7 traditionelle österreichische Eintöpfe und wie sie gelingen

Bei niedrigen Temperaturen bedarf es eine warme Mahlzeit, um uns von innen heraus zu wärmen. Ideal dafür geeignet: Eintöpfe. Welches der beliebteste ist und wie man sie zubereitet.

Wiener Saftgulasch, Beuschel oder doch Lungauer Schöpsernes – Eintöpfe sind in ihrer Vielfalt auch in der österreichischen Küche vertreten. Doch welcher ist eigentlich der Beliebteste? 

Das weiß tasteatlas.com. Die Plattform hat mittels Publikumsbewertung herausgefunden, welcher Eintopf auch über die österreichischen Grenzen hinaus Eindruck schindet. 

➤ Hier mehr lesen: Ranking: Die 10 besten österreichischen Lebensmittel

Platz 7: Lungauer Schöpsernes

Auf den siebten Platz schaffte es Lungauer Schöpsernes aus der Region Lungau. Der Hauptbestandteil des Gerichts ist Hammel- oder Lammfleisch, das in einem Eintopf oder als Auflauf zubereitet wird. Das Rezept kann variieren. Doch die üblichen Zutaten sind Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch sowie verschiedene Gewürze und Kräuter.

Eine Besonderheit des Fleisches: Es wird aus einer Mischung aus Essig und Wasser – manchmal auch durch die Zugabe von Wein – mariniert und zusammen mit den restlichen Zutaten gedünstet. Typischerweise wird zum Lungauer Schöpsernes Brot gereicht. 

Ähnliche Eintöpfe sind Bosanski lonac aus Bosnien und Herzegowina oder Baeckeoffe aus Frankreich.

Wie man Lungauer Schöpsernes zubereitet

Zutaten für 4 Personen:

  • 1,5 Kg Lammfleisch (vorzugsweise Schulter) in 8 Stücke gehackt

  • 0,5 kg Erdäpfel

  • 1 Zwiebel

  • 4 Knoblauchzehen

  • 1 Lorbeerblatt

  • Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, gelbe Rüben)

  • Salz

  • Pfeffer

  • Thymian

  • Rosmarin

  • Petersilie

  • Öl

Die Zubereitung:

Die Gesamtkochzeit beträgt über zwei Stunden. 

1/ Die Lammstücke mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Thymian würzen und in den vorgeheizten Backofen (160°C) geben. Sobald das Fleisch goldbraun ist, wenden.

2/ Wurzelgemüse waschen und beides in Würfel schneiden. Dann zum Fleisch dazugeben und die Temperatur auf 130 Grad herabsenken.

3/ Erdäpfel waschen, halbieren, würzen und ebenfalls zum Fleisch geben.

4/ Zirka zwei Stunden warten, bis das Fleisch zart und weich ist. Danach Fleisch, Gemüse und Erdäpfel auslegen. 

5/ Aus dem Bratenrückstand eine Sauce ziehen und zusammen mit dem Lammgericht in einer heißen Pfanne servieren.

Lungauer Schöpsernes besteht aus Hammel- oder Lammfleisch

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Platz 6: Erdäpfelgulasch

Erdäpfelgulasch ist ebenfalls ein traditionelles österreichisches Gericht, das auch in der osteuropäischen Küche eine Rolle spielt. Dabei werden Erdäpfel in einer reichhaltigen Sauce gekocht und hauptsächlich mit Paprika gewürzt.

Alles, was ihr über die Zubereitung wissen müsst, findet ihr hier:

Geheimtipps vom Spitzenkoch: Wie das perfekte Erdäpfelgulasch gelingt
 

Erdäpfelgulasch mit Brot

Spitzenkoch Uwe Machreich verrät uns, was man bei Erdäpfelgulasch falsch machen kann und wie es besonders gut schmeckt.

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Platz 5: Böhmisches Schwammerlgulasch

Das Böhmische Schwammerlgulasch hat seinen Ursprung in Wien. Normalerweise besteht das Gericht aus einer Kombination aus Sellerie, Karotten, Pilzen, Erdäpfeln, Frühlingszwiebeln, Schalotten, Hühnerbrühe, Weißwein, Sauerrahm, Butter, Paprika, Lorbeerblätter, Kümmel, Wacholderbeeren, Dill, Liebstöckel, Essig, Salz und weißen Pfeffer. 

Wie man das Böhmische Schwammerlgulasch zubereitet (Rezept von Christoph Wagner/ Alexandra Winkler: Das Neue Sacher-Kochbuch)

Zutaten für 6 Personen:

  • 400 g Pilze 

  • 100 g Karotten

  • 100 g Knollensellerie

  • 300 g Erdäpfel 

  • 1 Bund Jungzwiebeln

  • 60 g Butter

  • 150 g Schalotten

  • 1 EL Paprikapulver

  • 1 Lorbeerblatt

  • 5 Wacholderbeeren

  • Prise Kümmel 

  • 150 ml Weißwein

  • 750 ml Hühnerfond

  • 150 g Sauerrahm

  • 1 Bund Dille

  • 1 Zweig Liebstöckel

  • Mostessig (2-3 EL)

  • Weißer Pfeffer

  • Salz

Die Zubereitung:

1/ Pilze säubern und in mundgerechte Stücke schneiden.

