Kürbis-Saison: Was das Gewächs kann und drei einfache Rezepte
Die Kürbiszeit ist mit August angebrochen und erstreckt sich noch bis in den Winter. Genug Zeit also, um über das Gewächs aufzuklären und einige Rezepte vorzustellen.
Wenn es uns langsam fröstelt, wissen wir, der Herbst ist im Anmarsch. Doch das ist kein Grund für Traurigkeit, denn die Jahreszeit bringt ebenso viel Schönes mit sich wie die anderen Saisons. Auch erntetechnisch schenkt die Natur noch immer einiges her, wie beispielsweise Kürbisse. Das süße Fleisch der Gewächse eignet sich für verschiedenste Gerichte und auch die Kerne können in der Küche verwendet werden. Darüber hinaus bringt der Verzehr auch noch einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Alles zum Thema Kürbisse erfahrt ihr hier.
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Was euch erwartet:
- Die Kürbis-Saison für verschiedene Sorten
- Welche Kürbisse mit Schale gegessen werden können
- Was macht Kürbis so gesund?
- Kürbiskerne: Ihre Vorteile
- Kürbis-Rezepte
Die Kürbis-Saison für verschiedene Sorten
Das Ende des Spätsommers im August ist grundsätzlich der Start der Kürbissaison. Doch man findet auch schon Ende Juli, Anfang August die ersten Exemplare – so wie die zucchiniähnlichen Sommerkürbisse. Aber auch andere Sorten wie Patisson/ Custard White, auch "UFO-Kürbis“ genannt, sind bereits im Sommer bereit für die Ernte.
Doch der Höhepunkt der Kürbissaison ist im Herbst, sprich im September und Oktober. Diese endet schließlich mit dem ersten Frost, der meist Mitte November eintritt. Dabei wachsen im September vor allem die schmackhaften Sorten. Am bekanntesten ist der orangerote Hokkaido-Kürbis, der einen nussigen Geschmack hat. Und auch der oval-runde, mild-nussige Spaghetti-Kürbis sowie der gerippte Muskatkürbis mit seinem fruchtigen, sattorangen Fleisch haben ebenfalls Saison. Aber Mitte September sind dann auch der gelbliche Birnen-Kürbis sowie der Butternuss-Kürbis so weit.
Welche Kürbisse mit Schale gegessen werden können
Das Schälen von Kürbissen kann ziemlich mühsam sein. Doch was so mancher nicht weiß: bei Speisekürbissen können die Schale grundsätzlich mitgegessen werden. Diese ist allerdings oft sehr hart und braucht dementsprechend eine wesentlich längere Garzeit als das Fruchtfleisch. Das bedeutet, es kommt in Sachen Schale mitessen nicht nur auf die Sorte an, sondern auch darauf, wie man ihn zubereiten möchte.
Zu den Kürbissorten, die mit Schale gegessen werden können, zählen demnach der Patisson-Kürbis. Er erinnert mit seinem neutralen Geschmack an Zucchini. Die kleinen Exemplare sind ideal geeignet, um sie am Stück zu Gemüsegerichten zu verarbeiten oder sie zu befüllen und im Ofen zu garen. Auch der große gelbliche Butternut-Kürbis kann – je nach Rezept – mit Schale verzehrt werden. Wer diese Sorte mit dem milden Butteraroma für längere Zeit im Ofen rösten oder als Suppe essen möchte, kann die Schale dranlassen. Bei einem Pfannengericht mit kurzer Garzeit empfiehlt es sich allerdings, den Butternut-Kürbis zu schälen. Am besten gelingt das, wenn man diesen zuerst halbiert, dann die Kerne entfernt und schließlich mit einem scharfen Küchenmesser oder Kartoffelschäler bearbeitet. Ebenfalls mit Schale verzehrt werden, kann der Muskatkürbis. Hier gilt dasselbe wie für den Butternut-Kürbis: Ist eine lange Garzeit geplant, sollte er nicht zwangsläufig vor der Zubereitung geschält werden.
Eine Ausnahme in dieser Riege stellt der Spaghetti-Kürbis dar. Diesen muss man nämlich nicht schälen, jedoch seine Schale einstechen, bevor man ihn als Ganzes gart. Danach kann man ihn halbieren und das mild-nussige, fadenartige Fruchtfleisch aus der Schale löffeln.
Was macht Kürbis so gesund?
Kürbisse bestehen bis zu 90 Prozent aus Wasser und gehören damit zu den kalorienarmen Gemüsesorten. Das Fruchtfleisch kommt bei 100 Gramm auf etwa 25 Kilokalorien. Darüber hinaus ist das Gewächs reich an Vitaminen und fördert dank bestimmter Inhaltsstoffe beim Verzehr die Gesundheit. Im Kürbis sind vor allem Carotine enthalten – Alpha- und Betacarotin sowie Lycopin. Diese sekundären Pflanzenstoffe im Kürbis können auf den menschlichen Körper entzündungshemmend wirken, das Immunsystem positiv beeinflussen, das Risiko für Augenerkrankungen senken und auch jenes für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.
Darüber hinaus enthalten Kürbisse einige Ballaststoffe. Diese sind äußerst wichtig für die Verdauung und gleichen Blutzuckerwerte aus. Zudem machen Ballaststoffe lange satt, wodurch sie auch beim Abnehmen helfen können. Neben all dem sind Kürbisse auch echte Vitaminbomben. Etwa in einem Hokkaido-Kürbis: Analysen haben gezeigt, dass dieser roh pro 100 Gramm im Durchschnitt 3,74 Milligramm Beta-Carotin enthält. Und auch Vitamin B1, B2, B6 und Vitamin C und E sind reichlich enthalten.
