Junge Frau mit Bauchkrämpfen

Gesunder Darm: Diese Lebensmittel sollten vermieden werden

Darmprobleme zeigen sich nicht nur in Form eines Blähbauchs, sondern sie verursachen auch Schmerzen. Häufig sind Lebensmittel daran Schuld. Was man besser nicht isst.

Quer über die Bevölkerung leidet jeder Vierte Österreicher mindestens einmal pro Woche an Verdauungsproblemen. Was sich zunächst nicht nach viel anhört, sind in Summe 2 Millionen Menschen. Vor allem Frauen sind von dem Problem mit der Verdauung betroffen – 1,4 Millionen leiden darunter, das ist fast jede dritte Frau. Dabei ist ein gesunder Darm wichtig. Nicht umsonst gibt es die Phrase "Entscheidungen aus dem Bauch heraustreffen“. Das beruht auf der Verbindung zwischen Darm und Gehirn. Diese kommunizieren miteinander und das sehr intensiv und vor allem wechselseitig. Daher wird er auch als das zweite Gehirn oder Bauchhirn betitelt. Umso wichtiger ist, den Darm gesund zu halten. Was man daher vermeiden sollte.

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Wer häufiger an Blähungen oder einem unnatürlichen Völlegefühl leidet, sollte vielleicht gewisse Lebensmittel von seinem Ernährungsplan streichen:

1. Getreide

Getreide enthält viel Gluten. Dieses kann bei Menschen mit Unverträglichkeiten einen Blähbauch oder üble Krämpfe verursachen. Bei gesunden Menschen wird die Nahrung vor allem im Dünndarm in einzelne Bestandteile zerlegt und gelangt von dort aus über die Schleimhaut in den Körper. Bei einer Unverträglichkeit allerdings entzündet sich die Darmschleimhaut nach der Aufnahme von Gluten im Bereich das Dünndarms, was dazu führen kann, dass sich die Darmzotten zurückbilden. Das heißt, Getreide wie Weizen, Gerste oder Roggen sollte lieber vermieden werden. Alternativ kann man zu Reis, Quinoa und Hafer greifen.

2. Gesüßte Lebensmittel

Häufig wird zum Süßen von industriell gefertigten Lebensmitteln Fruchtzucker, also Fruktose, eingesetzt. Die Gastroenterologin Jaqueline Wolf von der renommierten Harvard University in den USA sagte gegenüber CNBC.com, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung im Land an einer Fruktose-Malabsorption leide. Das bedeutet, Fruchtzucker kann nur begrenzt oder gar nicht vom Dünndarm ins Blut aufgenommen werden und gelangt deshalb in den Dickdarm, wo es zu Problemen führt. Fruktose lässt sich häufiger in Backwaren, Joghurt, Limonaden, Saucen oder Light-Produkten finden.

3. Zuckerersatzstoffe

Was ebenfalls zu einem Blähbauch führen kann, sind Zuckerersatzstoffe, denn diese können nicht vom Körper aufgespalten werden. Darum sollten Produkte wie Sorbit, Xyolit und Erythrit vermieden werden. Wer trotzdem lieber zu Zuckerersatzstoffen greift, sollte Stevia oder Mönchsfrucht nutzen.

4. Fruchtsorten

Auch wenn Obst gesund ist und in die tägliche Ernährung einfließen sollte, gibt es auch Sorten, die auf den Darm schlagen. Je süßer dabei die Früchte, desto höher die Gefahr mit einem Blähbauch am Ende dazustehen. Grund dafür ist der hohe Fruchtzuckergehalt. Wie bei den gesüßten Lebensmitteln ist es besonders risikoreich, wenn man unter Fruchtzucker-Malabsorption leidet. Besonders viel Fruktose enthalten Äpfel, Wassermelonen, Trauben, Nektarinen, Pfirsiche, reife Bananen, Pflaumen, Rosinen und Grapefruit. Wer jedoch nicht auf die tägliche Vitaminzufuhr verzichten möchte, kann stattdessen Brombeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren, Ananas, Mandarinen und Zitronen essen.

5. Gemüsesorten

Beim Gemüse sind die Problemverantwortlichen Fruktane und Galaktane, erklärt Wolf im Gespräch mit dem Nachrichtensender. Dabei handelt es sich um Mehrfachzucker – also Kohlenhydrate. Diese werden im Darm von Darmbakterien abgebaut, was zu Blähungen führen kann. Dabei sind Spargel, Zucchini, Zwiebeln, Lauch, Artischocken, rote Rübe, Wirsing, Fencher und Zuckerschoten am belastendsten für den Darm. Verträglicher sind hingegen Karotten, Melanzani, Avocado, grüne Bohnen, Sojasprossen, Karfiol, Sellerie und Salat.

6. Bohnen

"Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen“ kommt nicht von irgendwoher. Denn Bohnen gehören zu den Lebensmitteln, die das Verdauungssystem belasten. Der Grund dafür ist die Raffinose – eine Zuckerart, die der Körper nur schwer abbauen kann. Auch die vielen Ballaststoffe, die in Bohnen enthalten sind, können Flatulenzen verursachen. Darum sollten lieber schwarze und weiße Bohnen, Kidneybohnen, Pintobohnen und Sojabohnen vermieden werden. Anders sieht es bei grünen Bohnen, Schwarzaugenerbsen und Mungobohnen aus.

7. Fermentierte Lebensmittel

Eigentlich sind fermentierte Lebensmittel gesund für den Darm, da durch den Fermentierungsprozess viele für den Darm gesunde Bakterien entstehen sowie Vitamine und Mineralstoffe. Das beweist auch eine Studie der Universität in StandfortWenn man den Verzehr dieser Lebensmittel jedoch schnell erhöht, kann es zu vorrübergehenden Blähungen führen, da sich das Mikrobiom und das Verdauungssystem anpassen. Wolf rät daher nicht zu viel von Kombucha, Kimchi und Sauerkraut zu essen.

8. Milchprodukte

In Österreich leiden geschätzte 15 bis 25 Prozent der Bevölkerung an Laktoseintoleranz, einer Milchzuckerunverträglichkeit. Dabei produziert der Körper nicht ausreichend Laktase, ein Enzym, das Laktose im Dünndarm spaltet. Dadurch gelangt Laktose in den Dickdarm. Dort wird es von Darmbakterien gegoren, was zu Blähungen bis hin zu Bauchkrämpfen oder sogar Durchfall führt. Produkte, die Milchsäure enthalten – wie etwa Topfen und Joghurt – sind verträglicher, da sie dem Körper das Verdauen von Milchzucker erleichtern. Auch einige langgereifte Käsesorten, enthalten wenig Milchzucker. Dazu zählen Emmentaler, Edamer, Gauda und Parmesan. Dennoch schaffen laktosefreie Produkte hier bessere Abhilfe.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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