2/ Karotten, Sellerie, geschälte Erdäpfel sowie Jungzwiebeln in Würfel schneiden und die Schalotten fein hacken.

3/ Butter in einem Topf schmelzen und die Schalotten dazugeben. 

4/ Paprikapulver untermengen und mit Weißwein ablöschen. Im Anschluss das restliche Gemüse dazugeben.

5/ Fond zugießen, würzen, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und Kümmel unterrühren. Etwa 10-15 Minuten aufkochen und bei großer Hitze sämig einkochen lassen.

6/ Pilze hinzugeben und weitere 5 Minuten köcheln lassen. 

7/ Sauerrahm mit etwas heißer Suppe glattrühren und zusammen mit Dill sowie Liebstöckel ins Gericht geben. 

8/ Wenige Minuten ziehen lassen und schlussendlich mit Essig abschmecken. 

Das Böhmische Schwammerlgulasch hat seine Wurzeln in Wien. 

©Kurier/Kluger Hubert

Platz 4: Beuschel

Beuschel wird oft mit Ragout verglichen. Die Hauptzutaten sind Innereien – meist Herz und Lunge. In der Regel werden vor allem Kalbsabfälle verwendet. Beuschel ist ein sehr zeitaufwändiges Gericht und nur noch in traditionellen oder renommierten Restaurants zu finden. 

So wird Beuschel zubereitet

Die Zutaten (8 Personen):

  • 1 Herz

  • 1 Lunge

  • 1 Karotte (große)

  • 0,5 Sellerieknollen

  •  40 g Butter

  • 40 g Mehl 

  • 125 ml  Rotwein  

  • 1 Schuss Essig

  • 5 Wacholderbeeren

  • 1 Zweig Thymian

  • 2 Lorbeerblätter 

  • 0,5 TL  Salz

  • 2 Messerspitzen Pfeffer

  • 1 EL Senf

  • 0,5 Bund Petersilie

  • 0,5 TL   Zucker

  • 250 ml  Schlagobers

  • 1 Zwiebel (große) 

  • 5 Pfefferkörner

Die Zubereitung:

1/ Sellerie, Karotten und Zwiebeln schälen und schneiden. Danach die Petersilie waschen, abtrocknen und hacken.

2/ Herz und Lunge ebenfalls säubern und zusammen mit dem Gemüse sowie den Gewürzen in gesalzenem Wasser weichkochen.

3/ Innereien abseihen und in feine Streifen schneiden. Den Sud allerdings aufheben! 

4/ In einem Topf die Butter erhitzen, Mehl hinzugeben und mit 1 Liter Sud aufgießen. Danach mit Essig abschmecken.

5/ Wein und Schlagobers hinzufügen. Das Ganze köcheln lassen und mit Salz, Pfeffer etc. würzen. Danach Innereien dazugeben und gut vermengen. Nur noch servieren. 

Beuschel ist eines der traditionellen Gerichte Österreichs.

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Platz 3: Fiakergulasch

Fiakergulasch besteht normalerweise aus gewürfeltem Rindfleisch, das in einer würzigen Sauce aus Zwiebeln, Tomatenpüree, Knoblauch, Wasser, Essig, geräuchertem Paprikapulver, Lorbeerblätter, Majoran, Kümmel sowie Salz und Pfeffer geschmort wird. 

Was das Fiakergulasch so besonders macht, sind die Beilagen. Dazu gehören Frankfurter Würstel, fächergeschnittene Gewürzgurken, Semmelknödel oder Salzkartoffeln und ein Spiegelei.

Wie man Fiakergulasch zubereitet

Die Zutaten (4 Personen):

  • 750 g Rindfleisch (Wadschunken oder Rinderschulter)

  • 500 g Zwiebeln

  • 3 EL edelsüßes Paprikapulver

  • Essig

  • 1 TL Tomatenmark

  • 2 gepresste Knoblauchzehen

  • Kümmelpulver

  • Majoran

  • Pfeffer 

  • Salz

  • 5 EL Butterschmalz

  • Pflanzenöl

Die Zubereitung:

1/ Rindfleisch von Sehnen entfernen, waschen und in mundgerechte Würfel schneiden.

2/ Schmalz in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin bei kleiner Hitze weich andünsten.

3/ Paprikapulver und einen Schuss Essig dazugeben sowie das Tomatenmark einrühren. 

4/ Fleisch dazugeben, durchrühren und nun Knoblauch, Kümmel, Salz, Pfeffer sowie Majoran untermengen. 2-3 Stunden weich dünsten und dabei immer wieder Wasser dazugeben.

5/ Wenn das Fleisch weichgegart ist, nochmals Wasser zugießen und weitere 15 Minuten köcheln lassen. 

6/ Mit Beilagen garnieren und servieren.

