Frau hört Musik und entspannt

Mit Meditation zu niedrigerem Blutdruck und besseren Schlaf

Meditation kann als eine Art Gesundheitsvorsorge gesehen werden, von der Körper und Geist gleichermaßen profitieren.

Wer regelmäßig in einer Meditation versinkt, kann von so manchen Änderungen berichten. So lernt der Kopf nicht nur, Ruhe zu finden, sondern wird darin geschult, sich auf den gegenwärtigen Moment zu fokussieren. 

Eine Praktik, die dann auch im Alltag abgerufen werden kann. Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit steigen allgemein. Außerdem kann Meditation dazu beitragen, die Stimmung zu heben und Angstzustände zu verringern. 

Doch nicht nur der Geisteszustand profitiert, auch körperlich tut sich einiges: Idealerweise sinkt der Blutdruck und die Schlafqualität verbessert sich. Während die Produktion von Cortisol und anderen Stresshormonen eingedämmt wird, werden entzündungshemmende Prozesse im Körper schlagkräftiger. Und das Geniale ist: Meditation ist eine Praxis, die so gut für jeden Menschen, der interessiert ist, zugänglich ist – unabhängig von Alter oder körperlicher Verfassung.

Grundsätzlich wird zwischen zwei Formen entschieden: zwischen der aktiven und der kontemplativen Methode. Erstere wird von körperlichen Übungen begleitet, die mit Atemtechniken bzw. -kontrolle einhergehen. Hierzu zählen etwa Yoga (insbesondere Vinyasa und Kundalini), Tantra, Kampfkunstpraktiken wie Tai Chi oder Qigong oder einfach nur bewusstes Gehen. Das Rezitieren von Gebeten und Mantras gilt ebenfalls als Aktivität und fällt damit in diese Gruppe. Grob gesagt, befinden sich bei diesen Techniken Körper und Geist in Kooperation und lassen etwas gemeinsam entstehen. 

Auf dieses Etwas kann man relativ gut die Aufmerksamkeit lenken und auch "dranbleiben". Bei der kontemplativen Variante hingegen fällt es gerade oft Anfängern, die streng mit sich um gehen, weniger leicht, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Denn anstatt eine Aktivität zu setzen – und so von alleine einen gewissen Grad an Involviertheit zu erreichen – lässt man hier die Dinge mit sich geschehen. Vipassana, Zazen oder Samatha, aber auch moderne Achtsamkeits- bzw. Mindfulness-Übungen sind hier angesiedelt. Sitzend, liegend oder stehend ausgeführt geht es dabei vor allem um das Fließenlassen und Akzeptieren auftauchender körperlicher wie geistiger Empfindungen.

Gedanken in der Schwebe

Was da oft für Missverständnisse sorgt, ist die Idee des  "Nicht-Denkens" im Zusammenhang mit einer Meditation. Denn darunter versteht man nicht, das Denken vollständig abzustellen. Die Gedanken sollen vielmehr bewusst wahrgenommen werden – aber ohne sich daran festzuklammern. Um einen Zustand der Ruhe und Klarheit bis zur Stille zu erreichen, werden die auftauchenden Gedanken nur beobachtet, ohne diese zu bewerten. Mit dieser akzeptierenden Haltung erlangt man idealerweise dann auch die Freiheit, Gedanken wieder ziehen zu lassen – quasi "Stopp" zu sagen.

Atemübung für den Anfang

  • An einem ruhigen Ort in einer bequemen Position hinsetzen oder hinlegen.
  • Augen schließen oder alternativ leicht geöffnet, mit einem weichen Blick auf den Boden schauen.
  • Tief durch die Nase einzuatmen, langsam durch Mund oder Nase auszuatmen. Den Atem allmählich vertiefen und spüren. Darauf achten, wie die Luft in die Lungen strömt und wieder hinaus, wie sich der Bauch oder die Brust hebt und senkt. Gedanken kommen und gehen lassen, die Aufmerksamkeit immer 
    wieder zurück zum Atem lenken.
  • Nach 5 bis 10 Minuten  (Wecker stellen!) für einen Moment die Umgebung bewusst wahrnehmen, bevor man aus der Meditation wieder  in die Welt heraustritt.
     

Ob man nun eher der aktive oder passive Typ ist, wichtig ist, eine Meditationstechnik zu finden, die sich gut anfühlt. Zudem sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen, was die Frequenz betrifft. Egal ob man nur ein paar Minuten pro Tag meditiert oder längere Sitzungen macht – jede Einheit kann nur von Vorteil sein.

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