Fitnesstrends 2023: Das sagt ein Experte zu den neuen Sportarten

Auch im Jahr 2023 erwarten uns neue TikTok-Fitnesstrends. Wir haben einen Experten gefragt, was die Trendsportarten wirklich taugen.

Beim Sport sollte es darum gehen, den Körper gesund und fit zu halten. Auf TikTok begegnen uns immer wieder Fitness-Trends, die genau das versprechen. Personaltrainer und Mister Austria 2022 Roman Schindler verrät euch, was die Trends 2023 wirklich nutzen.

Primal Movement

Auf allen Vieren zu laufen, haben die meisten von uns zuletzt vermutlich als Kind gemacht. Dabei soll diese Art der Fortbewegung den gesamten Bewegungsapparat fit halten. Zumindest verspricht das der neue Fitnesstrend Primal Movement. Zu den Trainingsmethoden gehören unter anderem Bear Planks und Crawls, Crab Walks, Inchworms oder Monkey Hops.
 

Es ist kein Zufall, dass viele der Übungen nach Tieren benannt sind. Die meisten Tierarten, auch solche, die uns Menschen genetisch ähnlich sind, bewegen sich auf allen vieren fort.

Das was genau soll Primal Movement bewirken?

Zunächst soll es die Mobilität und Haltung verbessern. Da der gesamte Bewegungsspielraum der Gelenke ausgenutzt wird, werdet ihr nach und nach in Körperzonen wie Schultern oder Hüfte deutlich beweglicher. Das verbessert somit nicht nur die Mobilität, sondern auch die Körperhaltung.

Dem stimmt Roman Schindler zu: „Fitnesstrends sind wie Fashion: Sie kehren immer wieder zurück. Es überrascht mich daher nicht, dass Primal Movement ein Comeback erlebt. Es ist ein effektives Ganzkörpertraining, dass ich auch selbst in meinem Trainingsplan eingebaut habe. Primal Movement hat als Fitnesstrend den Hype vollkommen verdient.“

Vor allem soll die Rumpfmuskulatur gestärkt werden. Die Primal-Training-Übungen erfordern nämlich ein hohes Maß an Stabilität und Kraft, verrät uns Roman Schindler. So werden die Bauchmuskeln etwa mit Bear Plank oder dem Crab Kick deutlich intensiver trainiert als mit einfachen Sit-ups. Vor allem die Tiefenmuskulatur kommt hier zum Einsatz.

Außerdem soll der Fitnesstrend für ein besseres Körpergefühl sorgen. Vor allem auf neuromuskulärer Ebene ist das Ganze eine Herausforderung und erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Dadurch soll Primal Movement nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist sein.

Barre-Fitness

Dieser Fitnesstrend ist bereits vor einiger Zeit aus den USA zu uns gekommen und boomt gerade. Barre-Fitness ist dabei eine Mischung aus Pilates, Yoga sowie Tanz und erinnert in der Ausführung an Ballett. Der Fokus des Sporttrends liegt darauf, den Körper zu formen.

Die Übungen werden an Ballettstangen ausgeführt. Dazu gibt es moderne, mitreißende Musik, die Spaß bringt. Als Ergänzung zum Barre-Workout eignen sich auch Joggen oder andere Ausdauersportarten.

Personaltrainer Roman Schindler weiß auch hier: „Durch Barre-Fitness soll der Körper beweglicher, dehnbarer, stärker und muskulöser werden. Mithilfe der Eigengewichtsübungen trainiert man die Tiefenmuskulatur. Dieses Training ist nicht geeignet, um Muskeln aufzubauen, aber um vorhandene weiter zu trainieren.“

Wandpilates

Ein weiterer Trend, der gerade auf TikTok die Runde macht, ist Wandpilates. Das Workout ist ähnlich wie das Wall-Workout, das vor einigen Jahren sehr beliebt war. Der Unterschied: Bei diesem Training macht man Pilates-Übungen. 

Prinzipiell drückt man bei dieser Sportart immer die Füße gegen die Wand. Dabei macht man zum Beispiel Glute Bridges (Becken heben), Double Leg Glute Bridges und Frog (alles Übungen für die Innenoberschenkel). Alles was man dafür braucht: Eine Wand und eine Matte.

TikTok-User behaupten, dass diese Art von Training viel besser und effektiver sei, als „normale“ Pilates-Übungen. Mittlerweile gibt es mehrere kostenpflichtige Apps, die diese Workouts anbieten. Doch wie effektiv ist das Training wirklich?

Schindler sieht das kritisch. Wandpilates helfe zwar die innere Muskulatur zu stärken, man baue dabei aber keine Muskeln auf. Normales Pilates ist seiner Ansicht nach wesentlich effektiver. Für den Muskelaufbau empfiehlt der 27-Jährige aber generell eine Mischung aus Pilates und Kraftsport.

Roman Schindler BSc

Roman Schindler BSc

Roman Schindler begann seine sportliche Karriere im jungen Alter von sieben Jahren. Das jahrelange leidenschaftliche vereinsmäßige Fußballspielen, schulte den Sportler in seiner Disziplin und führte zu einer erfolgsorientierten Grundeinstellung. Höhepunkt seiner 17 Jahre umfassenden Sportlerkarriere sind die vier Jahre an der US-amerikanischen Bradley University, wo er die Chance bekam, in der höchstrangigen NCAA Division 1 College Liga zu spielen. Neben seiner sportlichen Laufbahn schloss er erfolgreich einen Bachelor of Science ab, wodurch er sein Fachwissen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Anatomie und Sportpsychologie vertiefen konnte. Berufsbegleitend absolvierte er zudem eine Ausbildung zum Personal Trainer. Darüber hinaus erlangte er zusätzlich den Abschluss als Mentaltrainer. Seit 2020 fokussiert sich Roman Schindler ausschließlich auf das Personal Training und Lifestyle-Coaching. 

romanschindler.com

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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