Hilfe bei Erkältung: Der magische Manuka-Faktor

Manuka-Honig wirkt antiseptisch, antioxidativ, antibakteriell und wundheilend. Er eignet sich daher bestens bei der Behandlung von Husten, Erkältungen oder Halsschmerzen.

Gerade jetzt, wenn es wieder so richtig kalt wird und eine Erkältung die andere jagt, stößt man immer wieder auf ein ganz spezielles Naturprodukt, dem besondere Eigenschaften zugeschrieben werden: Manuka-Honig aus Neuseeland. Er entsteht aus dem Blütennektar der Manuka oder Südseemyrte, eine Verwandte des australischen Teebaums, die ausschließlich in den bergigen Regionen Neuseelands wächst. Schon die Maori wussten die heilenden Eigenschaften des Strauches mit den weiß-rosa Blüten zu schätzen. 

Grundsätzlich enthalten alle Honigsorten Wasserstoffperoxid, das antiseptisch wirkt. Doch das Geheimnis des Manuka-Honigs ist ein Stoff namens Methylglyoxal (MGO). Im Jahr 2006 haben Forscher der TU Dresden diesen „magischen Manuka-Faktor“ entschlüsselt. Sie forschten an chemischen Veränderungen, die beim Erhitzen oder Lagern von Lebensmitteln auftreten. In diesem Zusammenhang untersuchten sie auch Honig und zufällig war ein Manuka-Honig dabei. So entdeckten sie im Manuka einen Stoff, der nur bei diesem Honig vorkam, eben besagtes Methylglyoxal. Manuka war bereits länger für seine antibakterielle Wirkung bekannt, jedoch wusste man bis dahin nicht genau warum. Der Schlüssel ist MGO. 

Was den Manuka-Honig von normalem Honig unterscheidet

Manuka-Honig ist sehr gesund, er wirkt nachweislich antiseptisch, antioxidativ und wundheilend. Zwar ist jeder Honig antibakteriell und unterstützt das Immunsystem. Doch die antibakterielle und antiseptische Wirkung im Manuka-Honig ist um ein Vielfaches stärker als die anderer Honigsorten. Statt 5 Milligramm pro Kilogramm wie in anderen Honigsorten besitzt der Neuseeland-Honig bis zu 800 Milligramm MGO pro Kilo. MGO hilft unter anderem gegen Staphylokokken, die häufigsten Auslöser von Wundinfektionen, sowie Kolibakterien, welche Verursacher von Darmbeschwerden und Durchfall sein können. Zudem wird Manuka-Honig bei Erkältungen, Husten, Halsschmerzen und anderen Infektionen der Atemwege eingesetzt, da Methylglyoxal auch im Hals- und Rachenbereich antibakteriell wirkt. Und obwohl Süßes normalerweise die Zähne schädigt, weist Manuka-Honig sogar Eigenschaften auf, die die Zahngesundheit verbessern und Karies entgegenwirken können. 

Wichtig ist der MGO-Gehalt des Honigs. Damit Manuka-Honig seine Wirkung entfalten kann, sollte auf der Verpackung mindestens ein MGO-Gehalt von 100+ ausgewiesen sein. Je höher der MGO-Gehalt, desto stärker ist auch die antibakterielle Wirkung des Honigs. Da Manuka-Honig ausschließlich in Neuseeland produziert wird und daher einen langen Transportweg hat, ist er auch dementsprechend teuer. Ein guter Manuka mit einem MGO-Gehalt von 450 mg/kg kann schon an die 100 Euro kosten. 

Empfohlen werden in der Anwendung ein bis drei Teelöffel am Tag. MGO ist auch in heißen Flüssigkeiten wie Tee sehr stabil. Schlechte Nachrichten gibt es nur für Honigmilch-Freunde. In warmer Milch wird MGO sehr schnell im Milcheiweiß gebunden und verliert somit seine Wirkung.

Oliver Scheiber

Über Oliver Scheiber

Geboren im Salzburger Pinzgau hat es mich zwecks Studium nach Wien verschlagen. Seit 2004 beim Kurier, zuerst in der Chronik als Producer und Gerichtsberichterstatter tätig, später Chef vom Dienst. Seit 2016 im Ressort Thema, seit September 2020 Ressortleiter.

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