Kitersurfer, Weiden, Pannonische Landschaft, der Leuchtturm von Podersdorf, Wein und Thommy Ten und Amelie van Tass

Wie das Burgenland Thommy Ten und Amélie van Tass verzaubert

Die Mentalmagier Thommy Ten und Amélie van Tass kommen aus Niederösterreich, treten in Las Vegas auf und urlauben im Burgenland. Und sie verloren hier etwas Wichtiges.

Amélie van Tass und Thommy Ten haben in ihrer Karriere als Magier schon viel mit dem Unerwarteten zu tun gehabt. Doch auf dieses hätten sie wohl gerne verzichtet:

"Im Juli habe ich beim Schwimmen im Schotterteich der St. Martins Therme meinen Ehering verloren", erzählt Amélie van Tass. Es sollte einen Monat dauern, bis der wieder auftauchte – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Zauberkunst war hier nicht hilfreich: "Wir sind selbst Taucher und Thommy hat am Grund danach gesucht." Es gibt Dinge, da ist auch ein Weltmeister der Zauberkunst machtlos. Ein Schatzsucher mit Maske und Flossen erforschte die Tiefen – und fand den Ehering.

Auf Safari im Burgenland

Aber nicht nur deswegen hat das Paar aus Niederösterreich eine spezielle Beziehung zu dem Ort im Burgenland: "Die Martinstherme ist ein schöner Rückzugsort, wenn man von langen Reisen kommt", sagt Amélie van Tass. Sie schätzen, abseits der Hektik großer Städte, die Ruhe nach dem Showstress. "Und rundherum gibt es viel Natur und Tiere." Und wenn es die zwei – etwa nach Shows am Strip in Las Vegas – doch nach Abenteuern gelüstet, gehen sie auf Safari zwischen Schilf und Steppe, um die Vogelwelt des Seewinkels zu erkunden.

Es dauerte eine Weile, bis die gebürtige Pielachtalerin und der gebürtige St. Pöltner das Burgenland für sich entdeckten – und es zu ihrem Rückzugsort machten.

"Wir sind in den vergangenen Jahren immer wieder im Burgenland aufgetreten, waren für Fernsehsendungen am Neusiedler See und haben uns natürlich Eisenstadt und Schloss Esterházy angesehen. Vor fünf Jahren haben wir dann zum ersten Mal Urlaub im Burgenland gemacht. Und es geliebt", sagt Thommy Ten.

Suderanten und Gatschlacke Neusiedler See

Mitunter wird das Burgenland immer noch unterschätzt. In Österreich gibt es Menschen, die den Neusiedler See verächtlich als Gatschlacke bezeichnen und die Pannonische Tiefebene als eintönig abtun. Das gefällt den beiden gar nicht. "Das liegt natürlich im Auge des Betrachters, wenn man alles schlecht finden möchte. Aber am Neusiedler See kommt einfach Urlaubsfeeling auf", sagt Amélie van Tass. Nachsatz: "Wer gerne sudert, soll das ruhig tun. Muss aber nicht ins Burgenland fahren."

Wer lieber zu Hause bleibt, verpasst einiges: Surfer, die bei kräftigem Wind elegant über den Neusiedler See gleiten, und auch die bunten Kiteschirme, die durch die Luft tanzen. Während manche noch unken, hat sich unter vielen – auch weit über die Landesgrenzen hinaus – längst herumgesprochen, dass der Neusiedler See ein Hotspot für Wind- und Wassersport ist.

Thommy Ten, der sich nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf dem Wasser wohlfühlt, wollte es selbst ausprobieren: "Ich liebe es, auf der Donau zu wakeboarden oder im Meer auf den Wellen zu reiten. Also habe ich einen Kitesurf-Kurs belegt." Doch auch ein erfahrener Wassersportler wie er musste sich eingestehen: "Mit dem starken Wind ist es nicht so einfach, wie es aussieht. Aber es heißt ja: Wenn man es hier schafft, kann man es überall."

Amélie van Tass hat nicht mitgemacht: Sie ist schwanger. Dafür erkundete sie den See mit dem Boot, als es zu den Seefestspielen nach Mörbisch ging.

Essen im Gasthaus zur Dankbarkeit in Podersdorf

Nach Wassersport und Ausflügen meldet sich der Hunger. Die beiden gehen irrsinnig gerne ins Gasthaus zur Dankbarkeit in Podersdorf. Mehrere Bekannte haben es ihnen ans Herz gelegt. Unter Umständen wären ihnen sonst der Wirtshausklassiker niemals ins Auge gestochen. "Von außen ist es ein unscheinbares Gasthaus, aber drinnen gibt es eine wunderschöne Stube und beste traditionelle Speisen."

 Immer gut: die pannonische Fischsuppe. Thommy Ten möchte vor allem auf eines nicht verzichten: "Die Jiddische Hühnerleber ist ein Muss." Die kommt mit Brioche auf den Tisch. "Die kann man sich aber auch mitnehmen." Der Gastgarten mit den großen Bäumen ist im Sommer ebenfalls nicht zu verachten.

Gerade sind die beiden auf Babypause. Im Dezember soll das Kind kommen. Ab März wollen sie schon wieder auf der Bühne stehen. Thommy Ten: "Dann sind wir mit dem Baby in der St. Martins Therme auf Urlaub."

Daniel Voglhuber

Über Daniel Voglhuber

Redakteur bei der KURIER Freizeit. Er schreibt dort seit Dezember 2020 über Reise, Kultur, Kulinarik und Lifestyle. Also über alles, was schön ist und Spaß macht. Er begann 2011 als Oberösterreich-Mitarbeiter in der KURIER-Chronik, später produzierte er lange unterschiedliche Regionalausgaben. Zuletzt war er stellvertretender Chronik-Ressortleiter.

Kommentare