So fühlen sich Hortensien im Garten wohl

Die blühenden Sträucher sind derzeit in. Jetzt ist die beste Zeit, um sie zu setzen.

Als Gartendesignerin weiß Lisa Reck-Burneo, was bei den Österreicherinnen und Österreichern derzeit besonders gefragt ist: „Jeder will Hortensien“, sagt sie. Das sei wenig verwunderlich, denn die Blumen sind vielfältig und pflegeleicht – sie benötigen lediglich viel Wasser.

Wer diese prächtig blühenden Sträucher in seinem Garten haben will, der sollte sie jetzt im Herbst aussetzen – generell ist die Jahreszeit perfekt, um Pflanzen einzusetzen – angefangen von Bäumen über Sträucher und Stauden, bis hin zu frostfesten Blumenzwiebeln.

Der Klassiker

Sehr beliebt ist die Bauernhortensie, die stattliche zwei Meter hoch werden kann, wenn man sie nicht zurückschneidet. Noch größer – nämlich drei bis vier Meter – wird die Samthortensie. „Die Bauernhortensie sollte man im August, kurz nach der Blüte schneiden. Wer das erst jetzt im Herbst macht, der kappt häufig die Blütenknospen und der Strauch blüht im kommenden Jahr nicht“, warnt Lisa Reck-Burneo (burneo-gartendesign.at).

Bei allen anderen Sorten lässt man die Blütenstände über den Winter stehen, damit sie im Frühjahr die Blütenknospen bilden. „Hortensien sind auch dann noch schön, wenn sie verblühen und bräunlich sind. Diese getrockneten Blüten sind in Blumenarrangements besonders hübsch, aber auch frische Wald- oder Rispenhortensien machen sich in Vasen gut.“

Auch im Trog

Rispenhortensien mögen es etwas sonniger als andere Hydrangea-Arten, weshalb sie auch in großen Trögen auf Balkonen oder Dachterrassen wunderbar gedeihen. „Die Sorten Little Lime und Bobo eignen sich dafür gut“, so Reck-Burneo.

Waldhortensien brauchen hingegen mehr Schatten – in der Sonne würden ihre Blüten schnell verbrennen. „Fantastisch“ seien die Sorten Strong Annabelle und Incrediball, deren Blüten bis zu 20 Zentimeter groß werden und etwas aufrechter stehen bleiben als die der Sorte Annabelle.

Eher selten: die Samthortensie

Besonders schattig mag es die Samthortensie mit ihren tellerförmigen Blüten und samtigen Blättern. Auch die Kletterhortensie, die Zäune und Mauern erklimmt, gedeiht wunderbar dort, wo sich die Sonne kaum blicken lässt. Ihr Nachteil: Sie wächst langsam – doch ihre zarten Blüten belohnen das Warten.

Die Gärtnerin kombiniere die Sträucher gern mit Katzenminze, deren weiße Blüten einen Kontrast zu den Hortensien bilden. Auch Perovskien oder Deschampsia cespitosa „Goldtau“ sind passende Partner. „Im Herbst setze ich gerne unter die Sträucher den Zierlauch Allium Ambassador mit der lila Blüte, die im Frühjahr zu sehen ist. Das Laub wird zwar unattraktiv, wird aber von den frischen Blättern der Hortensien verdeckt.“

Die Samthortensie

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Von weiß bis pink

Übrigens: Ob die Bauernhortensie eher pink, lila oder weiß blüht, hängt vom pH-Wert des Bodens ab. Als Grundregel gilt: Je saurer der Boden, desto blauer die Blüte. Ein pH-Wert unter 6 lässt die Blüten bläulich bzw. lavendel-bläulich werden. Alkaline Böden mit einem pH-Wert über 7 führen zu rosa bis rosaroten Blüten. Bei Böden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 7 entstehen lilafarbene Blüten. Mit der Zugabe von Apfelessig ins Gießwasser wird der Blauton der Hortensienblüte gefördert. „Grundsätzlich sollte man eine großflächige Veränderung des pH-Werts im Boden vermeiden und die Pflanzen am besten an einen Standort setzen, an dem sie von Natur aus gut gedeihen.“

Die Bauern- oder Gartenhortensie wird ein prächtiger Busch

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Die richtige Pflege

Hortensien sind zwar eher anspruchslos, ein paar Dinge sollte man doch beachten, wenn man sie zum Blühen bringen will: „Besonders, wenn man die Sträucher einsetzt, muss man sie sehr gut wässern. Auch später dürfen sie nie austrocknen“, rät Gartendesignerin Lisa Reck-Burneo. 

Der botanische Name Hydrangea für die Hortensie kommt  nicht von ungefähr – er  bedeutet Wasserkrug. Für den Gärtner ist das ein Auftrag, diesen Krug immer gut zu füllen.
Im Frühling und eventuell nochmals im Sommer sollte man die Sträucher  mit Hornspänen düngen, „ein abgelegener Kompost oder Gartendünger funktionieren auch.“ 
Als Mulch verwendet die Gärtnerin  immer Gartenfasern und keinen groben Rindenmulch, denn dieser entzieht dem Boden Wasser und Mineralien. Zudem versickert das Wasser nach dem Regen auf gemulchtem Boden langsamer.   

Letzter Tipp der Gartenexpertin: „Setzen Schnecken den Hortensien zu sehr zu, kann man notfalls  das ökologische Schneckenkorn Ferramol  verwenden.“


 

Ute Brühl

Über Ute Brühl

Meist schreibe ich über so ernste Dinge wie Schule und Wissenschaft. Daneben widme ich mich immer wieder den schönen und heiteren Dinge des Lebens - dem guten Essen oder dem Gärtnern zum Beispiel.

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