Cholesterin-Mythen im Check: Was stimmt wirklich?

Ist der Ruf erst ruiniert... Seit Jahren ranken sich die wildesten Mythen rund um das Cholesterin. Aber hat es sein schlechtes Image wirklich verdient und welchen Einfluss hat unsere Ernährung?

Sein Ruf könnte nicht schlechter sein. Seit Jahren gilt es als Feind in unseren Körpern: das Cholesterin – oder genauer gesagt Cholesterol. Daher wundert es auch nicht, dass sich mittlerweile Dutzende Mythen rund um die fettähnliche Substanz ranken. Doch wird das Cholesterin seinem schlechten Image wirklich gerecht und was ist am Ende wirklich dran an den Gerüchten? Wir klären auf: 

1. „Cholesterin ist schlecht“  

Das stimmt nicht! Denn für unseren Körper ist Cholesterin sogar lebenswichtig. Es ist zum Beispiel ein Baustein für die Zellmembran und es ist notwendig, um die Gallensäure, Vitamin D oder verschiedene Hormone zu bilden. Per se ist Cholesterin also nicht schlecht, wenn auch es zwei Arten zu unterscheiden gilt, die man gern als guter und böser Zwilling bezeichnen könnte. Mit Letzterem ist das LDL (Low Density Lipoprotein) gemeint. Diese Cholesterintransportform bringt die Substanz zu den verschiedenen Organen, wo sie von Rezeptoren aufgenommen werden und so in den Zellen landen. Ist deren Kapazität allerdings aufgebraucht, kommt es zu einem Cholesterinüberschuss, der sich schließlich an den Gefäßwänden ablagert. Die Folge: eine Verengung der Blutgefäße. Ein Umstand, den es zu vermeiden gilt, da dadurch das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steigt. Hingegen hilfreich ist HDL (High Density Lipoprotein). Diese Transportform nimmt das überschüssige Cholesterin wieder auf, verhindert Gefäßverkalkungen und transportiert es an jenen Ort zurück, an dem unser Körper Cholesterin produziert: die Leber. Deshalb sollte der LDL-Spiegel im Blut geringer sein als der HDL-Gehalt. 

2. „Hohe Cholesterinwerte sind erblich“

Das stimmt! Dabei handelt es sich um Hypercholesterinämie. Es ist eine vererbbare Erkrankung des Fettstoffwechsels, bei der die Rezeptoren, die für die Aufnahme zuständig sind, defekt oder nicht vorhanden sind. Dadurch kann das LDL-Cholesterin nicht abgebaut werden und steigt daher im Blut stark an. Betroffene haben daher ein stark erhöhtes Gesundheitsrisiko. 

3. „Maximal zwei Eier pro Woche“

Das ist falsch! Angeblich würden sich dadurch die Blutfettwerte im Körper enorm erhöhen.   Studien zeigen aber, dass der Verzehr von mehr als zwei Eiern in der Woche nicht generell im Zusammenhang mit Herzerkrankungen und Co. steht. Immerhin liefern Eier nicht nur Eiweiß, sondern auch viele Nährstoffe. Problematisch kann es nur werden, wenn man genetisch bedingt bereits einen erhöhten Cholesterinspiegel hat. Denn unser Körper bildet den Großteil des Cholesterins nämlich selbst. Allgemein gilt es daher bei der Ernährung nicht auf den Cholesteringehalt der einzelnen Lebensmittel zu achten, sondern viel mehr auf die Art der Fettsäuren, die man zu sich nimmt. Ungesättigte Fettsäuren, die überwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Nüssen, Pflanzenölen, aber auch in fettem Fisch vorkommen, helfen den LDL-Spiegel zu senken. Die gesättigten Fettsäuren, die in Butter oder Fleisch vorkommen, gilt es hingegen zu meiden. Cholesterin ist an sich also nichts Schlechtes, immerhin tut es auch reichlich Gutes für uns.  Wie immer macht die Dosis das Gift.

Kommentare