Fiakergulasch

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Platz 2: Rindsgulasch

Das Rindsgulasch ist die österreichische Variante des ungarischen Gerichts. Es wird mit Rindfleisch, Knoblauch, Paprikapulver, Tomatenmark sowie Gewürzen wie Majoran, Salz und Pfeffer zubereitet. Es gibt zahlreiche Variationen des traditionellen Gerichts. Typischerweise isst man das Rindsgulasch allerdings mit Erdäpfeln, Spätzle oder verschiedene Knödel.

Wie man Rindsgulasch zubereitet

Die Zutaten (4 Personen):

  • 600 g Rindfleisch von der Rindswade

  • 450 g Zwiebeln

  • 1 Knoblauchzehe

  • 4 EL Öl

  • 1 TL Essig mit etwas Wasser verdünnt

  • 2 EL süßes Paprikapulver

  • 2 TL scharfes Paprikapulver

  • 1 EL Tomatenmark

  • Prise Kümmel 

  • Prise Majoran

  • Prise Salz

  • Prise Pfeffer

  • 0,5 L Rinderbrühe zum Aufgießen

  • 1 TL Maizena

Die Zubereitung:

1/ Zwiebeln in Würfel schneiden und in einem großen Topf mit Öl anbraten. Dieser Vorgang sollte zirka 20 Minuten dauern. Danach die Gewürze (Kümmel, Majoran, Salz, Pfeffer) dazugeben und kurz mitrösten.

2/ Süßes und scharfes Paprikapulver einrühren. Tomatenmark sowie die zerdrückten Knoblauchzehen ebenfalls dazugeben und mit Essig sowie der Rinderbrühe ablöschen. 20 Minuten kochen lassen.

3/ Rindfleisch in Würfel schneiden und für 20 Minuten zusammen mit etwas Wasser bei niedriger Hitze in den Topf geben. Sobald die Sauce reduziert ist, wieder Wasser beimengen. Den Vorgang wiederholen, bis die Sauce einen braunen, dicken Saft darstellt.

4/ Nach 2-3 Stunden ist das Fleisch weich. Dann nochmals Wasser dazugeben, dass das Rindfleisch ausreichend mit Saft bedeckt ist. Danach nochmals aufkochen.

5/ Mit Salz und Pfeffer abschmecken und, falls die Sauce noch zu dünn ist, etwas Maizena beimengen. 

Gulasch in einer Pfanne von oben

Das Rindsgulasch ist die österreichische Variante des ungarischen Gerichts.

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Platz 1: Das Wiener Saftgulasch

Auch dieser Eintopf besteht aus gewürfeltem mageren Rindfleisch, das in einer dicken, würzigen Sauce getränkt ist. Weitere Zutaten sind Zwiebeln, Tomatenmark und Schmalz, aber auch Gewürze wie Zitronenschale, Majoran, Kümmel und so weiter. 

Was das Wiener Saftgulasch von den anderen Arten unterscheidet, ist die dicke und glatte Konsistenz der Sauce. In der Regel wird es mit Beilagen wie Nockerl, Spätzle, Erdäpfel oder Kaiserbrötchen gegessen.

So wird das Wiener Saftgulasch zubereitet (Rezept von Christoph Wagner/Alexandra Winkler: Das Neue Sacher-Kochbuch)

Die Zutaten (8 Personen):

  • 1,5 kg Wadschinken (vom Rind)

  • 1,25 kg Zwiebeln

  • 150 g Schmalz (oder Öl)

  • 2 EL Tomatenmark

  • 4 EL Paprikapulver (edelsüß)

  • 2 Knoblauchzehen

  • etwas Zitronenschale (gerieben)

  • etwas Apfelessig

  • 2 Wacholderbeeren (angedrückt)

  • Prise Majoran

  • Prise Kümmel (gemahlen)

  • Prise Zucker

  • Pfeffer (aus der Mühle)

  • Salz

  • 2 EL Mehl

  • 2 Liter Wasser

Die Zubereitung:

1/ Das Fleisch und die Zwiebeln schneiden und in einem großen Topf Schmalz erhitzen. Danach die Zwiebelscheiben darin goldbraun rösten.

2/ Majoran, Kümmel, Wacholderbeeren, Zucker, Salz und Pfeffer zu den Zwiebeln geben und kurz mitrösten. Danach Paprikapulver, Tomatenmark, Zitronenschale sowie Knoblauch dazugeben und rasch mit Essig sowie 1 L Wasser ablöschen.

3/ Das Ganze aufkochen lassen, dann die Fleischwürfel dazugeben. Nun 2,5 Stunden weich dünsten – gegeben falls Wasser nachgießen.

4/ Wenn das Fleisch fast gar ist, alles umrühren und mit restlichen Wasser auffüllen. Nochmals kochen lassen und schlussendlich mit Salz abschmecken. Um die Sauce zu binden, etwas Wasser mit Mehl anrühren und unterrühren.

Gulasch in einer Pfanne von oben

Platz 1 belegt im tasteatlas.com-Ranking das Wiener Saftgulasch.

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Apropos: Laut tasteatlas.com gibt es das beste Wiener Saftgulasch im Café Landtmann

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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