Unbekanntes Wien: Ein Garten wie ein Gemälde
Der Monetgarten in Kagran hat das Unmögliche geschafft: Eine versteckte Ruheoase inmitten des städtischen Trubels zu bleiben.
Wenn man Monetgarten sagt, denken die meisten – so er ihnen überhaupt ein Begriff ist – an das Haus und die Gärten des französischen Malers in Giverny im Nordwesten von Paris. Dort hegte und pflegte er mit Leidenschaft ab den 1880ern seine unzähligen exotischen Blumen und Zierbäume. Von Gänseblümchen über Mohn bis Rosen pflanzte er rund um sein Haus ein Blütenmeer.
Später kaufte er sogar das Grundstück auf der anderen Straßenseite dazu, um sich als Landschaftsgärtner zu betätigen. Dort ließ er Teiche graben und eine japanische, bogenförmige Brücke über den kleinen Bach bauen, der sich durch das Grün schlängelte. Heute kennt man diese Szenerie vor allem aus seinen Bildern. Aber nur wenige wissen, dass er seine Bilder als Möglichkeit nutzte, die Schönheit seiner Gärten festzuhalten.
Nicht nur Monets Malstil hat im Laufe der Zeit viele Bewunderer und Nachahmer hervorgebracht, sondern auch seine Landschaftsarchitektur. Sogar in Wien ist ihm ein kleiner, versteckter und leider viel zu selten geöffneter Garten gewidmet. Jeden ersten Donnerstag im Monat kann man dann allerdings doch einen Blick in den Monet Garten im Schulgarten Kagran werfen. Inspiriert von der Natur in Giverny findet man hier Seerosen, Glyzinien und Mohn.
Dass der Garten hier angelegt wurde, hat einen Grund: Schon vor seiner Widmung als Claude-Monet-Garten wuchsen hier, ganz wie in Giverny, eine Trauerweide und Blutbuche an einem Teich. Um 2000 ergriff man die Chance und baute unter ihnen eine japanische Brücke just wie im Original-Garten. Zahlreiche Blumen wurden gepflanzt, um den Garten wie ein impressionistisches Gemälde aussehen zu lassen.
Heute dient der Garten mit seinen Seerosen nicht nur zahlreichen Instagrammerinnen als beliebter Hintergrund, sondern auch als Teil des Schulgarten Kagran angehenden Gartenbauern und Floristen als wertvoller Lehrgarten mit Pflanzen, die es schattig mögen.
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