"Hotel Motto": Wenn Wien dem Paris der Zwanzigerjahre begegnet

Das ehemalige Hotel Kummer trägt nun die Handschrift des Wieners Bernd Schlacher. Was die Einrichtung des Hauses besonders macht.

Nur einen Steinwurf entfernt vom lauten Trubel und Getümmel der Menschenmassen auf der Mariahilfer Straße, taucht man ein in eine andere Welt. Bereits beim Betreten der Lobby des neuen „Motto Hotels“ könnte man vergessen, dass man sich noch in Wien befindet. Tatsächlich fühlt es sich eher wie eine Zeitreise ins Paris der opulenten Zwanzigerjahre an. Dazu tragen die floralen Stoffwände und kunstvollen Spiegel bei – nicht zu vergessen die verspielten Kronleuchter an der Decke.

Architekt Arkan Zeytinoglu und Bernd Schlacher

Gemeinsam mit dem Architekten Arkan Zeytinoglu hat Bernd Schlacher im Hotel Motto einen extravaganten Mix aus Art déco und moderner Lässigkeit geschaffen. Originelle Vintage-Möbel, mit zahlreichen, eigens angefertigten Unikaten, schaffen eine authentische Atmosphäre. Einzigartig ist auch, dass sich darunter teilweise Originale aus dem Pariser Hotel Ritz befinden.

Wiener Szene-Gastronom und Geschäftsführer des "Hotel Motto" Bernd Schlacher

©Oliver Jiszda

Regionales Design

Zusammengearbeitet wurde „ausschließlich mit regionalen Designern“, versichert Schlacher. So stammen zum Beispiel die Lampenschirme mit Quasten von einer Osttiroler Firma und die Stiegen aus Terrazzo-Stein vom österreichischen Unternehmen „Gierer“.

Schlichte Moderne trifft auf Opulenz

Die Vielfalt aus Opulenz und schlichter Moderne machen aus jedem einzelnen Raum etwas Besonderes. „Wir haben zwei verschiedene Zimmerstile“, erklärt der Gastronom. Die einen sind eine Mischung aus gemütlichem Scandi-Stil und Pariser Chic. Die anderen erinnern an ein französisches Appartement der 1920er Jahre mit frei stehender Badewanne und samtbezogenen Sesseln.

Jedes Zimmer ist etwas Besonderes: Eine Vielfalt aus Opulenz und schlichter Moderne

©Oliver Jiszda

"Hotel Motto" ist auch ein Restaurant, eine Bar und Bäckerei

Das „Hotel Motto“ umfasst jedoch nicht nur 91 Zimmer und Suiten, es gibt auch ein Restaurant, eine Bar und die „Motto Brot“-Bäckerei im Erdgeschoß (ebenfalls vom Multi-Gastronom Bernd Schlacher, der bereits mit dem „Motto“, und dem “Motto am Fluss“ in der Wiener Gastroszene bekannt ist).

Markante Glaskuppel im Restaurant

Lichtdurchflutet, mit üppigem Grün ausgestattet und auf zwei Stockwerke verteilt kann man im Restaurant „Chez Bernard Restaurant et Bar“ unter einer markanten Glaskuppel Platz nehmen. Lounge-Möbel aus Leder sorgen für gemütliche Wohnzimmer-Atmosphäre. Kunstvoll arrangierte Grünpflanzen hängen von der Decke. Unabhängig davon ob man Gast im Hotel ist, stehen das Restaurant und die Bar allen Besuchern zur Verfügung.

Im Restaurant „Chez Bernard Restaurant et Bar“ kann man unter einer markanten Glaskuppel Platz nehmen.

©© Oliver Jiszda

Für die Wienerinnen und Wiener

„Das ist für die Wienerinnen und Wiener“, so Schlacher. Ob man sich eine Nacht im Hotel leisten kann? „Auch junge Leute sollen hier schlafen können. Das sind keine erster Bezirk-Preise“, betont der Gastronom. Je nach Saison und Zimmer kostet eine Nacht im „Hotel Motto“ zwischen 100 und 300 Euro. Das Hotel hat bereits seit Samstag, den 2.Oktober, offiziell aufgesperrt.

Angelika Groß

Über Angelika Groß

Angelika Groß, 28, ist seit 2020 beim Kurier und schreibt über aktuelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen. Besonders interessieren sie die Menschen hinter den Geschichten, ihre Beweggründe, Sorgen und unterschiedlichen Meinungen.

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