Kürbiskerne: Ihre Vorteile
Kürbiskerne sind ein proteinreicher Snack. 100 Gramm der Kerne haben 25,5 Gramm Eiweiß – und das bei 565 Kalorien. Aber nicht nur das: sie enthalten ebenfalls andere wichtige Nährstoffe. So enthalten sie Zink, Magnesium, Eisen und Selen. Und auch das Kürbiskernöl, was aus ihnen gewonnen wird, punktet mit seinem Gehalt von ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E, welches aufgrund seiner antioxidativen Wirkung besonders wertvoll ist.
Getrocknete Kürbiskerne aus dem Supermarkt können sofort geröstet werden. Wer allerdings frische Kerne verwendet, muss diese zunächst vorbereiten und den Kern von seiner Schale befreien. Nachdem die Kerne nämlich aus dem Kürbis entnommen und mit den Händen von den Fasern befreit wurden, müssen sie auf einem Tuch ausgelegt an einem warmen Ort für mindestens 24 Stunden trocknen. Danach können sie aufgebrochen und aus der Schale entnommen werden.
Kürbis-Rezepte
Der Sternekoch Robin Pietsch hat gegenüber dem mdr.de seine beiden Lieblingskürbisgerichte verraten:
1. Kürbissalat mit Schafskäse und Walnüssen – für zwei Personen
Zutaten:
- 1 kl. Hokkaido-Kürbis
- 1 EL Butter
- 1 Zweig Rosmarin & Thymian
- 150 g Feta
- 25 g Walnüsse im Ganzen
- etwas Honig
- etwas Kürbiskernöl
- 20 g geröstete Kürbiskerne
- Salz
- Pfeffer
- Frische Wildkräuter zum Garnieren
Zubereitung:
1/ Den Kürbis halbieren und die Kerne entfernen. Ihn danach in Alu-Folie einschlagen und im Ofen bei 180 Grad für zirka drei Minuten garen. Danach den Kürbis auskühlen lassen und in neun 3x3 cm große Würfel schneiden.
2/ In einer Pfanne die Butter samt Kräuter geben und die Kürbis-Würfel darin anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
3/ Feta in gleich große Stücke schneiden, mit Honig bestreichen und mit einem Brenner karamellieren. Danach die Walnüsse rösten.
4/ Nun die Würfel Kürbis und Feta aneinanderlegen und darauf die ganze Walnuss drapieren. Mit Wildkräutern garnieren und etwas Kürbiskernöl sowie Kürbiskerne darüber geben.
2. Kürbissuppe – für zwei Personen
Zutaten:
- gegarter Kürbis
- 200 ml Kokosmilch
- 100 ml Obers
- 100 ml Milch
- 1 EL Butter
- 100 g Schinkenwürfel
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
Zubereitung:
1/ Den gegarten Kürbis grob würfeln und mit Kokosmilch sowie Obers aufkochen.
2/ Die Masse pürieren und mit Salz, Pfeffer sowie einer Prise Zucker abschmecken.
3/ Speckwürfel in Butter auslassen und beim Anrichten über die Suppe geben.
4/ Suppe mit Kürbiskernöl und Kürbiskerne garnieren.
EatSmarter haben zudem noch ein weiteres Rezept:
3. Kürbis-Zwiebelpizza – für vier Personen
Zutaten:
- 420 g Dinkelmehl Typ 1050
- 7 g Trockenhefe
- 1 TL Salz
- 150 g Feta
- 200 g Ricotta
- 20 ml Milch (3,5% Fett)
- 250 g Hokkaido-Kürbis-Fruchtfleisch
- 2 rote Zwiebeln
- 1 Apfel
- 2 Knoblauchzehen
- 40 g Walnusskerne
- Pfeffer
- 2 EL Olivenöl
- 3 Stiele Thymian
Zubereitung:
1/ 400 g Mehl mit Hefe und Salz mischen und mit zirka 250 ml lauwarmen Wasser zu einem glatten Teig verkneten. Diesen dann abgedeckt an einen warmen Ort für etwa eine Stunde gehen lassen.
2/ Die Arbeitsfläche mit Mehl bestreuen und den Teig darauf zu vier dünnen Fladen ausrollen und diese auf ein Backpapier legen.
3/ Danach den Feta mit einer Gabel zerdrücken und mit Ricotta und Milch vermengen.
4/ Kürbisfruchtfleisch in Stücke und diese in schmale Spalten schneiden. Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Apfel waschen, Kerngehäuse entfernen und ebenfalls in feine Ringe schneiden. Knoblauch schälen und auch diesen in feine Scheiben schneiden.
5/ Die Ricotta-Creme auf den Teigfladen streichen – aber einen schmalen Rand überlassen. Danach Kürbis, Apfelringe und Zwiebeln darauflegen.
6/ Walnusskerne grob hacken und darüber streuen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit Öl beträufeln.
7/ Die Teigfladen mit Papier vorsichtig auf zwei vorgeheizte Backbleche gleiten lassen und das Ganze im vorgeheizten Backofen bei 220° Umluft für 10-15 Minuten goldbraun backen. Zum Schluss nur noch Thymian waschen, trocken schütteln und auf die Kürbis-Zwiebelpizza legen.
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