Profitipps: So bringt man den Garten gut über den Winter

Wer will, dass im Frühjahr und Sommer wieder alles prächtig blüht, muss jetzt ein bisschen Arbeit investieren.

Meteorologen prophezeien schon für den morgigen Samstag die ersten Minustemperaturen in diesem Winter. Höchste Zeit also, den Garten winterfest zu machen. So lange Bäume und Sträucher noch belaubt sind, heißt das auch: regelmäßig Laub rechen.

„Besonders Rasenflächen sollten frei von Laub sein“, sagt die angehende Landschaftsgärtnerin Patricia Gargela, die in der Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn aktiv ist: „Bleiben die Blätter liegen, können sie schimmeln, was dem Rasen natürlich schadet.“

Doch Laub kann dem Garten auch gut tun – solange man es an der richtigen Stelle lässt. „Es eignet sich zum Mulchen auf Beeten oder als Frostschutz unter Jungbäumen “, weiß Gargela.

„Und man kann es kompostieren.“ Doch Vorsicht: Wer einen Walnussbaum in seinem Garten hat, der sollte die Blätter nicht auf den Kompost werfen. „Die Blätter sind reich an Gerbsäure, weshalb sie den Boden versauern können“, erläutert die Expertin.

Ganz schön sauer

Andreas Fellner, der in Schönbrunn forscht, präzisiert: „Es gibt durchaus Pflanzen, die von saurem Boden profitieren – etwa Farne, Rhododendren, Kuhschellen oder Moorbeetpflanzen wie zum Beispiel die Hortensien oder Erika. Sie profitieren von Kompost aus Nusslaub.“

Und noch einen Tipp hat Fellner für Gartenbesitzer parat: „Wer an einer Stelle viel Unkraut hat, das er vernichten will, kann jetzt darauf Walnusslaub aufbringen. Im Frühling sollte er dann allerdings die oberste Schicht abtragen.“

Übrigens: Junge Bäume und Sträucher kann man nicht nur mit Mulch vor Frost schützen. „Wer Baumstämmen einen Kalkanstrich verpasst, schützt sie vor Rissen. Dunkles Holz wird durch die Sonnenstrahlen nämlich stärker erhitzt als helles. Der Pflanzensaft steigt nach oben und gefriert, sobald es kalt wird. In der Folge entstehen Frostrisse“, warnt Gargela. Wer Bäume und Sträucher vor Nachtfrost schützen will, der kann sie zudem in luftdurchlässige Kokosmatten einwickeln, von denen er sie morgens wieder befreit.

Gräser wie das Amerikanische Pampasgras bindet die Gartenexpertin im Herbst in der Mitte zusammen, um sie so vor gefrierender Nässe zu schützen.

Richtig verpackt

Auch mehrjährige Topfpflanzen brauchen jetzt den Gärtner: Pflanzen, die schon bei den geringsten Minusgraden erfrieren, werden spätestens jetzt an einen frostsicheren Ort gebracht. Manches wie der Oleander hält allerdings ein paar Minusgrade aus. Je nachdem, wo man in Österreich wohnt, kann man ihn den gesamten Winter draußen stehen lassen.

„Ganz wichtig ist es, dass man den Wurzelstock schützt, indem man ihn zum Beispiel in Noppenfolie einpackt“, sagt Fellner. „Wird es aber so richtig kalt, sollte man ihn kurzfristig komplett einwickeln. Da besteht allerdings immer die Gefahr, dass der Oleander überhitzt, sobald die Sonne herauskommt. Es entsteht dann Kondenswasser, was wiederum das Pilzwachstum begünstigt.“

Oleander und winterharte Kübelpflanzen wie Buchs, Stechpalme oder Bambus stellt Patricia Gargela immer auf wasserdurchlässige Flächen, damit das Wasser jederzeit gut abrinnen kann: „So ist die Gefahr geringer, dass das Wasser im Topf friert.“

Auch wenn gefrierendes Wasser eine Gefahr für die Pflanzen darstellt: „Ist es trocken, muss man auch in der kalten Jahreszeit gießen. Allerdings sollte man das nur an Tagen, an denen es nicht friert“, rät die Expertin.

Tulpenzwiebel

©Getty Images/iStockphoto/Maryviolet/iStockphoto

Jetzt noch Zwiebeln stecken

So manche Blumenzwiebel verträgt überhaupt keine Kälte: Gladiolen oder Dahlien haben zwar prächtige Blüten, doch sie müssen vor dem Winter ausgegraben werden und dürfen erst im Mai wieder in die Erde besetzt werden.

Anders ist das bei Frühblühern – angefangen von Schneeglöckchen über Hyazinthen  bis hin zu  Narzissen und Tulpen.  Die Blumenzwiebeln  kann man entweder das ganze Jahr über im Boden lassen oder jetzt  noch aussetzen. „Allerdings sollte der Boden vorher nicht gefroren gewesen sein“, gibt Gartenexpertin Patricia Gargela zu bedenken.

Auf jeden Fall empfiehlt es sich, jetzt noch einen Gang durch den Garten zu machen und einen Blick auf  Sträucher und Bäume zu werfen: „Kranke und abgestorbene Äste müssen unbedingt entfernt werden. So verhindert man, dass diese durch den Wind oder die Schneelast herunterfallen“,  rät Gargela. „Kranke Bäume sollten  unbedingt gefällt werden.“

Doch nicht jeder Strauch muss zurückgeschnitten werden – im Gegenteil: „Viele Pflanzen wie zum Beispiel Rosen kann man ruhig Früchte bilden lassen. Die Hagebutten sind nicht nur eine willkommene Futterquelle für Vögel und andere Tiere, sie sind auch ein bunter Hingucker im sonst tristen winterlichen Garten.“
Auch andere Sträucher wie die Chinesische Schönfrucht mit ihren eindrucksvollen lila Beeren oder der Feuerdorn, dessen Früchte knallig orange-rot leuchten,    setzen im Winter überraschende Farbakzente.  

Ute Brühl

Über Ute Brühl

Meist schreibe ich über so ernste Dinge wie Schule und Wissenschaft. Daneben widme ich mich immer wieder den schönen und heiteren Dinge des Lebens - dem guten Essen oder dem Gärtnern zum Beispiel.

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