Hausmittel und Vitaminbombe: Hagebutten, das kostenlose Superfood vom Wegesrand

Hagebutten können nicht nur zu Marmelade verarbeitet werden. Das Gewächs gilt auch als Heilmittel. Warum die kleinen roten Früchte so gesund für den Körper sind.

Die Hagebutte ist eine Sammelfrucht, die viele kleine Nüsschen enthält. Diese kleinen Nüsse sorgen dafür, dass Hagebutten auch bei Kindern beliebt sind – doch nicht als Snack, sondern als Juckpulver. Die Nüsschen der Hagebutte sind nämlich mit widerhakenbestückten Härchen versehen, die bei Hautkontakt Juckreiz auslösen. Weswegen man diese auch nicht mitessen sollte. 

Das süßsaure Fruchtfleisch wird nämlich aus dem fleischigen Blütenboden geerntet. Die kleinen roten Gewächse sind reich an Vitaminen – insbesondere Vitamin C. Darum gelten Hagebutten auch als Zitronen des Nordens. Doch sie haben noch andere wichtige Nährstoffe, die sich positiv auf den Körper auswirken. 

➤ Hier mehr lesen: Was mit dem Körper passiert, wenn man täglich Leinsamen isst

Was euch erwartet:

  • Hagebutten: Wo man sie findet und wann sie gedeihen

  • Positive Effekte auf den Körper 

  • Verwendung als Heilpflanze

     

Hagebutten: Wo man sie findet und wann sie gedeihen

Als Hagebutten bezeichnet man die ungiftigen Sammelnussfrüchte verschiedener Rosenarten. Dazu zählen:

  • Gebirgsrose

  • Hundsrose

  • Japanische Apfelrose oder Kartoffelrose

  • Weinrose

Die Blütezeit von Hagebutten fällt gewöhnlich in den Juni. Nur wenige reifen bereits im September aus. Zumeist erreichen sie ihre Reife zwischen Oktober und November, können aber bis ins Frühjahr des Folgejahres geerntet werden. Hagebutten sind häufig an Acker- und Wegesrändern zu finden und sind an ihrer orangefarbenen und signalroten Farbe zu erkennen. 

Bereits in der Antike kannte man die Heilwirkung des Gewächs. So empfahl etwa Hippokrates Hagebutten als entzündungshemmendes Mittel. Im Mittelalter wiederum machte man sich Hagebutten als Teeaufguss für die Behandlung verschiedener Krankheiten zu nutze. Und selbst der Kräuterpfarrer Kneip empfahl die Sammelnussfrüchte bei Blasen- und Nierenleiden.

Positive Effekte auf den Körper

1. Unterstützung der Verdauung: Hagebutten enthalten Pektin. Das ist ein löslicher Ballaststoff, der eine positive Wirkung auf den Darm hat und die Verdauung fördert. Pektin bindet außerdem Giftstoffe und überschüssiges Cholesterin. 

2. Langes Sättigungsgefühl: Hagebutten enthalten eine Menge Ballaststoffe (24g pro 100g). Die sorgen nicht nur dafür, dass das Sättigungsgefühl anhält, sondern füttern auch die guten Darmbakterien. 

3. Entzündungshemmende Wirkung: Ebenfalls enthalten sind Flavonoide – am meisten Quercetin und Katechin. Diese wirken entzündungshemmend sowie schmerzverringernd und haben eine schützende Wirkung in Bezug auf Zellschäden.

4. Stärkung der Haut und Sehkraft: Hagebutten sind wahre Vitaminbomben und enthalten eine Menge Vitamin A (800g pro 100g). Das Vitamin sorgt für gesunde Haut und Schleimhäute, fördert aber auch das Wachstum der Körperzellen und stärkt die Sehkraft. 

5. Reich an Antioxidantien: Zu den vielen gesunden Nährstoffen zählt auch Lycopin. Das Antioxidans beugt Schäden von Herz und Gefäßen vor. 

Da Hagebutten außerdem reich an Vitamin C sind, wird ihr Verzehr zur Stärkung des Immunsystems empfohlen. Zudem hat eine Studie am Uniklinikum Freiburg im Breisgau ergeben, dass das Gewächs bei Gelenkschmerzen helfen kann, weswegen angenommen wird, dass sie Arthrose-Beschwerden lindern können. 

©Datawrapper

Verwendung als Heilpflanze

Aus der getrockneten Schale der Hagebutte kann ein vitaminreicher Aufguss gewonnen werden. Dieser eignet sich aufgrund seines hohen Gehalts an Pflanzensäuren und Pektinen für die Behandlung von Blasen- und Nierenleiden. Auch bei Erkältungskrankheiten kann der Aufguss helfen. 

Bei der Therapie von Gicht und Rheuma kann Hagebutten-Mus eingesetzt werden. Das Mus eignet sich nämlich besonders wegen seiner austreibenden Wirkung für die Behandlung. 

Aus den Hagebuttenkernen wiederum kann Hagebuttenöl gewonnen werden. Dieses wird zur Hautpflege verwendet. 

Zu guter Letzt ist der Verzehr von Hagebuttenmarmelade appetitfördernd

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

Kommentare