"Tutto Gas": Tausende lassen es beim Spring Break in Lignano krachen

Partyhungrige aus Österreich feiern zu Pfingsten in Italien. Die kuriosesten Vorkommnisse der vergangenen Jahre.

Tutto Gas. Man muss nicht Italienisch können, um zu wissen, was gemeint ist. Vollgas werden tausende Partyhungrige aus Österreich wieder am Pfingstwochenende in Lignano geben – sehr zum Missfallen der dortigen Behörden. Wie Medien zuletzt berichteten, beschloss der Bürgermeister des italienisch-friaulischen Badeorts, Luca Fanotto, dass über das Wochenende keine Getränke in Glasflaschen oder Dosen verkauft werden dürfen. Lokalen ist nur erlaubt, Getränke in Plastik- oder Kartonbechern zu servieren. Und auch der Verkauf von Wassermelonen ist verboten, weil die viel Mist gemacht haben und einfach zu gut mit Hochprozentigem gefüllt werden können.

Die Italiener kennen wohl das junge Publikum, das sich in den kommenden Tagen einfinden wird, um nach amerikanischem Vorbild Spring Break  zu begehen. Dass es durchaus wilder zugehen kann, liegt auf der Hand. Nach zwei Jahren Corona werden sich schon einige finden, die partout die Sau rauslassen wollen.

Seit Jahren sind dort auch Kärntner Polizisten vor Ort, die besser mit deutschsprachigen Touristen umgehen können. „Wir haben Teenager aufgegriffen, die nicht einmal mehr ihren Namen wussten“, erzählte ein Beamter dem KURIER 2015. Die Beamten berichteten auch von Burschen, die über Dachrinnen in Hotelzimmer klettern, weil sie die Schlüssel verloren haben; von Mädchen, die von ihren Freundinnen als vermisst gemeldet wurden und tags darauf mit neuem Lover wieder auftauchten; und weiters von Schlägereien, Randalen sowie Diebstählen – bei den Übeltätern handelte es sich fast ausschließlich um Österreicher. Für sie setzte es nicht nur einen Brummschädel oder Geldstrafen. Einige bekamen in den vergangenen Jahren die Auflage aufgebrummt, Lignano eine Weile nicht mehr zu betreten. 

2017 kletterte ein Partytiger auf einen Kran und musste von der Feuerwehr gerettet werden. Ein anderer wurde beim Urinieren auf ein Polizeiauto erwischt, was ihm 3.000 Euro Strafe einbrachte. 

Schaumbad im Brunnen

Den Brunnen auf dem Piazza Fontana hat der Bürgermeister dann im Jahr 2018 abdrehen lassen. Das Becken wurde von der Partymeute gerne in ein Schaumbad verwandelt. 

Ein Jahr später wurde ein junges Salzburger Paar angezeigt. Die Polizei war alarmiert worden, nachdem das betrunkene Liebespaar im Alter von 19 und 21 Jahren am Sonntagnachmittag auf einer Straße im Stadtzentrum bei sexuellen Handlungen gesehen wurde. Die nackte Frau und ihr Freund wurden wegen Obszönität angezeigt. Da das Paar aus Schwarzach sich weigerte, den Beamten auf eine Polizeiinspektion zu folgen, wurden beide auch wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und Ordnungsstörung angezeigt, teilte die Polizei in Lignano mit. Wegen Verstoßes gegen die öffentliche Ordnung wurden sie auch aus Lignano verbannt. Drei Jahre lang durften sie den Badeort an der Adria nicht mehr betreten.

Es könnte sich also ausgehen, dass sie heuer wieder mit dabei sein dürfen.

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