der Körperpflege jedenfalls im Höhenflug.

Männer mögen es, wenn dieses Wundermittel auf den Zusatz „Shampoo & Duschgel“ hört. Frauen bevorzugen die Variante „Shampoo & Conditioner“. Alles scheint möglich. Und spart im besten Falle mehr Zeit. Denn genau das ist ja das unschlagbare Argument für das „2-in-1“-Produkt. Laut einer Studie von „Kosmetik transparent“, einer Informationsbörse für Haut- und Körperpflege, verbringen wir im Schnitt etwa 31 Minuten mit der täglichen Körperhygiene, am Wochenende sogar 33 Minuten. Mit der „2-in-1“-Methode ließen sich so bis zu fünf Minuten pro Tag einsparen.

Aber kein Vorteil ohne Nachteil. Und dieser hängt ursächlich mit dem Prinzip „2-in-1“ zusammen.  Die beiden Inhaltsstoffe fließen nämlich baulich bedingt nicht nacheinander, sondern gleichzeitig aus der Flasche bzw. der Tube. Duschen ist ja (noch) keine Frage der Raketenwissenschaft, bei der zwei Kammern einer Duschlösung darauf warten, "gezündet" zu werden. Um dann die jeweilige Aufgabe – z. B. Waschen und Spülen – tadellos zu bewerkstelligen, müssen sie jedoch so ausbalanciert sein, dass sie auf besondere Bedürfnisse wie „strapaziert“, „fett“ oder „trocken“ wenig Rücksicht nehmen können.

Hart oder weich

Praktisch bleiben „2-in-1“-Produkte auf Reisen. „So muss man weniger mitschleppen“, meint Andrea Schneider von „Kosmetik transparent“. Ob man aber mit ihnen glücklich wird, hängt vom Härtegrad des Wassers ab. In Salzburg und Kärnten etwa ist es weicher als in Wien. Da hilft nur eines, so Schneider: „Viel ausprobieren, Produkte gibt es ja genug.“

Unter anderem dieses, ein „3-in-1“-Produkt. Was es kann? Haare waschen, Haare spülen und Duschen in einem Aufwasch. Ist doch super! Ja, für den Fall, dass man gerne Mister Mittelmaß ist...

Bernhard Praschl

Über Bernhard Praschl

Bernhard Praschl, geboren 1961 in Linz. Als Stahlstadtkind aufgewachsen zwischen Stadtwerkstatt und Brucknerhaus. 1978 erster Manager der Linzer Punk-Legende Willi Warma. 1979 Studium der Politikwissenschaft und Publizistik an der Uni Wien. Zivildienst im WUK; 1986 Institut für Höhere Studien, Wien. 1989-1992 in der Die Presse, seit 1992 Redakteur im KURIER, 1994 Statist in Richard Linklaters "Before Sunrise", seit 1995 in der FREIZEIT. 2013 "Das kleine ABC des Geldes. Ein Lesebuch für Arm und Reich" (Czernin Verlag). Nach frühen Interrailreisen durch Europa (Portugal bis Irland) und Autofahrten entlang der California State Route und dem Overseas Highway nach Key West jetzt wieder Bahnfahrer - und E-Biker.

Kommentare