Das ist die magische Schritt-Anzahl, um abzunehmen

Erwachsene nehmen bis ins mittlere Alter zwischen 0,5 und einem Kilogramm pro Jahr zu, was im Laufe des Lebens zu einem ungesunden Gewicht und sogar zu Fettleibigkeit führen kann.

Lange Zeit galten 10.000 Schritte als magische Schritt-Anzahl für ein gesundes Leben. Doch jetzt gibt eine Studie Antwort darauf, wie viele Schritte wir gehen müssen, wenn wir das Gewicht halten wollen bzw. wenn wir abnehmen wollen.

Erwachsene nehmen bis ins mittlere Alter zwischen 0,5 und einem Kilogramm pro Jahr zu, was im Laufe des Lebens zu einem ungesunden Gewicht und sogar zu Fettleibigkeit führen kann.

Die Studie analysierte durchschnittlich vier Jahre lang Aktivitäts- und Gesundheitsdaten von mehr als 6.000 Teilnehmern des All of Us Research Program der National Institutes of Health in den USA: Ein Aktivitäts-Tracker zeichnete zehn Stunden am Tag alle Bewegungen auf. Die Forscher hatten über mehrere Jahre hinweg Zugang zu den elektronischen Gesundheitsdaten. Die Studienteilnehmer waren zwischen 41 und 67 Jahre alt und hatten einen Body-Mass-Index von 24,3, der als normalgewichtig gilt, bis 32,9, der als adipös (fettleibig) eingestuft wird.

"Menschen können ihr Risiko für Fettleibigkeit wirklich verringern, indem sie mehr zu Fuß gehen", sagt Studienautor Evan Brittain vom Vanderbilt University Medical Center in Nashville. "In unserer Studie wurde die Aktivität im Durchschnitt vier Jahre lang kontinuierlich überwacht. Wir waren also in der Lage, die gesamte Aktivität zwischen dem Beginn der Überwachung und der Diagnose einer Krankheit zu berücksichtigen, was ein großer Vorteil ist, da wir im Gegensatz zu allen früheren Studien keine Annahmen über die Aktivität im Laufe der Zeit machen mussten", so Brittain im Interview mit CNN.

Das war das Ergebnis

Laut der US-Studie sind jene Erwachsene, die 8.200 Schritte pro Tag gehen, seltener fettleibig. Gehen Übergewichtige rund 11.000 Schritte pro Tag, dann können sie das Risiko fettleibig zu werden um die Hälfte reduzieren.

Anhand eines konkreten Beispiels erklärten die Autoren, dass Personen mit einem BMI von 28 ihr Risiko für Fettleibigkeit um 64 Prozent senken könnten, wenn sie ihre Schrittzahl von etwa 6.000 auf 11.000 Schritte pro Tag erhöhen. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)

Die Studie zeigte auch wichtige Effekte von mehr Bewegung bei chronischen Krankheiten und Beschwerden wie Diabetes, Schlafapnoe oder Bluthochdruck. Bei Bluthochdruck und Diabetes stagnierte das Ausmaß des Nutzens zwar bei 8.000 bis 9.000 Schritten, aber bei anderen Erkrankungen war das Verhältnis weiterhin linear, "was bedeutet, dass eine höhere Schritt-Anzahl weiterhin das Risiko verringert", sagte er. "Ich würde sagen, dass die Botschaft, die man mitnehmen kann, lautet, dass mehr Schritte besser sind."

Der gesundheitliche Nutzen nahm mit jedem Schritt zu, aber ab 10.000 Schritten gab es schließlich keine weiteren gesundheitlichen Vorteile. Das Zählen von Schritten kann besonders für Menschen wichtig sein, die unstrukturierte, ungeplante körperliche Aktivitäten wie Haus- und Gartenarbeit oder Spaziergänge mit dem Hund durchführen.

Das Gros der Bevölkerung ist weit von der 10.000er-Marke entfernt, wie übrigens Forscher der Universität Stanford herausgefunden haben. Österreich liegt im internationalen Vergleich mit 5.351 Schritten täglich im Mittelfeld.

Wann Sie Sport machen sollten

Für ein längeres Leben ist die Bewegung am Nachmittag möglicherweise am besten, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Daten von mehr als 90.000 Menschen zeigen, dass Menschen, die am Nachmittag Sport treiben, zwar in Bezug auf die Langlebigkeit im Vorteil sind, aber morgens mehr Fett verbrennen. Unter sportlicher Betätigung verstand man einen zügigen Spaziergang. (Sie können die Studie hier auf Englisch nachlesen.)

Die Frage ist also, was wir von einem Workout erwarten, berichtete die Washington Post

Menschen, die ihre körperliche Aktivität auf die Zeit zwischen 11 und 17 Uhr konzentrierten oder über den ganzen Tag verteilten, hatten ein geringeres Risiko, vorzeitig an Herzkrankheiten oder anderen Ursachen (außer Krebs) zu sterben, als Menschen, die sich hauptsächlich vor 11 oder nach 17 Uhr bewegten. Die Forscher weisen darauf hin, dass dieser Zeitraum am Nachmittag genau mit der Tageszeit zusammenfällt, in der statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts am geringsten ist.

Die Studie zeigte auch, dass körperliche Aktivität zu jeder Tageszeit besser für die Langlebigkeit ist als überhaupt keinen Sport zu betreiben.

Anita Kattinger

Über Anita Kattinger

Leidenschaftliche Esserin. Mittelmäßige Köchin. Biertrinkerin und Flexitarierin. Braucht Schokolade, gute Bücher und die Stadt zum Überleben. Versucht die Welt zu verbessern, zuerst als Innenpolitik-Redakteurin, jetzt im Genuss-Ressort.

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