Das Kitzsteinhorn (links) ist berühmt, die Schmitt'n (über Zell am See) identitätsstiftend.

Der schönste Berg in Zell am See ist neu gedeckt

Die Schmittenhöhe im Salzburger Zell am See hat schon viele Attraktionen. Jetzt kommt noch Essen dazu.

Überblick

Höhe

1.965 m

Lage

Salzburg

Sie hält eine Blume in der Hand und weiß alles über sie, aber Barbara Haider weiß nicht recht, wie sie sich nennen soll: „Kräuterhexe“ klinge komisch und „Expertin“ würde sie nie zu sich selbst sagen. Also sagen wir: Barbara Haider ist eine, die sich mit Kräutern exzellent auskennt und gerne von ihnen erzählt. Im Speziellen nämlich von den Kräutern, die auf „der Schmitt’n“ wachsen.

Barbara Haider ist Kräuterexpertin. "Hexe" mag sie nicht.

©Halbhuber Axel

So dürfen eigentlich nur die Bewohner von Zell am See ihren Hausberg nennen, der mit vollem Namen „Schmittenhöhe“ heißt und eine Art Hauptbühne der berühmten und viel besuchten Stadt am See ist. Ist auch kein Wunder: Man sieht von hier oben über dreißig Dreitausendergipfel des Nationalparks Hohe Tauern. Es gibt eine Erlebniswelt (Schmidolin) für die Kleinen, einen mystischen Wald für die Beschaulichen, einen E-Motocrosspark für die Abenteuerlustigen.

Promenade auf dem Berg

Für eigentlich alle (auch jene, deren Wanderlust bei Pfad und Steigung aufhört), gibt es den fast schon zu schön ausgebauten Erlebnisweg Höhenpromenade mit Aussichtsfernrohren (natürlich wieder auf Gipfel), Thementafeln (natürlich auf die Kräuter und Tiere), Spielestationen und und und. Auf den zweieinhalb Kilometern (bei sechsundfünfzig Metern Aufstieg) können selbst Bergnovizen erspüren, wie schön es ist, auf fast zweitausend Metern zu sein. Rauf kommt man mit der Schmittenhöhebahn – oder doch zu Fuß.

Die "Schmitt'n", ein Abenteuerberg.

©Zell am See-Kaprun Tourismus

Seit Kurzem gibt es auf der Schmitt’n, jetzt nennen wir sie halt auch so, auch einen Genusspfad. Die Region setzt das Essen (nämlich: die alpine Küche mit lokalen Produkten) nun stärker in Szene, und dazu gehören nicht nur die acht Haubenlokale der Gegend. Etliche Lokale und kreative Köche basteln aus Preiselbeeren, Alpenthymian, Tauernlämmern, Flusskrebsen (werden gezüchtet), Reinanken sowie Milch-, Fleisch- und Käseprodukten von Almen und Bauernhöfen (und vielem mehr) Speisen, die unter „Alpiner Genuss“ firmieren. Die dazu gehörigen drei neuen Genusswege führen an „See“, „Berg“ und „Gletscher“ entlang, die Lokale müssen sich das Gütesiegel verdienen und dürfen die Alpin-Genuss-Speisen in der Karte auszeichnen. Auf der Schmitt’n sind das die Areitlounge, das Franzl und das Sonnkogel Restaurant. Infos: zellamsee-kaprun.com

Info

Frühstück oben

Das alpine Gletscherfrühstück mit regionalen Produkten am Kitzsteinhorn auf 3.029 Meter.

Brot unten

Brotbackkurs am Kirchbichl in Kaprun mit Bäcker Günther Katschner, gugglbergerbaeck.at.

Abend am See

Küchenchef Michael Schnell inszeniert im Restaurant Seensucht im Seehotel Bellevue „Salzburger alpin-mediterrane Küche“ mit tollem Blick auf Zell am See, seehotel-bellevue.at.

Teil der Initiative ist, dass auch die Produzenten, die ja das Alpine einmal in den Zutaten umsetzen müssen, vor den Vorhang geholt werden. In der Nationalpark-Gärtnerei etwa werden alte, fast vergessene Gemüsesorten ebenso wie Salate, Küchen-, Tee- und Heilkräuter angebaut. Ein begnadeter Botschafter seines Produktes ist auch der Bäcker Günther Katschner, der jede Woche mit Besuchern Brot zubereitet, im alten Ofen im Freien. Ein Spektakel. Gutes Essen muss man erzählt bekommen. Und das können die Haiders und die Katschners und die anderen, die an der Schmitt’n leben.

 

Axel Halbhuber

Über Axel Halbhuber

Ich habe mir unter den Zweigen des Schreibens den Journalismus ausgesucht, um nicht über mich schreiben zu müssen. Und jetzt schreibe ich hier Zeilen zu meiner Vita. Es gibt im Leben Wichtigeres, das es zu beschreiben gilt. Eben das macht diesen Job spannend: gestern ein Interview mit den Klitschko-Brüdern, heute eine Reportage in einem Dorf für Demenzpatienten, morgen das Porträt über die wahre Biene Maja. Leben ist Vielfalt, auch das Berufsleben. Daher habe ich im Journalismus vieles gemacht: Wirtschaftszeitung bis Männermagazin, Online-Ressortleitung bis Gratismedium-Chefredaktion, Sportressort bis Societymagazin, Österreichwanderung bis Weltreise. Und bei aller Vielfalt ist das Reisen doch zu einem Steckenpferd geworden, auch durch meine Bücher „Ich geh dann mal heim“, „Einfach eine Weltreise“ und "Reisen ist ein Kinderspiel". Aber am wichtigsten war die Biografie über Helmut Kutin: "Wie aus einer zerstörten Kindheit ein gutes Leben wurde." Das muss wirklich jeder lesen!!!!

Kommentare