Ladekabel in der Steckdose lassen: So viel kostet das wirklich

Der deutsche Öko-Test hat die Kosten berechnet, wenn Ladegeräte den ganzen Tag in der Steckdose stecken.

Ladegeräte und Netzteile verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht mit einem Gerät wie Handy oder Laptop verbunden sind. Warum das so ist: Sobald ein Ladegerät in die Steckdose gesteckt wird, wird ein kleiner geschlossener Stromkreis aufgebaut – selbst wenn gar kein weiteres Elektrogerät angeschlossen ist.

In Zeiten von Teuerung und Stromkrise, fragen sich Verbraucherinnen und Verbraucher, wie hoch die Kosten für solch einen Leerlaufverlust sind. Die Antwort kennen die deutschen Konsumentenschützer von Öko-Test: Sie haben nicht nur bisherige Erkenntnisse zusammengetragen, sondern auch selbst getestet.

Externe Netzteile und Ladegeräte, die seit 1. April 2020 in den Verkehr gebracht wurden, dürfen laut EU-Ökodesign-Verordnung 2019/1782 nicht mehr als 0,1 Watt Leistung aufnehmen, wenn kein Gerät angeschlossen ist. Beträgt die maximale Ausgangsleistung 50 Watt und mehr – beispielsweise bei Laptop-Netzteilen –, dann sind 0,21 Watt Verlustleistung erlaubt, erklärt Öko-Test.

Eine kleine Rechnung: Bei einem Strompreis von 0,40 Cent/kWh gehen rund 35 Cent verloren, wenn ein Gerät mit einem Verbrauch von 0,1 Watt ein ganzes Jahr lang durchgängig angesteckt ist. Bei 0,21 Watt – beispielsweise beim Notebook-Kabel – sind es 73 Cent Verlust im Jahr.

    Bereits im Jahr 2022 hatte die Schweizer Verbrauchersendung "Kassensturz" zahlreiche USB-Ladestecker untersucht. Das Ergebnis: Im Schnitt nahmen die meisten USB-Ladestecker rund 0,05 Watt auf, wenn sie im Leerlauf betrieben werden – das sind Kosten von 18 Cent im Jahr. Ein Adapter von Apple verlor nur 0,008 Watt – das sind Kosten von 3 Cent pro Jahr.

    Test wiederholt

    Der deutsche Öko-Test kontrollierte diese Daten: Die meisten Netzteile nahmen im Leerlauf nicht einmal 0,1 Watt auf, sodass die Anzeige des Strommessgeräts erst gar keinen Verbrauch verzeichnete und bei 0,0 Watt stehen blieb.

      Breite Erleichterung? Nicht ganz, denn bei der Überprüfung kam ein neues Netzteil auf eine Leerlaufverlustleistung von 1,2 Watt, also mehr als die EU erlaubt. So ein Teil würde jährliche Kosten von 4,2 Euro verursachen. Daraufhin testete das deutsche Magazin ein älteres Netzteil, das für eine Lampe gedacht war. Dieses alte Netzteil verursachte 3,7 Watt im Leerlauf – das würde Kosten von 13 Euro im Jahr entsprechen.

      Der Rat der deutschen Konsumentenschützer:

      • Moderne Ladekabel von kleinen Geräten wie Handys sind auf niedrige Wattzahlen ausgelegt.
      • Je älter Netzteile, Trafos oder Ladegeräte werden, desto heikler.
      • Kabel für Laptops und größere Geräte sollten aus der Steckdose gezogen werden.
      • Wenn sich das Netzteil warm anfühlt, obwohl kein Gerät dran hängt, wird Strom verbraucht.

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