Logan Brown

Zum ersten Mal schmückt ein schwangerer Transmann ein Magazincover

Das Magazin Glamour UK bricht mit Tabus und zeigt auf ihrem Cover den schwangeren Transmann Logan Brown.

Der Juni steht wieder ganz im Zeichen des Pride Month, der sich für die Sichtbarkeit und Rechte von LGBTQIA+ Szene einsetzt. Seinen Ursprung findet er in den Demonstrationen und Paraden von Juni 1969, wo Homosexuelle und trans Menschen als geisteskrank galten und Betroffene wegen Unzucht in Gefängnissen oder Zuchthäusern gesperrt wurden. Auch unterschiedliche Magazine greifen das Thema auf. Doch ein Magazin feiert eine Premiere und zeigt auf ihrem Cover einen schwangeren Transmann.

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Gemeint ist die britische Ausgabe der Glamour. Sie konzentriert sich passend dazu auf die Verbundenheit zwischen trans Personen und Frauen durch gemeinsame Erfahrungen – insbesondere Schwangerschaft. Und das sieht man auch auf den ersten Blick, denn auf ihrem Cover ist Logan Brown zu sehen, ein Transmann, der schwanger ist.

Das Shooting fand zwei Wochen vor der Geburt seiner Tochter Nova statt. Geplant war die Schwangerschaft aber nicht. Aufgrund von gesundheitlichen Komplikationen konnte Brown einen längeren Zeitraum kein Testosteron einnehmen. So kam es, dass er und Bailey Mills zu Eltern wurden.

Mills ist nicht-binär. Als nicht-binär oder non-binary bezeichnet man Menschen, die Geschlechtsidentität haben, die weder männlich noch weiblich ist. Mills arbeiten als Drag-Artist und TikTok-Creator, während Logan als Kinderbetreuer und Autor tätig ist. Darüber hinaus bloggt der Transmann über seine Erfahrungen und setzt sich für die Gesundheitsversorgung für Menschen aus der queeren Community während Schwangerschaften ein.

Im Interview mit der Glamour erklärt Logan, dass es zuerst schwer war, mit dem Gedanken an die Schwangerschaft zurechtzukommen. "Meine ganze Männlichkeit, für die ich so lange hart gearbeitet hatte, fühlte sich wie ausgelöscht an." Dennoch wollte er das Baby bekommen. "Ich dachte, wir – als queeres Paar – werden nie wieder die Gelegenheit haben, ein Baby zu bekommen, das biologisch uns beiden gehört. Da hat es Klick gemacht", erklärt Brown.

Natürlich erfuhren die beiden viele Anfeindungen. Es ging sogar so weit, dass ein bekannter Influencer bei Instagram seine Followerschaft gegen das Paar aufhetzte. "Männer können nicht schwanger werden", postete er. Brown hält allerdings dagegen: "Ich bin ein schwangerer Transmann und ich existiere. Egal, was irgendjemand sagt, ich bin der lebende Beweis."

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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